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Wechsel von Maxim zu Qlaira

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

15.02.2024 | 10:45 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren, 

zunächst danke, dass man hier kompetente (Zweit)meinungen einholen kann. 

Ich bin 37 und habe bereits Osteopenie. (Liegt in der Familie. Untergewicht, frühe Wechseljahre...)

Meine Frauenärztin (die ich sehr schätze) empfahl mir (kein Kinderwunsch), von der Maxim, die ich bereits seit 20 Jahren nehme, auf die Qlaira umzusteigen, da das natürliche Östrogen in der Qlaira sich besser auf die Knochengesundheit auswirken würde als das künstliche Östrogen in der Maxim. 
Sehen sie das auch so?

Hat die Qlaira absolut denselben antiandrogenen Effekt wie die Maxim? Aufgrund von zu viel männlichen Hormonen (zeigt sich in Hirsutismus...) bin ich auf einen guten antiandrogenen Effekt angewiesen.

Leider wurde ein kleines Myom (1cm) heute festgestellt. Im Internet las ich, dass Östrogen für Mymome ungünstig sind, aber ich brauche Östrogen ja wegen der Osteopenie. Wirkt sich die Qlaira im selben Maße auf das Myom aus (im besten Falle gar nicht) wie die Maxim oder bringt das natürliche Hormon in der Qlaira das Myom eher zum Wachsen als das künstliche Östrogen in der Maxim oder andersrum? Oder ist es für das Myom egal, welche der beiden Pillen ich nehme. 

Und meine letzte Frage: Wenn ich von der Maxim auf die Qlaira umsteige, steigt dann mein Tromboserisiko im ersten Jahr wieder an? Zwar hat die Qlaira ja ein minimal kleineres Thromboserisiko als die Maxim, aber wenn ich natürlich nun im ersten Jahr so eine hohe Thrombosegefahr hätte wie wenn ich neu mit der Pille anfangen würde, möchte ich das Risiko natürlich ungern eingehen, durch den Wechsel mein Thromboserisiko zu erhöhren.

Herzlichen Dank für Ihre Beratung!



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Experte-Bohnet
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15.02.2024, 14:36 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Wenn Sie in vorzeitige WJ gekommen sind, brauchen Sie eigentlich keine Pille mehr! 

Ja, das Östradiol hat ein besseren Einfluss auf den Knochen als das künstliche Äthinyl-Östradiol! Bei einem evtl. Wechsel ändert siich nichts am Gerinningssystem! Wenn die Eierstöcke erloschen sind, werden auch nicht (mehr) männliche Hormone produziert! Myom ist kein Problem!

Wie sind Ihre T-Werte bei der Knochendichtemessung gewesen?

Körpermaße? Vit D?

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15.02.2024, 18:04 Uhr
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Herzlichen Dank für Ihre Antwort! 
Das beruhigt, wenn Sie auch meinen, dass die Qlaira für den Knochenstoffwechsel besser wäre als die Maxim und sich ein Wechsel auf das Myom nicht negativ auswirken würde. Auch dass Sie meinen, dass ich durch einen Pillenwechsel nun kein höheres Thromboserisko im ersten Jahr habe, beruhigt. Danke!
Zudem wusste ich gar nicht, dass auch die männliche Hormonproduktion bei Frauen in den WJ nachlässt / aufhört. Ich hatte immer Sorge, dass ich da dann vermännliche und mir nur die weiblichen Hormone fehlen und die männlichen weiterhin da sind. Dass dem nicht so ist, tut gut zu lesen. 

Sie schreiben, wenn ich in die Wechseljahre komme, brauche ich eigentlich keine Pille mehr. 
Dazu hätte ich noch zwei Fragen: 

- Woran merke ich, dass ich in den Wechseljahren bin bzw. möglicherweise verfrüht da reinkomme? Die Pille verdeckt mögliche WJ-Beschwerden und ausbleibende Blutungen ja. 

- Wegen meiner Osteopenie bräuchte ich ja aber dennoch Östrogen, oder? Für die Knochengesundheit wären die frühen Wechseljahre vermutlich sehr schlecht. Was würden Sie dann zu gegebener Zeit statt der Pille empfehlen für mich? 

Und meine letzte Frage: Fördern denn allgemein Ötrogene Myome? 
Und wie sieht es mit Phytoöstrogenen aus? Ich ernähre mich überwiegend pflanzlich mit rel. viel Soja (Sojadrink und Sojajoghurt, Tofu...) Sollte ich wegen dem Myome Produkte meiden die Phytoöstrogen enthalten?

Zu Ihren Fragen:
Ich bin 1,68 m groß und wiege 49 kg.

25-OH Vitamin D lag bei 46 (Labor gab als Referenz 8-56 an) im November.

