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Schilddrüsenunterfunktion durch Östrogendominanz?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage an Experte-Bohnet

13.05.2013 | 21:45 Uhr

Sehr geehrter Herr Bohnet,

ich bin 25 Jahre alt und leide seit 2 Jahren unter hormonellen Störungen. Begonnen hat alles mit der Hormonspirale Mirena. Die Spirale wurde mir mit 20 eingesetzt und führte ziemlich schnell zu einem Ausbleiben der Regelblutung. Dazu kam noch die Bildung von Zysten die nach Aussage der Frauenärztin normal wären. Ich trug die Spirale 3 Jahre als ich plötzlich eine Akne entwickelte, eine Depression bekam, Haarausfall, Gewichtszunahme usw. Die Frauenärztin vermutete ein PCO- Syndrom und hat versichert, dass dies nicht durch die Mirena hervorgerufen wurde. Der Bluttest ergab sehr tiefe Östrogen und Progesteronwerte, die Schilddrüsenwerte sind zu dem Zeitpunkt allerdings in Ordnung gewesen TSH 1. Die Ärztin verschrieb mir die Qlaira. Da ich die Mirena weiterhin im Verdacht hatte, habe ich mir Sie von einem anderen Frauenarzt ziehen lassen. Die Qlaira habe ich 3 Monate genommen und wegen Nebenwirkungen wieder abgesetzt. Ich habe ab da komplett auf Hormone verzichtet. Mir ging es aber nicht besser. Die Regelblutung hat erst 18 Monate später wieder eingesetzt. Ich habe schließlich einen Hals-Nasen-Ohren Arzt aufgesucht, da ich auch Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion hatte. Die Ultraschallaufnahme zeigt eine vergrösserte und entzündete Schilddrüse.

Die Blutuntersuchung (19. Zyklustag) ergab eine Unterfunktion und folgende Werte:

TSH: 3,43
freies T3: 3,4 pg/mL
freies T4: 11,0 pg/mL
Keine Antikörper
Progesteron: 1,1 ng/mL
Estradiol: 140,8 pg/mL
FSH: 7,2
LH: 12,5

Liege ich richtig mit meiner Annahme, dass auch eine Östrogendominanz vorliegt? Dies könnte doch auch zu der Schilddrüsenunterfunktion geführt haben?
Wie würde Sie meine Situation interpretieren und welche Behandlung würde Sie vorschlagen? Zur Zeit nehme ich 50 mg Novothyral, ein T4-T3-Kombipräparat ein.

Ich würde mich sehr über Ihre Nachricht freuen. Ich habe absolut keine Lebensfreude mehr und weiß nicht wie es weiter gehen soll.

Beste Grüße
Savannah

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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14.05.2013, 08:46 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ich denke, dass Ihre erste FÄ alles richtig gemacht und erklärt hat! Die sog. Hormonspirale war nicht Auslöser Ihrer Beschwerden, was Sie ja selbst sagen!
Weder nach Ziehen der S, noch nach Pille hat sich eine stabile Situation eingestellt. Sehen Sie evtl. im zeitlichen Zusammenhang Belastungen?!?
Haben Sie Ihr Gewicht (bewußt?!) verändert?
Ihre leichte SD-Unterfunktion ist auf einen seit länger bestehenden Jodmangel zurück zu führen! Fischverzehr?! Die kombinierte Einnahme von T3- und T4-Hormon halte ich da nicht für besonders angezeigt!
Die übrigen Hormonwerte zeigen, dass die Eireifung chronisch nicht zeitgerecht abläuft; es besteht eine sog. funktionelle Anovulation, welche durch eine zentrale Störung im Zwischenhirn hervor gerufen wird. So eine Hormon-Konstellation findet sich häufig bei (übermäßigem) Stress!
Ja, man könnte von einer E-Dominanz sprechen, aber wenn Sie ein Gestagen einnehmen, wird sie sofort unterbrochen.



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14.05.2013, 10:59 Uhr
Kommentar

Sehr geehrter Herr Bohnet,

vielen Dank für Ihre Nachricht.
Zu dem Zeitpunkt als die Probleme begonnen haben bzw. der Zeitraum davor, litt ich eigentlich nicht unter Stress. Ich hatte Normalgewicht, habe Sport betrieben und recht erfolgreich studiert. Der Stress und die Gewichtszunahme kamen erst mit den Hormonstörungen.
Um den ersten Beitrag nicht noch weiter in die Länge zu treiben habe ich ausgelassen zu erwähnen, dass ich vor der Therapie mit dem T3-T4-Kombipräparat sechs Monate Jodid 100 ug eingenommen habe, Die Blutwerte sind aber nach dieser Zeit schlechter gewesen und das Ultraschallbild zeigte ebenfalls eine Verschlechterung. Die Vermutung des HNO ist, dass möglicherweise ein seronegativer Hashimoto im Anfangsstadium vorliegt. Bei meiner Mutter wurde bereits im Alter von 14 Jahren ein Hasimoto diagnostiziert. Des Weiteren leidet meine Schwester (23) unter mehren Knoten in der Schilddrüse. Ich vermute, dass die Schilddrüsenprobleme genetisch veranlagt sind. Aufgrund des Hashimoto-Verdachtes versuche ich Jod weitesgehend zu vermeiden.

Findet denn bei der sog. funktionelle Anovulation überhaupt ein Eisprung statt? Ich habe gehofft, dass mit dem Einstellen der Blutung auch der Eisprung wieder stattfinden würde.

Welches Präparat würde Sie mir zur Behandlung der E-Dominanz empfehlen? Ich habe sehr viel über Vorteile von natürlichem Progesteron gelesen. Weiterhin wird oft dazu geraten das Progesteron auf die Haut aufzutragen. Da ich noch sehr jung bin und diese Probleme eher in den Wechseljahren vorkommen, bin ich doch sehr verunsichert.

Könnten Sie mir auch eventuell einen Arzt im Saarland empfehlen der sich unter anderem mit der Behandlung der Östrogendominanz auskennt?

Vielen Dank!
Savannah

Experte-Bohnet
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15.05.2013, 07:12 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Für die "einmalige" Anwendung ist ein Gestagen besser, z.B. CMA