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Progesteronmangel und Östrogendominanz

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

20.05.2018 | 12:57 Uhr

Sehr geehrter Herr Bohne, 

Ich habe seit der Geburt meiner Tochter im Mai 2016 mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Es begann mit einer Posnatalen Depression.  Nachdem dann noch eine mir nahestende Person starb fing auch der Körper an verrückt zu spielen. Starke Übelkeit, Durchfall (dadurch beim ersten Mal wo ich noch völlig ratlos war 12kg verloren) totale Erschöpfung, Schlafstörungen (frühes erwachen, mit kribbeln in den Armen am Kopf) Herzrasen und starkes Herzklopfen und Angstzustände und Depressionen.

Nach unendlichen Untersuchungen bekam ich dann den Tipp meine Hormone checken zu lassen. Das war im Frühjahr 2017. Es stellte sich ein deutlicher Progesteronmangel raus. Ich nahm bioidentisches Progesteron (und noch pflanzliche Mittel zur Beruhigung des viel zu hohen Cortisol Wertes)  Das half auch und den Sommer ging es mir gut. Ich setzte dann leichtsinnig alles ab und bekam im Herbst / Winter 2017 auch gleich die Quittung. Diesmal noch heftiger vor allem psychisch kamen die Beschwerden so dass ich sogar 2 Wochen in eine Klinik ging. Nun habe ich auch (leider sehr spät) meinen Hormon Status wieder testen lassen mit folgendem Ergebnis am 21 Zyklustag

FSH 6,9

Progesteron 0,35

Östradiol 345

Testosteron 0,19

DHEA sulfate 108,1

Cirtisol 13,6

Nun erhalte ich 200mg bioidentisches Progesteron (100mg Creme und 100mg Kapsel vaginal) und nehme das seit Ende März. Erst sah alles gut aus wie letztes Jahr auch. Nun hatte ich aber einmal einen sehr kurzen Zyklus ohne ES und bei einsetzen der Blutung eben auch wieder starke Beschwerden (symthome siehe oben) und nun nach dem letzten ES wieder das selbe. Ich wiege bei einer Körpergröße von 184 nur noch 64 kg und mit zwei kleinen Kindern ist es kaum auszuhalten. Ich bin am Ende und kann nicht mehr. 

Ich weiß dass es mehrere Monate deuern kann bis das Hormon richtig wirkt. Aber sollte ich doch noch etwas anderes probieren?

Danke im Vorraum und VG 

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20.05.2018, 13:02 Uhr
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Noch ein Nachtrag : Die Schilddrüsenwerte sind normal

TSH 2.1

fT3 3.3

fT4 1.14

Aber ich habe nun trotzdem am 1.6. einen Termin bei einem Schilddrüsenspezialisten. Einfach um sicher zu gehen. 

Experte-Bohnet
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21.05.2018, 07:20 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Es tut mir leid, dass Sie so aus der Bahn geworfen wurden! Bis sich der Zyklus nach einer Geburt wieder "normal" einstellt, dauert es durchaus Monate und ein Progesteron-Mangel ist da häufig. Der Mangel beruht allerdings auf einer unzureichenden Reifung der Eibläschen, d.h. die Verabreichung von Prog bringt leider nicht den erwarteten Erfolg, da es nur eine symptomatische und keine kausale Behandlung ist.

Die jetzt mitgeschickten Werte könnten darauf hinweisen, dass ein Eisprung ingang kommt. Wenn das Eibläschen nicht platzt, sprechen wir von einer Follikelpersistenz und dann kann sich tats. ein Ö-D vorübergehend herausbilden. Aber das ist kein dauerhafter Zustand.

Aus meiner Sicht wäre es am einfachsten, wenn Sie eine niedrig dosierte Pille einnehmen würden; nur so kommen Sie dauerhaft in eine gleichbleibende stabile hormonelle Situation, vor allem, wenn die Pille im sog. Langzyklus eingenommen wird. Wenn dann die Situation sich nicht bessert, weiß man, dass es nicht (alleine) an den Hormonen liegt.

Wurde denn während der SS bzw. nach der Entbindung die Schilddrüse kontrolliert?

Experte-Bohnet
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21.05.2018, 07:37 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Oh, da kommen sie ja schon; derzeit i.O. Da brauchen Sie nicht noch woanders hin!

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21.05.2018, 08:47 Uhr
Kommentar

Hallo Herr Bohnet, 

Danke für die schnelle Antwort. Leider habe ich die Pille nie gut vertragen warum es für mich erst mal keine Alternative darstellte. Gibt es noch andere Möglichkeiten? 

Vg

 

Experte-Bohnet
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22.05.2018, 07:59 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Es gibt hunderte von Pillenpräps. Warum sollte da keines für Sie dabei sein!? So generell, "vertrage die Pille nicht", gibt es nicht, es sei denn, Sie haben ne innerliche Abneigung!

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22.05.2018, 08:25 Uhr
Kommentar

Immer wenn ich Hormonell verhütet habe ob mit Ring oder Pille hatte ich sehr oft Blasenentzündungen. Nach dem Absetzen war das kein Thema mehr. Ich möchte nur ungern wieder vier mal im Jahr Antibiotika nehmen müssen mit anschließendem Scheidenpilz. Daher meine Vorsicht.

Kann das Progesteron nicht ebenfalls helfen den Hormon Haushalt zu regulieren? Eben als Alternative zur Pille?

Vielen Dank