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Früh in den Wechseljahren

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Forum Hormontherapie

07.06.2019 | 15:50 Uhr

Hallo,

ich bin Anfang 40 und laut meiner Frauenärztin früh in den Wechseljahren. Da ich schon Beschwerden wie Hiztzewallungen nachts und Schlafstörungen hatte, soll ich nun Lenzetto, einen Spühstoß nehmen und Progesteron eine Tablette abends, dies wirkt auch. Nun habe ich gelesen, dass viele eine zyklische Einnahme von Progesteron verschrieben bekommen. Was ist denn da der Vorteil und warum soll ich die Progesteron jeden Abend nehmen? Meine Periode hatte ich zuvor schon immer mal wieder ein halbes Jahr gar nicht und dann 2 Mal aufeinander. Ich dachte eingentlich, dass sie auch noch mal kommen würde, jedoch durch das Progesteron, was ich ja jeden Abend nehmen soll, laut meiner Frauenärztin soll ich die Periode gar nicht mehr bekommen.

Viele Grüße

Sandra

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07.06.2019, 23:25 Uhr
Antwort

Hallo, liebe Sandra,

die Art der Einnahme ist abhängig von der noch vorhandenen Aktivität der Hormone bzw. der Gebärmutter, also in welcher Phase der Wechseljahre Frau sich befindet.

Eine transdermale Gabe von Östrogen in Verbindung mit Progesteron ist eigentlich nur zu empfehlen in der Postmenopause, also wenn, wie bei dir,die Periode schon weggeblieben ist. 

Oft wird aber diese Form der HET auch Frauen verschrieben, die noch ihre Periode haben, wenn auch unregelmäßig oder die Frauen wollen einfach diese Therapie machen, weil sie denken, dass diese verträglicher ist. Dann baut sich Gebärmutterschleimhaut auf, die wieder abbluten muss. Deshalb muss in diesen Fällen eine zyklische Gabe von Östrogen und Progesteron erfolgen.

Idealer Weise solltest du bei durchgehender Einnahme von Prog bzw. Aufbringen auf die Haut von Ö keine Blutungen mehr bekommen, evtl. noch die ersten Monate, aber dann sollte sich das einspielen.

Die Abendeinnahme der Hormone soll schlafanstossend wirken. Also, deine Gyn hat alles richtig gemacht.:-)

Ich wünsche dir, dass du mit der HET gut klar kommst und sie dir gut hilft.

Du kannst hier jederzeit gern fragen.

LG vom Gummibärchen

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12.06.2019, 16:20 Uhr
Antwort

Hallo Gummibärchen,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Bisher läuft ja alles gut, ich wundere mich nur, warum bei mir nie ein Test gemacht wurde auf restliche Eizellen oder Hormone. Gut man kann die Anzeichen sehen, aber wirklich Gewissheit habe ich nicht. Wahrscheinlich werde ich nun doch noch einen anderen Gyn konsultieren.

LG

Sandra

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13.06.2019, 20:06 Uhr
Kommentar

Liebe Sandra,

ja, mach das. Das Anti-Müller-Hormon z.B. ist sehr aussagekräftig, was die Follikelaktivitäten betrifft. Auch der weitere Hormonstatus kann überprüft werden, um z.B.zu sehen, wie viel von dem Ö ankommt. Du nimmst es bald schon lange genug.

Wirklich aufgeklärt und beraten hat deine Gyn dich ja nicht  nur die gängige Therapie verschrieben. Allerdings finde ich in deinem Alter einen Sprühstoss Ö zu wenig, 2 sollten es schon sein. Um z.B. Osteoporose vorzubeugen, sollte das Ö im Serum ca. 80 ng/ml betragen. Du hast ja noch eine lange Lebenszeit vor dir.

Vielleicht besprichst du das mit dem neuen Gyn oder er hat noch einen Vorschlag für eine andere HET, evtl. Kombi-Pille (2 mg Östradiol + 2 mg von einem Gestagen). Wenn du allerdings mit 2 Sprühstössen Ö und 100 mg Prog auskommen würdest, wäre das evtl. auch o.k. 

Ich bin übrigens im gleichen Alter wie du in die WJ gekommen. Da meine Mutter auch schon so früh dran war, habe ich mir keine großen Gedanken darüber gemacht. Ich habe auch eher eine HET begonnen, da hatte ich noch meine Periode. Von Anfang an nahm ich eine WJ-Pille, die meinen Zyklus ausschaltete und ich so keine Blutungen mehr bekam. Für mich war das toll. Ich war ja noch jung und voller Tatendrang. Mir ging es blendend - Beruf, Reisen usw. alles viel einfacher.

Aber jeder sieht das eben anders. 

Ich wünsch dir viel Erfolg und alles Gute

LG vom Gummibärchen