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Utrogest nur in der 2. Zyklushälfte?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

07.11.2020 | 14:11 Uhr

Sehr geehrter Herr Professor,

ich bin 53, wiege 70 kg bei 1,70 m, der Hormonstatus wurde von meiner Ärztin leider verweigert. Seit 4 Monaten nehme ich zwei Hübe Gynokadin und 200 MG Utrogest pro Tag. Die Therapie hilft mir sehr gut, allerdings habe ich häufiger Periodenblutungen, Mal alle 3, Mal sogar alle 2 Wochen. Die Blutungen sind vor Beginn der Therapie sehr unregelmäßig gewesen, haben aber nie ganz aufgehört. Während der Blutung verzichte ich dann 4 Tage auf die HET.

Eine Bekannte nimmt Utrogest nur in der zweiten Hälfte des Zyklus, sie hat gar keine Blutungen mehr. Halten Sie diese Halbierung von Utrogest für sinnvoll? Schließlich wird das Progesteron nur in der zweiten Zyklushälfte bei einer jungen Frau gebildet, oder? Ich hatte auch früher schon  einen leider unbehandelten Progesteronmangel.

Was würden Sie mir raten? Ich habe auch Eisenmangel und hätte die Periode gern seltener.

Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe.

Zusiu

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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07.11.2020, 20:20 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

In Ihrer Altersgruppe sind bei 99% der Frauen die Eierstöcke erloschen! Insofern bringt eine Hormonanalyse derzeit kein Erkenntnisgewinn. Aber Sie sollten die Hormone standardisiert anwenden, d.h. ich würde dazu raten, zunächst nur einen Hub Gel vor dem Schlafengehen aufzutragen. Die Progesteron-Kapsel sollte ca. 1 Std. vor dem zu Bett gehen eingenommen werden.

Sie könnten beide Hormone parallel über 24 Tage anwenden; dann eine Pause von 4 Tagen. Wenn dann keine Blutung kommt, könnten Sie dauerhaft die Hormontherapie durchführen.

Wenn eine Restaktivität der Eierstöcke vorhanden ist, so ist die Sequenztherapie vorzuziehen; insofern haben Sie Recht!

Vit D, Knochendichte!