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Sind das alles WJ-Symptome?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage an Experte-Bohnet

11.07.2013 | 10:00 Uhr

Hallo Herr Prof. Bohnet!

Bin 47, noch einigermassen regelmässige Periode, schlank, Nichtraucherin. Vor ca. zwei Jahren sind bei mir folgende Symptome aufgetreten: Nervosität, Reizbarkeit, Angstzustände, Schlafstörungen, trockene Schleimhäute ( auch im Intimbereich), null Libido ( was bei mir vorher nie der Fall gewesen war..), ständige Erschöpfung und wenig Energie, Stimmungsschwankungen bis depressiven Verstimmungen, Gelenkschmerzen und das ständige Gefühl, nicht mehr die alte Ich zu sein. Die Periode wurde auch anders- unregelmässig, mal schwächer, mal stärker, mit starkem PMS verbunden. Ich bin vor einem Jahr mit Psychotherapie angefangen, weil ich dachte diese Symptome könnten nur psychisch sein. Meine Hausärztin hat mich ins Schlaflabor geschickt, aber die haben nichts besonderes gefunden, ausser dass meine Beine im Schlaf leicht zucken. Danach kriegte ich Valdoxan für Schlafstörungen und depressive Verstimmung, wurde aber nicht richtig besser, also setzte ich die Tabletten nach 6 Monaten wieder ab. ein Hormontest bei FÄ zeigte, dass ich zu niedrigen Östrogenspiegel habe, auch Prog. war niedrig, FSH noch in Normbereich. Schilddrüsenwerte waren im niedrigem Normbereich. Sie meinte, die Hormonwerte schwanken extrem und die Blutergebnisse sind nicht zuverlässig, deswegen behandelt sie lieber nach der Symptomatik. Für sie bin ich eindeutig in den Wechseljahren. Sie gab mir Utrogest, 2 Kapseln oral für 2 Wochen im Zyklus und einen halben Hub Gynokadin Gel täglich. Das war vor 6 Monaten.
Angstzustände sind so gut wie weg, trockene Schleimhäute auch, Gelenkschmerzen sind besser. Stimmungsschwankungen sind schlimmer in der zweiten Zyklushälfte, Libido leider unverändert, ich fühle mich weiter unwohl und "anders" und Schlafstörungen sind weiter extrem. Ich schlafe nur noch stundenweise, wache ständig auf. In manchen Nächten kann ich die ganze Nacht nicht einschlafen und dementsprechend fühle ich mich dann am nächsten Tag. Ich habe keine Hitzewallungen, gehe auch ruhig und entspannt ins Bett ( ich mache yoga, höre Entspannungsmusik), aber der Schlaf will nicht kommen, egal wie müde ich bin. Es wird mir manchmal heiß im Bett, obwohl ich eigentlich immer eher friere. Ab und zu nehme ich Schlaftablette, aber das kann ich nicht täglich tun. Ich habe schon von einigen Frauen gehört, dass Schlafstörungen in den WJ sehr häufig und sehr belastend sind. Ich dachte, mit Hormonen wird das auch besser werden, ist aber nicht.
Ich nehme Vitamin D, Magnesium, Eisen, Vit.B-Komplex., ernähre mich gesund, gehe viel raus und bewege mich genug.
Haben Sie noch einen Rat? Kennen SIe das Problem mit dem Schlaf auch von anderen Frauen? Wird das eines Tages wieder besser? Ich kann manchmal kaum noch glauben dass dieses ständiges Unwohlsein irgendwann aufhören wird...
Danke und herzliche Grüße,
Sally

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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12.07.2013, 00:14 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Der theoretische Ansatz, den Zyklus zu normalisieren, mag die Intention gewesen zu sein, Ihnen zu helfen. Aber praktisch hat das noch nie richtig funktioniert. So kann man keine stabile hormonelle Situation erreichen! In der frühen Peri-Menopause, in der Sie waren und noch sind, setze ich immer ein Kombinations-präp ein, sodass praktisch keine Hormonschwankungen mehr vorhanden sind.
Psychopharmaka sind auf die Dauer wenig zuträglich!

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12.07.2013, 08:27 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für Ihre Antwort! Können Sie mir verraten, welche Präparate Sie empfehlen, so dass ich bei dem nächsten Termin die FÄ danach fragen kann? Ich weiß, dass sie persönlich ( ist auch so um die 50 Jahre) bioidentische Hormone bevorzugt.

Experte-Bohnet
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13.07.2013, 02:57 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ich darf keine Präp-Namen nennen. Aber es ist für La Famme geschaffen!

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17.07.2013, 16:11 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für Ihren Hinweis! Ich werde bei dem nächsten Termin mit der FÄ sprechen. Ich habe doch noch zwei Fragen: meine letzten zwei Blutungen waren sehr kurz, nur 2 Tage und auch schwächer als sonst. Ist das normal unter HET nach einigen Monaten? Oder heißt es vielleicht, dass sich die Gebärmutterschleimhaut doch nicht richtig abgebaut hat, weil zu kurz geblutet? Und die nächste Frage- wenn man HET noch einige Jahre nimmt und dadurch immer noch regelmässige Blutung kriegt- wie weiß man dann, ob man schon "durch" ist, bzw. wann hat die letzte normale Blutung stattgefunden? Man rechnet ja 1 Jahr nach der letzten Blutung als Menopause und dann kann man ziemlich sicher sein nicht länger schwanger werden zu können, oder? Wie ist denn das bei Frauen die HET machen?? Muß man all die Jahre einfach weiter verhüten??
Danke und viele Grüße!

Experte-Bohnet
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18.07.2013, 00:46 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Mit Hormonbestimmungen kann man die verbliebene Eierstocksfunktion gut einschätzen und die "Schwangerschafts-Chance" !
Unter einer kombinierten HT, wie empfohlen, sind die Blutungen sehr schwach!