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Trotz Hormontherapie habe ich wieder Hitzewallungen

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

21.06.2025 | 09:55 Uhr

Hallo Dr. Bohnet, 

ich bin 53 Jahre alt, 1,60 m groß und 62 kg schwer. Seit 2022 benutze ich Gynokadin und 200mg Progesteron. Damit hatte ich bis zum Herbst 2024 keine Beschwerden mehr, wie Hitzewallungen, Gelenkschmerzen, etc. Allerdings seit dem letzten Jahr sind die Hitzewallungen zurück gekommen. Zu erwähnen wäre, dass ich ungefähr seit diesem Zeitpunkt auch keine Regelblutung mehr habe, weshalb ich das Progesteron nun durchgehend  einnehme. Die Dosierung vom Gynokadingel habe ich erhöht in den letzten Wochen von 1 Schub auf 2-3 (Abends und Morgens) erhöht. Leider merke ich wegen der Hitzewallungen keine beaondere Veränderung. 

Meine Frauenärztin ist diesem Thema nicht sonderlich offen eingestellt. Sie verschreibt mir zwar die Hormone, aber entsprechende Bluttests, um den Hormonstand zu prüfen, schlägt sie von sich aus nicht vor. Nur auf meiner Bitte hin, hat sie das mal veranlasst, aber der Östrogenwert war kontaminiert und somit konnte sie mir nichts zu dem Wert sagen. Ich habe bei 2 weiteren Frauenärztinen in meiner Gegend versucht mir eine Meinung dazu einzuholen. Leider waren auch diese dem Thema "bioidentische Hormone" nicht sehr offen und verständnisvoll eingestellt. Deshalb wende ich mich nun auf diesem Wege an Sie. 

 

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Experte-Bohnet
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21.06.2025, 18:50 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Da die körpereigenen Hormone Östradiol und Progesteron, welche Sie anwenden, nicht an Wirkung verlieren, ist es schon auffallend, dass Sie nach anfänglicher und angemessenen Dosierung wieder Hitzewallungen bekommen haben, welche nicht verschwinden, selbst wenn Sie eine relativ hohe Dosis verwenden. Unter Berücksichtigung Ihrer Angaben, z.B. Körpermaße, müssten Sie in jedem Falle beschwerdefrei sein, wenn Sie 2 Hübe Gel ("Maximaldosis") unmittelbar vor dem Schlafengehen auftragen und die P200 Kapsel ca. 1 Std. zuvor einnehmen. 

Die Fachgesellschaften sehen in der Tat keinen Erkenntnisgewinn, wenn Hormonmessungen vorgenommen werden. Es müsste der Zeitabstand zwischen Anwendung und Blutabnahme berücksichtigt werden; darüber hinaus hat jede Frau einen anderen Stoffwechsel.

Haben Sie denn andere Medikamente zum Einnehmen? Hat sich in Ihrem Lebensablauf etwas geändert? Gibt es "Alterszuckerkrankheit" in Ihrer Familie.

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21.06.2025, 22:21 Uhr
Antwort

Der Hausarzt hat ein Checkup (großes Blutbild) gemacht und nichts war auffällig dabei, auch nicht die Schilddrüsenwerte. Zusätzliche Medikamente nehme ich nicht ein. Eine Alterszuckerkrankheit besteht in meiner Familie nicht. Inwieweit könnte es hier eine Abhängigkeit zum Testosteronwert geben? 

Experte-Bohnet
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22.06.2025, 07:54 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Die männliche Hormone nehmen mit dem Alter ab, d.h. auch das Testo; aber dies löst keine "zusätzliche" Symptome aus. Die Fachgesellschaften sehen keinen Therapiegewinn, sie zu ersetzen.

Die amerikan. Gesellschaft für WJ empfiehlt, die Einnahme von einer geringen Menge eines Antidepressivum, z.B. 10 mg Paroxetin, was sich auch positiv auf den Schlaf ausüben kann. Die übliche Dosis des AD liegt bei ca. 30 mg.