Sehr geehrter Herr Dr. Bohnet,
mein Problem bezieht sich nicht auf die Wechseljahre, jedoch belastet es mich sehr weswegen ich auf Ihren Rat als Hormonspezialist hoffe.
Ich bin 32 Jahre alt und leide schon seit einigen Jahren an PMS, mal mehr mal weniger stark. In dem letzten Jahr ist es jedoch so belastend geworden das ich damit nicht mehr weiter leben möchte und eine Lösung suche- finden muss!
Körperliche Beschwerden seien mal hinten angestellt (Wassereinlagerungen, Brustspannen) - jedoch leide ich extrem an zyklusbedingten Depressionen/ Wesensveränderungen.
Depressives Denken, Agressionen, Gedankenkreisen, völliger Konzentrationsverlust, kein Selbstwertgefühl mehr, keine Liebe mehr empfinden können, Selbstvorwürfe bis hin zu Gedanken mit allem nicht mehr klar zu kommen und wertlos zu sein. Schlagartig kann sich diese Stimmung wieder wenden wenn sich die Hormone wieder sortiert haben. Manchmal von heute auf morgen... es ist als wäre man zwei Menschen da ich sonst sehr lebenslustig bin und viel lache.
Da ich die Symptome nicht über den ganzen Monat habe, sondern es zyklusbedingt beobachte (mein Partner bestätigt dieses) / meist ab kurz vor dem Eisprung oder währenddessen- dann kurze Besserung und dann c.a. eine Woche davor stetige Verschlimmerung bis zur Periode oder bis Ende von dieser, manchmal auch kurz darüber hinaus. Kurzum- ein halber Monat ist hinüber! Der Zustand hat mittlweile auch Auswirkung auf meine Arbeit und mein Privatleben. Ich war schon bei div. Gynäkologen die allesamt nur die Pille empfehlen. Ich möchte allerdings keine Pille mehr einnehmen, ich vielleicht auch bald Kinderwunsch. Es muss doch andere Möglichkeiten geben? Ich habe zusätzlich noch Hashimoto, was die Sache sicher nicht grade verbessert. Bin aber ansich aktuell ganz gut eingestellt. TSH bei c.a 1.
Als Selbstversuch nahm ich eine Weile Mönchspfeffer ein. Aber der Zustand wurde nicht stabil besser, ich hatte eher das Gefühl die Symptome haben sich einfach nur verschoben. Zwar ging es mir oft kurz vor der Periode besser (auch kein Brustspannen mehr) aber dafür ging es mir dann nach der Periode schlecht. Ich hatte außerdem fast tägliche Stimmungsschwankungen (im Grunde dann über den ganzen Zyklus verteilt) und über eine Woche Blutungen, wo ich sonst nur sehr kurz blute. Das Wahre war es also nicht- ich habe es wieder abgesetzt.
Ich weiß nicht zu welchem Arzt ich nun gehen kann- bleibt mir als einzige Alternative nur ein Antidepressiva- obwohl ich deutlich spüre das die Ursache nicht von mir selbst- sondern von den Hormonen ausgelöst wird? Sollte ich besser direkt zu einem Neurologen/Psychater oder zu einem Hormonspezialisten? Ich bin mit dem Problem leider bisher nicht wirklich auf offene Ohren gestoßen, auch nicht bei meinem Endokrinologen der einmal im Jahr die SD kontrolliert. Oft wird es heruntergespielt oder als leichtes PMS was jede Frau hat- abgetan. Ich bin aktuell ziemlich verzweifelt, können Sie mir einen Rat geben was ich tun kann?