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Stimmprobleme in den WJ

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

10.04.2014 | 09:21 Uhr

Sehr geehrter Prof. Bohnet!

 

Ich habe in einigen Wochen Termin  bei meiner FÄ, ich würde aber gerne noch Ihre Meinung vorher hören. Bin 48, seit zwei Jahren HET, WJ Symptome seit 5 Jahren. Aktuelle E-Wert  81, unter Estradol 0.75 ( und ab und zu dazu Gynokadingel, wenn die Symptome stärker sind, ich absorbiere scheinbar das E nicht so gut durch die Haut), die E- Werte schwanken unter gleichen Dosierung zwischen 20 und 85. Alle WJ- Symtome sind jetzt besser, bis auf Stimmungsschwankungen die zwar milder, aber immer noch vorhanden sind.

Vom Beruf bin ich Opernsängerin, jedoch musste ich meinen Karriere vor drei Jahren aufgeben, weil ich ständig Probleme mit der Stimme hatte ( Trockenheit, Heiserkeit, sie brach ab während des singens..) Stimmbänder sind aber völlig in Ordnung. Jetzt habe ich endlich eine Phoniaterin gefunden, die sofort mein Problem erkannt hat- sie sagte, die Stimmbänder/Schleimhäute sind stark ausgetrocknet, was für sie für eine starke hormonelle Veränderung spricht, die sie schon einige male gesehen hat. Die Stimmlippen an sich sind gesund, es ist die hormonel/östrogen bedingte Trockenheit, die mir Schwierigkeiten beim singen verursacht. Bei einer Nichtsängerin wäre das kein Thema, aber bei einer Sopranistin hat das schon schwere Folgen, wie halt in meinem Fall. Ich hatte schon als junge Frau Probleme mit der Stimme während der Periode, als Östrogen stark abgesunken war und auch die Ärztin kennt dieses Problem bei den Sängerinnen gut, sie müssen deswegen oft sogar wichtige Auftritte absagen, wenn sie nicht die Pille nehmen.

Ich sagte ihr, dass ich HET mache, was bei vielen Symptomen hilft, nicht aber bei der Stimme. Sie fragte nach meinen E-Werten, die zuletzt 81 waren. Sie sagte, dass sie vor allem im Ausland, wo bioidentische Hormone als wenig risikoreich als hier betrachtet werden, Sängerinnen getroffen hat, die in den WJ ähnliche Probleme mit der Stimme kriegen und sie nehmen dann hoch dosierte Hormone, um auf das Normwert einer ca. 30-jährigen Frau zu kommen, was sich dann positiv auf die Stimme auswirkt. Sie meinte, ich muss das mit meiner FÄ besprechen, ob wir die E-Dosierung nicht verdoppeln könnten, um zu sehen, ob E-Werte ab 150 meine Stimmqualität wieder herstellen würden. Die üblichen Massnahmen, um die Stimme "feucht" zu halten helfen bei so einem Fall wie meiner leider nicht  und die Tatsache, dasas ich meinen Beruf nicht länger aktiv ausüben kann, tut schon sehr weh. Also, ich persönlich wäre bereit dieses Risiko einzugehen, um wieder auf der Bühne singen zu können, aber ich würde gerne noch Ihre Meinung dazu hören.

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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12.04.2014, 07:32 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Es ist ganz normal, dass die Hormonwerte schwanken. Außerdem kann man nicht die Therapie von solchen Estradiol-Werten abhängig machen.

Dass Sie neben dem Pflaster auch noch Gel zwischendurch auftragen, finde ich gar nicht gut, da Sie dann eine sog. Wechseltherapie machen, d.h. einmal sind die Werte hoch, mal niedriger!

Bei Ihrem "Problem" muss man am besten eine gleichbeleibende hormonelle Lage schaffen, zumal Sie mit Ihrer Stimme bereits in jungen Jahren mit der Stimme bei Menstruationen reagiert haben.

Eine stabile Hormonsituation kann man nur mit einer Kombinationstherapie herbei führen, d.h. durch die Einnahme eines Gestagens zum E2!

Ich würde Ihnen ein leicht antiandrogenwirksames Präp verordnen, damit Sie wieder wie eine Stimme wie ein "Engel" haben.

 

 

 

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12.04.2014, 09:22 Uhr
Kommentar

Danke für Ihre Antwort! Ich habe leider genetisch erhöhtes Thromboserisiko und die FÄ meint, sie würde mir lieber keine orale Östrogene verschreiben. Sehen Sie das auch so? Bin schlank, Nichtraucherin, mittelmässig sportlich, eher niedriger Blutdruck.

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12.04.2014, 09:23 Uhr
Kommentar

Ah so, das habe ich vergessen- ich nehme dazu Utrogest Kapseln.

Experte-Bohnet
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13.04.2014, 06:37 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Haben Sie einen sog. Faktor Leiden oder wie weiß man, dass Sie ein erhöhtes Thromboserisiko haben?

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18.04.2014, 18:56 Uhr
Kommentar

Ja, ich habe diesen Leiden Faktor. Ich nehme Utrogest 100mg.

Experte-Bohnet
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13.04.2014, 06:38 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Wenn Sie Estrogene anwenden und die GBM vorhanden ist, brauchen Sie auch Prog"!

Experte-Bohnet
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19.04.2014, 08:02 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Dann wäre die eleganteste Lösung, dass Sie sich eine sog. Hormonspirale legen lassen, welche einen 100 %igen Schutz der GBM-Schleimhaut gewährleistet. Dann können Sie jederzeit bei bei Bedarf, aber möglichst mit gleichbleibender Dosis, Estrogel vor dem Schlafengehen auftragen.