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Slinda und Estreva

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

12.04.2024 | 17:54 Uhr

Sehr geehrter Prof. Bohnet,

ich bin 47 Jahre alt und leide seit einiger Zeit unter Wechseljahresbeschwerden. Diese sind:

Migräne 

Nachtschweiß 

Herzklopfen 

Brainfog

Schlaflosigkeit und Erwachen mitten in der Nacht 

Erschöpfung und Antriebslosigkeit 

Pms

Trockene Augen 

Akne 

usw.

Mein größtes Problem ist die Migräne. 

Meine Frauenärztin verschrieb mir die SLINDA, damit es keine Hormonschwankungen mehr gibt. Dazu soll ich tgl. 2-3 Hub Estreva nehmen.

Blutbild war von den Hormonwerten unauffällig, Periode weitestgehend regelmäßig. 

Meine Frage:

Muss ich zwingend Estreva zur Slinda nehmen? Ich weiß ja nicht, ob ich überhaupt einen Östrogen-Mangel habe?

Wird unter der Slinda gar kein eigenes Östrogen produziert?

Auf meine Nachfrage sagte die Ärztin, dass Progesteron in der 2. Zyklushälfte die Beschwerden nicht unbedingt bessern würde, daher die Gestagenpille.

- Mein Hauptproblem ist die Migräne. Wenn ich eine Pillenpause mache, dann kommt es ja wieder zu Hormonschwankungen. Besser durchnehmen?

- Akne ist auch ein Problem. Könnte das Cremen mit der Östrogen-Creme sich positiver auswirken, als wenn ich nur die Gestagenpille nehme?

Vielen Dank für Ihre Mühe!

Gruß Lena K.

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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12.04.2024, 19:28 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

In Ihrer Altersgruppe kommen Zyklen mit unterschiedlicher Qualität zum Tragen. Wenn Sie noch spontane Menstruation haben, wird auch noch "ausreichend" Ö gebildet. Durch die kontinuierliche Einnahme von Sl kann sich aber im Laufe von Monaten ein relativer Ö-Mangel entwickeln. Dann könnten Sie immer noch (allenfalls) einen Hub Gel auftragen!

Körpermaße?

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12.04.2024, 20:37 Uhr
Kommentar

Vielen lieben Dank für Ihre schnelle Antwort. Diese hat mir bereits sehr weitergeholfen.

Größe: 174 cm

Gewicht: 63 KG

Hier sind noch ein paar Blutwerte, jeweils an den korrekten Zyklustagen abgenommen, die für Hormone maßgeblich sind. Leider habe ich die Referenzwerte dazu nicht alle.

Testosteron: 0, 22 ng/ml  (Ref. 0,08-0,48)

Estradiol: 70,1 PG/ml

FSH: 5,6 mlE/ml

LH: 6,3 mlE/ml

Progesteron ZT 20: 16,50 ng/ml

 

Bedeuten diese Werte, dass ich noch am Anfang der Perimenopause bin?

Ich möchte mich wirklich ausdrücklich für Ihre Arbeit hier bedanken. Sie helfen uns Frauen wirklich weiter in der Lebensphase, in welcher wir oft leiden, ratlos sind und nicht mehr "funktionieren" können 

 

Experte-Bohnet
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12.04.2024, 21:13 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Danke für Ihre netten Worte!

Insbesondere das normale FSH lässt noch kein deutliches Nachlassen der Eierstockfunktion erkennen! Deshalb empfehle ich auch gerne, was auch viel angenommen wird, das Legen einer sog. Hormonspirale. Dadurch werden zuverlässig 8 Jahre und mehr (bis die WJ durch sind), Blutungen unterdrückt und es kann dann jederzeit bei Bedarf z.B. Ö über die Haut angewendet werden! - Aber wie Sie bzw. einzelne Frauen vorgehen wollen, liegt alleine in Ihrer Entscheidung.

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12.04.2024, 21:42 Uhr
Antwort

Vielen Dank für den Tipp.

Jedoch benötige ich keine Verhütung, sondern nur eine Unterdrückung meines Zyklusses, damit die Beschwerden aufgrund der Schwankungen besser werden. Insbesondere die Migräne.

Insofern setze ich große Hoffnung auf die SLINDA und werde es auch erst einmal ohne Östrogenzugabe probieren...

Experte-Bohnet
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13.04.2024, 01:18 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

grundsätzlich geht es nicht um die Verhütung mit der HS, sondern zu verhindern, dass Blutungen auftreten! Sl nehmen Sie ja dann auch nicht zur Verhütung! Alles Gute!