T-Wert bei Knochendichtemessung war vor im August 22 Neck -2,4 und LWS - 1,9


Ich danke Ihnen sehr!
Herzliche Grüße

 

Experte-Bohnet
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16.02.2024, 09:05 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ja, jegeliche Art der Pille kaschiert die WJ; insofern ist es egal, wann die Eierstöcke aufhören zu arbeiten. Heute sieht man auch keinen Nachteil, die Pille durchaus bis etwa 50 J einzunehmen, wenn keine Risikofaktoren vorliegen. Dies dürfte bei Ihnen der Fall sein, da Sie schlank sind.

Es durchaus von Vorteil, Pflanzenöstrogen haltige Nahrungsmittel regelmäßig zu essen; Nachteile gibt es nicht! Die PfÖ haben eine andere Bindungsstelle als das Östradiol und beide ergänzen sich und konkurrieren nicht!

Die T-Werte sind für Ihr Alter schon etwas besorgniserregend. Deshalb sollten Sie tgl. in Ihren Tagesablauf spezifische Übungen einbauen, welche die Knochen stärken! Dabei kann der regelmäßige Besuch eines Sportstudios hilfreich sein! Alles Gute!

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16.02.2024, 13:25 Uhr
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Danke Prof. Bohnet! 

Man sollte sich wohl nicht so sehr auf das Internet verlassen, denn dort las ich immer wieder, dass man Phytoöstrogene bei Myomen meiden soll. Gut, dass ich bei Ihnen nochmals nachfragte. 

 Ich werde dann wenn meine Maxim aufgebraucht ist, wie Sie es ja auch rieten, auf die Qlaira umsteigen, wenn sich das darin enthaltene Östrogen positiver auf die Knochengesundheit auswirkt und meinem Myome nicht schaden sollte. Sie haben mir sehr geholfen. DANKE! 

Mit Sport ist es so eine Sache. Ich habe leider eine Skoliose und sobald ich Kräftigungsübungen mache, bekomme ich wegen Verkrampfungen der Muskeln starke Rückenschmerzen. Leider habe ich auch noch Verwachsungen / Verklebungen im Bauchraum, welche bei bestimmten Übungen auch anhaltende Schmerzen auslösen. Aber ich achte darauf viel mit dem Hund aktiv zu sein, Treppen zu steigen und kaufte mir ein Bellicon-Trampolin, da sich durch die Zug- und Druckbelastungen wohl positiv auf den Knochenstoffwechsel und das Sekelett auswirken soll. Das mache ich nun täglich. 

Viele Grüße &

Experte-Bohnet
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16.02.2024, 19:53 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ach je, verstehe. Machen Sie halt das tgl.(!), was Sie schaffen! Alles Gute!

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31.03.2024, 19:18 Uhr
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Lieber Herr Prof. Bohnet, 

im obigen Austausch habe ich ja schon mal erwähnt, dass meine Gynäkologin empfiehlt von der Maxim auf die Qlaira umzuszeigen, da das natürliche Östrogen besser für die Knochengesundheit sei. 
Und sie hätte dennoch den für mich wichtigen gleichen antiandrogenen Effekt.

Nun las ich online die Antwort eines Ihrer Kollegen, der einer anderen Dame folgendes schrieb: "Die beiden Pillen haben zwar das gleiche antiandrogene Gestagen, aber die Pille mit Estradiol hat einen keinen antiandrogenen Effekt, der ist bei Ethinylestroradiol-Pillen deutlich höher." 
Ist dem so? Diese Antwort irritierte mich. 

Ich danke Ihnen für Ihre tolle Beratung! 

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31.03.2024, 21:00 Uhr
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Nun fiel mir noch eine Frage ein, auf die ich keine Antwort finde. 

Durch welche Pille (Qlaira oder Maxim) nehme ich letzlich mehr Östrogen auf? 
Ich habe wirklich Angst, dass mein Myome wachsen könnte. 

In der Maxim ist 0,03 mg Ethinylestradiol und in der Qlaira je nach Zyklustag 1 bis 3 mg Estradiolvalerat. 

Vermutlich hat das ne andere Strukturformel und kann deshalb nicht verglichen werden, denn es kann ja nicht sein, dass in der Qlaira 100 mal mehr Östrogen drin ist... . 

Viele liebe Grüße zu Ihnen 

Experte-Bohnet
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01.04.2024, 02:36 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Das ist marginal! Wenn es um die Gesundheit geht, ist immer das körpreigene Östradiol vorzuziehen!

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01.04.2024, 10:18 Uhr
Kommentar

Ich danke Ihnen! 
Da ich zu Hirtuismus neige, ist es für mich wichtig, dass die Qlaira genauso antiandrogen ist. Das würde mein Wohlbefinden sonst sehr einschränken. Deshalb die Frage....