Sehr geehrter Hr. Doktor,
ich bin 54 Jahre alt, 1,63m groß und wiege 63kg. Seit 4 Jahren habe ich keine Regelblutung mehr. Meine Wechseljahresbeschwerden konnten gut durch eine HET (ohne Hormonstatus) therapiert werden. Über lange Zeit habe ich 1,5 Hub Gynokadin morgens auf die Oberarme gecremt und abends 100 mg Famenita oral eingenommenen.
Seit ca. einem halben Jahr geht es mir zunehmend schlechter. Ich wache morgens mit Herzklopfen auf, habe Angstgefühle und depressive Verstimmungen. Außerdem bin ich kurzatmig und energielos. Da ich vor Jahren schonmal einen Burnout hatte, habe ich darüber nachgedacht, ob es erneut Einer sein könnte, aber dieses Mal fühlt es sich ganz anders an. Während meines Burnouts habe ich mich wie Blei gefühlt und war antriebslos. Jetzt möchte ich aktiv sein, werde aber von meinen körperlichen Symptomen ausgebremst. Mein ganzer Körper schmerzt, habe Sehnentzündungen an den Füßen bekommen, wo selbst der Spezialist nicht weiß wovon. Außerdem habe ich seit Jahren eine chronische Augenentzündung, die nicht weggeht.
Ich habe mich vor 3 Wochen von meiner Hausärztin durchchecken lassen und was soll ich sagen! Ich bin kerngesund! Allerdings habe ich interessenhalber bei der Blutuntersuchung Östradio, Progesteron und Vitamin D3 mitbestimmen lassen. Das Ergebnis war: Östradiol 171ng/l, Progesteron 3.1 ng/ml. Laut Rechner ist das Verhältnis 1:18,13.....und wenn ich das richtig interpretiere, habe ich eine krasse Östrogendominanz! Der Vitamin D Wert liegt bei 47ng/ml.
Ich habe einen Termin mit meiner Frauenärztin vereinbart, der allerdings erst in 3 Wochen ist.
Meine Frage ist: Kann ich eigenmächtig die Hormongabe verändern, um aus diesem Tief herauszukommen? Und wenn ja, wie wäre Ihre Empfehlung? Und warum verwertet mein Körper das Progesteron nicht? Oder waren die 100mg schlichtweg zu wenig?
Ich danke Ihnen im Vorraus für ihre Einschätzung und wünsche Ihnen einen schönen 2. Advent.