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Utrogest/Gynokadin-Einnahme

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

18.08.2014 | 22:04 Uhr

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. med Bohnet,

ich bin 46 und haben seit einigen Jahren mit hormonellen Auswirkungen zu kämpfen.

Vor ein ca 7 Jahren waren das hauptsächlich PMS-Beschwerden (Kopfschmerzen, Stimmungsschankungen, Müdigkeit) und Migräne während der Periode.

Auch die Pille hab ich nicht vertragen (starke Übelkeit, Durchblutungsstörungen), genauso wenig Sequidot, das mir 2011 verschrieben wurde. Hab dann hormonell nichts mehr eingenommen, in der Hoffnung, es wird schon besser.

Leider war dem nicht so und ich hab inzwischen seit einigen Jahren chronischen Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Müdigkeit, Schlafproblemen und auch depr. Verstimmungen. Nach vielen Arztbesuchen (Othopäden, Neurologe etc.) Osteopathen, Physio etc.  habe ich jetzt von meinem Frauenarzt Utrogest & Gynokadin verschrieben bekommen (Gynokodin f. 1.Zyklushälfte und Utrogest für die zweite).  Mit 1 Kapsel Utrogest vag. begonnen, aber nach ein paar Tagen auch wieder vormittags sehr starke Kopfschmerzen und totale Müdigkeit, deswegen hab ich auf 1/2 reduziert.

Fühlte mich etwas besser. Dann bei der Gynok.-Einnahme ging's wieder los mit Durchblutungsstörungen und Bauch/Kopfschmerzen. Nach 9 Tagen deswegen damit wieder aufgehört und wieder mit Utrogest weiter gemacht. Aufgrund der leichteren Dosierung auf 1 Kapsel oral geändert. Meine Schmerzen waren etwas leichter, manchmal ganz weg. 

Nachdem ich jetzt einmal eine Einnahme vergessen hatte und dann wieder normal weiter dosiert habe, hatte ich am nächsten Tag sofort wieder starke Kopfschmerzen (jetzt seit drei Tagen) Außerdem hab ich seit ca 2 Wochen depressive Verstimmungen, keine Motivation etc. Hab jetzt gesehen, dass im Beipackzettel Depressionen aufgeführt sind. 

Deswegen jetzt meine Unsicherheit. Soll ich mit Utrogest weiter machen? Oder doch nochmal Gynokodin versuchen, viell etwas weniger? Wie soll ich es dosieren und über welchem Zeitraum. Ich hoffe, Sie können mir weiter helfen.

Vielen Dank

Andrea

 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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12.09.2014, 23:09 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Wenn Sie soviel "Zeug" nehmen, weiß man gar nicht, was wirkt und was NW hervorruft. Man muss schon mal einige Wochen die gleiche Menge an Hormonen einnehmen. Wenn eine Schmierblutung auftritt, welche nun gar nicht aufhören will, muss man dann schon ne Pause machen.

Leider kann ich aus der Ferne nicht einschätzen, was wirklich mit Ihnen los ist. Aber ich habe das Gefühl, dass wirklich etwas nicht stimmt. Wie gesagt, von meiner Seite, wäre eine stabile hormonelle Lage mit einer geringen Hormondosis an zu streben.

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02.06.2015, 15:08 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. med Bohnet,

nach 9 monatigem Ausprobieren melde ich mich wieder zurück.

Ich habe über ein halbes Jahr Gynokodin und Utrogest versucht, aber leider sind meine Kopfschmerzen und die meist langen Blutungen geblieben. Zusätzlich hatte ich das Gefühl, dass ich immer müder und antriebsloser wurde, manchmal schon depressiv.

Deswegen hab ich dann aufgehört die beiden Hormone zu nehmen.

Der Eisenwert war letztes Jahr noch im Normbereich auch die Schilddrüsenwerte.

Jetzt nehme ich seit 3 Monaten Yamswurzelkapseln, aber leider hat es bis jetzt auch keinen Einfluss auf Kopf und Blutungen (meine Stimmung ist aber wieder besser).

Die Blutungen kommen noch häufiger/länger, sind auch einige Tage wirklich sehr stark und Zwischenblutungen hab ich auch ständig.

Jetzt kam bei der Krebsvorsorge raus, dass ich ein Myom hab und mir wurde angeraten eine LASH-Gebärmutterteilentfernung zu machen - also über eine Bauchspiegelung. Eisenwert ist auch etwas niedrig, deswegen muss ich ein Präperat nehmen.

Jetzt bin ich bezüglich der OP hin und hergerissen. Ich wollte sie fragen, ob Sie viell wissen, ob evt. die Chance besteht, dass durch die OP auch meine Kopfschmerzen/Migräne sich bessern könnte.

Ich weiß, dass durch die OP sich hormonell nicht viel ändert wird, aber viell. sind  die Gebärmutter bzw die Blutungen so eine Störquelle für meinen Körper.

Früher hatte ich ja immer vor der Periode und die ersten starken Bltutungstage Kopfschmerzen. Jetzt ist es eher ab der Periode und noch eine Zeit danach.

Ich denke, es gibt da hormonell einen Zusammenhang, bekomme es aber mit Medikamenten etc. nicht in den Griff.

Ich würde mich freuen, nochmal von Ihnen zu hören.

Vielen Dank

Andrea T.

 

 

 .


02.06.2015 15:32 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

Experte-Bohnet
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03.06.2015, 08:05 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Dann scheinen die Blutungen ja nicht unbedingt hormonell gewesen zu sein.- Ohne den Befund zu kennen (wie groß soll das Myom sein und wo sitzt es), wäre zu erwägen, ob Sie sich nicht eine sog. Hormonspirale legen lassen; dann reagiert die GBM-Schleimhaut nicht mehr auf von außen zugeführte Hormone und Sie könnten je nach Bedarf etwas Gel vor dem Schlafengehen auftragen. Da Sie dann kein Prog mehr zu nehmen brauchen, verschwindet dann auch die Müdigkeit etc. Außerdem wächst das Myom kaum mehr unter dem Einfluss der Spirale.

Was halten Sie davon?! Sprechen Sie doch mal die Ärzte vor Ort danach an!

Pflanzenestrogene können Sie jederzeit anwenden, aber ich fürchte, dass Sie da nicht beschwerdefrei werden.