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Sequentielle Hormonersatztherapie für mich sinnvoll?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

15.03.2021 | 11:52 Uhr

Hallo, ich bin 58 J. alt, 168 cm und 62 kg. Meine letzte Blutung (seit etwa 1-2 Jahren unregelmäßig) war im September/Oktober 2020. Aufgrund starker Wechseljahrbeschwerden habe ich mich entschlossen eine HET zu probieren und nehme jetzt seit etwas mehr als einem Monat 2 Hübe Gynokadin und 200mg Famenita. Meine Frauenärztin hat mir eine sequentielle Einnahme verordnet (ohne Pause). Ich vertrage die Hormone sehr gut, nach 12 Tagen waren die Beschwerden weitgehend verschwunden und es geht mir wieder richtig gut. Zudem wende ich auch regelmäßig Ovestin Creme in geringer Dosierung an.

In den Tagen ohne Progesteron konnte ich beobachten, das vermehrt spinnbar fädiger Schleim produiert wurde, der auch an 2-3 Tagen ganz leicht rötlich/bräunlich gefärbt war. Was für mich ein sehr besonderes Erlebnis war, da die letzten Jahre eher von Trockenheit geprägt waren, aber auch das hat sich mit der Therapie zum Glück deutlich zum Guten verändert.

Ich habe die Einnahme von 2 Hüben Gynokadin morgens  nach etwa 14 Tagen umgestellt auf je 1 morgens und 1 abends, da die Hitzewallungen nachts noch länger vorhanden waren. Inzwischen sind die aber auch weg. Das Famenita 200 abends wirkt recht stark, wenn ich nicht gleich ins Bett gehe, kann ich vor Müdigkeit kaum mehr geradeaus laufen. Ich habe jetzt mit meiner Ärztin besprochen, daß wir mal probieren die Dosis von Gynokadin und Famenita zu halbieren, da ich versuchen will die minimal notwendige Dosis herauszufinden.

Meine Frage wäre nun vor allem: macht das in meinem Alter Sinn einen schon länger nicht mehr regelmäßig vorhandenen Zyklus mit der sequentiellen Einnahme nachzuahmen? Oder wäre eine durchgehende Einnahme sinnvoll und auch einfacher in der Anwendung? Oder macht es einfach Sinn so einzusteigen und dann evtl. später auf durchgehend umzustellen? Dann würde ich beim nächsten Besuch das nochmal ansprechen.

Noch eine Anmerkung: Es wurde bisher leider keine Blutuntersuchung gemacht, aussschlaggebend seien die Symptome. Im ganzen bin ich gesund beschwerdefrei, nehme keine Medikamente regelmäßig und bewege mich auch. 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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15.03.2021, 13:54 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Bei ca. 90% aller Frauen sind die Eierstöcke mit 53 vollkommen erloschen; deshalb ist davon auszgehen, dass keine Restaktivität mehr besteht. Deshalb macht es in der Tat eher Sinn die Hormone parallel kontinuierlich anzuwenden. Unter Berücksichtigung Ihre Körpermaße sollten Sie in der Tat mit einem Hub Gel auskommmen, welcher am besten unmittelbar vor dem Schlafengehen aufgetragen wird. Die Progesteron-Kaps mit 200 mg sollten Sie zunächst über mindestens 2 Wochen weiter einnehmen; danach auch 2 Wo 100 und 200 mg im Wechsel. - Erfahrungsgemäß ist es immer schwierig die Dosis zu reduzieren, erhöhen dagegen leicht!