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Pille und Wechseljahrssymptome?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

04.01.2012 | 09:43 Uhr

Hallo Herr Prof. Dr. Bohnert,
zuerst, ich bin nicht in den Wechseljahren ;) Aber ich habe die Pille quasi als Hormontherapie verschrieben bekommen aufgrund starker Regelschmerzen/Zysten (höchstwahrscheinlich Endometriose). Da ich die Cerazette nicht vertragen habe (Nesselsucht) habe ich nun die Liana (0,02 Estradiol/0,1 Levonorgestrel) als Mikropille und möchte sie im LLZ einnehmen da ich immer schon zu Pausenmigräne geneigt habe.
Ich nehme die Pille jetzt 17 Tage. Im Großen und Ganzen habe ich nur leichte Nebenwirkungen. Evtl. leichte Stimmungsschwankungen, ab + an mal ein Stechen in den Brustdrüsen und ein unreineres Hautbild! Aber ein großes Problem habe ich, ich schwitze nachts wie in den Wechseljahren! Ich muss mich bis zu 3 x nachts umziehen weil ich wirklich komplett durchgeschwitzt bin.
Ich habe vor 7 Jahren bereits mal die Pille genommen (Yasmin) und auch dort erinnere ich mich an vermehrten Nachtschweiss.. da ich damals kurz drauf die Pille sowieso absetzte, war das Thema nicht mehr so geläufig. Außerdem wurde der Nachtschweiss damals auf meine Schilddrüsenprobleme geschoben. Die Schilddrüse ist z.Zt. aber gut eingestellt und die nächtlichen Schwitzattacken treten zumindest in der Intensität (sonst wenn dann nur kurz vor der Menstruation) erst wieder seit der Pilleneinnahme auf. Was kann die Ursache sein? Vertrage ich die Pille schlichtweg nicht?
Ich wäre dankbar für einen Rat! Kerstin, 30 Jahre alt.

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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06.01.2012, 08:34 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Das ist wirklich ungewöhnlich. Ich denke nicht, dass das durch die Pille kommt, welche ja genügend Estrogen enthält. Haben Sie Belastungen und evtl. nachts Alpträume?
Nehmen Sie die Pille am besten vor dem Schlafengehen mit einem Milchprodukt!
Haben Sie genügend Vit D?
An eine Tuberkulose will ich nicht denken!?

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06.01.2012, 08:43 Uhr
Antwort

Nein krank bin ich nicht. Defitiv nicht.. ich habe den Nachtschweiss schon.. bald 7 Jahre. Div. Bluttests + Werte waren immer ok. Das Einzige was ich habe ist eine Schilddrüsenfunktionsstörung.
Ich habe kaum Alpträume nein, schlafe aber nie durch in der Nacht und wache häufig auf.
Jetzt ist der Nachtschweiss wieder weg und zwar seitdem ich einfach mitten im Pillenzyklus meine Regel bekommen habe! Ist die Liana evtl. zu schwach für mich? Schmerztabletten musste ich heute Nacht auch wieder nehmen. Also kam der Nachtschweiss doch wieder vor der Periode. Es muss somit Hormonabhängig sein!?
Ich sehe schon die Antwort wird schwierig werden ^^
Soll ich der Pille denn noch eine Chance geben wenn ich im ersten Zyklus einfach die Regel bekomme? Kopfschmerzen, schlechte Laune habe ich leider auch. Ich hoffe natürlich innerlich das sich das noch einspielen möge..
Vielen Dank + Gruß

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07.01.2012, 10:30 Uhr
Antwort

Hallo Kerstin,

ich hatte genau diesselben Nebenwirkungen von der Pille. Schlimmste Schweißausbrüche in der Nacht, Brustschmerzen, Herzrasen. Diese Nebenwirkungen kommen sehr von von der Pille, kannst du im unten genannten link sehr gut nachlesen. Seid dem ich Utrogest nehme, gehts mir richtig gut. Ich bin mir fast sicher, das auch dir nur das Progesteron fehlt.

