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Soll ich nach dem Absetzen die Hormone wieder nehmen?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

18.01.2020 | 13:17 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Bohnert, 

ich möchte sie nochmal um einen Rat fragen. Ich leide unter starken Schlafstörungen seit den Wechseljahren. 

Ich bin 53 Jahre, 73 kg und nehme schon seit 2011 - also seit 9 Jahren Gestagen, um Symptome der Wechseljahre aufzufangen. Seit 2014 - also seit rd. 6 Jahren auch Östrogen. Symptome für das Östrogen waren Depressive Verstimmungen und nächtliches Schweißen mit Schlafstörungen. 

Zuletzt habe ich 1 Hub Gynokadin (morgens) und 100 mg Progesterone (Utrogest) abends genommen. 

Immer wieder habe ich aber unter Schlafstörungen gelitten, die ich nicht zuordnen konnte. Habe immer sehr oberflächlich nur geschlafen mit wenig Tiefschlaf und oft nur wenige Stunden, wenn ich Stress hatte oder am nächsten Tag schon nur wenig Druck war, dann konnte ich gar nicht schlafen. Ich hatte immer das Gefühl es liegt an der Hormon-Gabe, dass diese Schlafstörungen so präsent waren (sehr wach im Hirn abends). 

Meine Gynäkologin hat mir ein neues Mittel aufgeschrieben (Duphaston), weil ich immer den Verdacht hatte, das das Progesterone mit verantwortlich für die Schlafstörungen war. Von dem Duphaston habe ich umgehend Depressionen bekommen. Sehr schlechte Gefühle. Habe das gleich wieder abgesetzt und zurück auf Progesterone.

Meine beiden Ärzte (Gynokologin und Hausärztin) waren im letzten Dezember der Meinung, dass ich die Hormone mal weglassen kann und nur Laif 900 für die Stimmung nehmen soll. 

Habe beides ab Anfang Dezember weggelassen und Laif 900 genommen. Das fühlte sich erstmal richtig gut an. Ich konnte endlich wieder schlafen. War sehr happy, weil ich dieses Gefühl seit Jahren nicht mehr kannte. 3 Wochen später bekam ich Durchfall und Magen/Darm-Probleme und gleichzeitig damit Depressionen. Vielleicht weil das Laif dann nicht mehr gut gewirkt hat? 

Ich habe dann das Gynokadin wieder genommen und die Depressionen verschwanden, verwandelten sich aber in Angst und Unruhe. Dann habe ich nach 6 Tagen auch das Progesterone wieder genommen und seit dem ersten Tag der Einnahme mache ich wieder kein Auge mehr zu. Wieder Schlafprobleme. Und dann gesellt sich Angst dazu, weil ich wirklich nicht mehr weiß, wie  ich weiter vorgehen soll. 

Kann ich daraus schließen, dass doch die Hormone für die Schlafstörungen verantwortlich waren, weil ich ohne sehr gut plötzlich geschlafen habe? Oder eher nicht und ich habe nur wegen des Laif 900 so gut geschlafen? Aktuell habe ich das Gefühl: entweder ich habe Depressionen oder die schlechten Gefühle verschwinden und ich schlafe nicht. Ich bin komplett unsicher, ob ich mit oder ohne Hormone weiter machen soll. Wenn ich Anti-Depressiva nehme, dann ist es wohl sehr schwierig diese einzustellen, wenn ich gleichzeitig Hormone nehme. Ist das richtig? 

Vit.D und Knochendichte sind in Ordnung. 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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18.01.2020, 14:24 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Die Anwendung eines Hubes Östrogen-Gels unmittelbar vor dem Schlafen fördert den Tiefschlaf! Die Einnahme von Progesteron macht müde! Jo-Kraut beeinträchtigt die Verstoffwechslung der Hormone und ist als Kombination nicht geeignet. Die Leitlinien sehen u.a. die Einnahme 10 mg des Paroxiten morgens vor!