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Wechseljahre -Östrogendominanz

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

30.03.2021 | 14:33 Uhr

Hallo, 

ich bin 55 Jahre und habe gerade folgende Wechseljahrsbeschwerden: Schlafstörungen, extrem geschwollene und schmerzhafte, stark knotige  Brüste, wie beim prämenstruellen Syndrom. 
Meine Vermutung: Östrogendominanz. 

Vorher litt ich unter starken Hitzewallungen und verwendete einen Hub Östrogengel auf die Haut und 200 mg Progesteron abends. Damit war ich gut eingestellt. Jetzt habe ich das Östrogengel abgesetzzt - schon seit mehreren Monaten und nehme nur noch Progesteron abends. Zwischendurch habe ich leichte Schmierblutungen und setze das Progesteron ab, um meine Tage zubekommen, in der Hoffnung, dass die Brustschmerzen nachlassen, Tage kommen nicht, Beschwerden verschlechtern sich. 
Mein Frauenarzt hat mir zusätzlich Progestogel gegeben, das trage ich jetzt morgens und abends auf die Brüste auf, das hat früher geholfen, jetzt reicht das offensichtlich nicht. 
Mein Frauenarzt und eine weitere Gynäkologin empfehlen mit den Hormonen "auszuprobieren", wie ich am besten klar komme. Eine Blutabnahme Hormonstatus würde keinen Sinn machen, da sich dieser permanent verändere. Merkwürdig, ich habe die gleichen Beschwerden hun schon seit 3 Monaten. Ich lebe in Köln, hier bieten offensichtlich nur Privatärzte einen Hormonstatus an. ich bin aber Kassenversichert, habe einmal beim Privatmediziner einen Hormonstatus machen lassen, kostet dort 250 Euro (privat zu bezahlen) und hätte laut Ärztin, die mit bioidentoschen Hormoen arbeitet, dauernd wiederholt werden müssen, um die Homone richtig einzustellen. Bei mir wirken die "chemischen" besser, habe ich festgestellt und bin zurück zum Kassenarzt. 
Ich komme nicht klar, möchte nicht mit Hormonen herumdoktern ohne einen Befund zu haben, meine Beschwerden sind schwer erträglich und ich weiß nicht mehr weiter. Soll ich die Progesterondosis auf 300 mg erhöhen? Soll ich es zyklisch nehmen( also 2 Wochen ja, 2 Wochen nein - im Moment wäre es aber so, dass sich meine Beschwerden dann noch verschlimmern.)

Mein Gefühl ist, dass Wechseljahrsbeschwerden in der "Kassenmedizin" als leichtes Unwohlsein wahrgenommen werden und nicht ernsthaft behandelt. Ich möchte leistungsfähig seinund das ist schwer, wenn man nicht schlafen kann.
Selbst mit Hormonen "herumzudoktern" macht mir Angst. Was kann ich tun? 
Mit besten Grüßen 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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01.04.2021, 15:02 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

In Ihrer Altersgruppe sind die Eierstöcke erloschen! Insofern gibt es keine Ö-Dominanz, wenn nicht extrem viel Ö angewendet wird!

Das Gel, wovon unmittelbar vor dem Schlafengehen am besten ein Hub aufgetragen wird, enthält das körpereigene Östradiol, was die Eierstöcke bilden; es liegt in bio-identischer Form vor! Wenn tgl. parallel dazu ca. 1 Std. vor dem zu Bett gehen eine Kapsel mit 200 mg Progesteron, was ebenfalls körpereigen ist, eingenommen wird, dann besteht eine optimale Versorgung. Diese Art der Therapie hat sich über Jahrzehnte bewährt und hat die geringste Nebenwirkungen, wenn überhaupt welche!

Leider gibt es wie in jedem Berufsstand "Ausnahmen"; auch ich lehne es ab, dass mit der Unwissenheit von Laien versucht wird, ordentlich Geld zu machen! Meist werden ja dann in der Apotheke hergestellte sehr teure Hormonpräpärate verordnet bwz. verkauft, ohne dass damit Studien durchgeführt wurden. Ein solches Vorgehen wird auch von den Fachgesellschaften abgelehnt!

Körpermaße?

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02.04.2021, 11:48 Uhr
Kommentar

Dankefür Ihre Antwort, ich bin 1,57 cm groß wiege 50 Kilo und vo einem Jahr (bei der Hormontestung) bei der Privatärztin waren mein Östrogenspiegel 4 fach erhöht. 

Was ist Ihr Vorschlag, was ich tun soll? Woher kommen meine Beschwerden, wenn es keine Östrogendominanz sein kann? 

Ich bin nicht übergewichtig, extrem gut trainiert und ernähre ich gesund. 

 

Beste Grüße und Danke für eine Einschätzung

 

 

 

 

Experte-Bohnet
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03.04.2021, 09:36 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Dass Ö 4fach erhöht gewesen sei, ist keine valide Aussage! So etwas geht gar nicht, da die Hormone unterschiedliche Molekulargewichte haben!

Unter Berücksichtigung Ihrer Körpermaße ein Hub Gel und eine Kaps. mit 100 mg Prog! Viel hilft nicht viel!- Es können nicht alle Beschwerden auf die Hormone reduziert werden. Aus der Ferne ist es für mich schwierig, alle Facetten zu sehen! - Ich denke, Sie sollten die o.g. Therapie fortführen; aber das ist alleine Ihre Entscheidung!

Schöne Ostern und alles Gute!