Sehr geehrter Herr Dr. Bohnert,
ich bin 59 Jahre alt und habe seit 1997 keine Gebärmutter mehr. Ich nehme seit 2002 Gynokadin-Gel (z. Zt. 2 Hub je abends und morgens). Seit 02/2011 nehme ich zusätzlich 1 Utrogest vaginal am Abend.
Weiterhin nehme 100 mg Berlthyrox (Schildrüsen-OP 1974), 50 mg Opipramol und 300 mg Magnesium abends.
Mir ging es jahrelang sehr schlecht, ohne dass ich wusste, dass hinter all dem die Wechseljahre steckten. Mir geht es jetzt viel besser, allerdings habe ich noch mit Stimmungsschwankungen und Antriebslosigkeit zu kämpfen.
Hier im Forum habe ich erfahren, dass für viele Frauen das Buch „Die Wahrheit über Hormone“ von Dr. Römmler hilfreich ist.
Er schreibt:
Über die Scheide kann Progesteron sehr gut aufgenommen werden, was für jüngere Frauen ein Vorteil ist, für ältere ein Nachteil.
Zum einen haben Scheidenbakterien kein spezielles Enzym, das einen Umbau des Progesterons ermöglicht. Da aber manche Umbauprodukte wie das Allopregnanolon für viele pos. Wirkungen beispielsweise die Stimmung und weitere Gehinrneffekte zuständig sein, ist die vaginale Anwendung bei der älteren Frau eigentlich ein Nachteil.
Zum anderen wird vaginal verabreichtes Progesteron zuerst in der Gebärmutter und seiner Umgebung stark angereichert (erste Gebärmutterpassage), was bei der älteren Frau weniger gewünscht wird wegen möglicher Gefäßkomplikationen auch risikobehaftet sein kann.
Können Sie mir das bitte verständlicher erklären. Sollte ich dann lieber Utrogest oral einnehmen?
Mit freundlichen Grüßen
Helga
Utrogest oral oder vaginal
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Antwort
Sehr geehrter Herr Dr. Bohnet,
ich muss nun doch noch eine Frage stellen. Weshalb ist die Meinung zur Progesterongabe bei fehlender Gebärmutter so unterschiedlich? Ich habe mich sehr viel umgehört und sehr viel gelesen seit es mir über Jahre so schlecht ging. Dr. Römmler ist ja mit Sicherheit auch ein erfahrener Arzt. Als leidender Patient ist man doch total überfordert. Es ist schon wunderbar, dass man hier Fragen stellen kann, die auch ernsthaft und mit Geduld beantwortet werden.
Da Sie mir Utrogest zum Abendbrot empfehlen, nehme ich an, dass Sie ebenfalls der Ansicht sind, dass ältere Frauen Progesteron lieber oral einnehmen sollten. Seit Anfang 02/2011 habe ich immer eine Kapsel vaginal genommen. Was sich aber positiv verändert hat, ist meine Migräne, unter der ich seit meinem 14. LJ leide.
Ich werde jetzt 2 Kapseln Utrogest oral am Abend einnehmen, dazu 1 oder 2 Hübe (probiere ich) Gynokadingel auch am Abend. Wäre das i. O.?
Herzliche Grüße
Helga
Antwort von Experte-Bohnet
Ich denke, dass 1 Hub ausreichend ist. Aber es ist immer schwer, von einer hohen auf eine niedrigere Dosis übergehen. Machen Sie das doch beim nä Urlaub.
Antwort von Experte-Bohnet
Möglichst nur 1 Hub. Mein Kollege äußert in seinem Buch seine persönliche Meinung. Echte wiss. Studien dazu sind nicht veröffentlicht.