LG
Carmen

1) http://www.ever.ch/medizinwissen/hormone.php

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07.01.2012, 10:33 Uhr
Antwort

„Natürliches“ Progesteron befindet sich im menschlichen und tierischen Organismus, nicht aber in der Natur. Allerdings kommt in der Natur eine Vorstufe des Progesterons vor, das Diosgenin. Die Yamswurzel enthält sehr viel Diosgenin, aber auch im Bockshornklee, in Sojabohnen und im Fenchel kommt Diosgenin vor..

USP-Progesteron wird in ca. 5 chemischen Syntheseschritten aus dem natürlichen Ausgangsstoff Diosgenin gewonnen. Dies scheint der einfachste und billigste Herstellungsprozess zu sein. Woher das Diosgenin stammt, ob aus der wilden Yamswurzel oder aus Bockshornkleesamen, u. a., wird von den Arzneibüchern allerdings nicht vorgeschrieben. Bockshornkleesamen sind vermutlich das billigste pflanzliche Ausgangsmaterial, sie werden daher am häufigsten verwendet.
In jeder sogenannten „Progesteron Creme“ ist Progesteron als ein teilsynthetisches Produkt enthalten. Allerdings entspricht dieses Progesteron bezüglich seiner chemischen Formel demjenigen in unserem Körper: Biochemisch sind beide identisch!

„Wild Yam Extrakte“ enthalten Diosgenin, aber kein Progesteron. Im menschlichen Organismus kann Diosgenin nicht in Progesteron umgewandelt werden, weil das dafür verantwortliche Enzym fehlt. Diosgenin selbst weist eine schwache Östrogen- aber keine Progesteronwirkung auf.

Physiologisches Progesteron zeigt keine Nachteile bezüglich Gewicht, Diabetes, Blutfette und Bluthochdruck. Im Gegenteil, durch seine natriumausscheidende Wirkung senkt es den (systolischen=oberen) Blutdruck.
Physiologisches Progesteron wirkt als Endorphinagonist, d.h. es fördert die Endorphine. Endorphine sind körpereigene Opiate und als Glückshormone bekannt. Sie lindern Schmerz und wirken Heisshungerattacken entgegen, sie verhindern Depressionen und stimulieren unsere Glücksgefühle. Zusätzlich steuern sie die Produktion von Sexualhormonen und wirken bei der Euphorie mit. Progesteron in hohen Dosen kann (was beim Mann unerwünscht wäre) zu Östrogenen umgewandelt werden (erwünscht in der Menopause).

Progesteron ist wie Östrogen eine fettlösliche Substanz und leitet sich vom Cholesterin ab. Wegen der Verteilung im Fettgewebe dauert es mitunter 3 Monate bis eine Wirkung eintritt, bei schlanken Frauen wirkt das Progesteron früher. Überdosierungen sind zu vermeiden. Bei zu hoher Dosierung treten Nebenwirkungen in der Regel erst im 2. Monat der Einnahme auf und bestehen in wasserbedingter Gewichtszunahme, Spannungen und Schwellungen der Brüste, verkürzter Zyklusdauer, gelegentlich auch in Blähungen = Östrogenwirkungen. Überschüssiges Progesteron wird in Östrogene umgewandelt: Folge ist ein sekundärer Östrogeneffekt! Das natürliche Progesteron ist frei von Nebenwirkungen und eventuelle Beschwerden sind nur östrogenbedingt.
Nach Reduktion oder Absetzen des Progesterons klingen diese östrogenbedingten Erscheinungen innerhalb von 2-3 Monaten vollständig ab.
Über den Darm aufgenommenes Progesteron wird in der Leber weitgehend inaktiviert. Es ist ratsam, Progesteron über die Haut oder vaginal anzuwenden, um diesen “First-Pass-Effekt“ Effekt der Leber zu umgehen.

Progesteron Creme SevisanaLine 1.5% in reizfreier, allergenarmer Grundlage, 100g Tube

Verkaufspreis: CHF 64.-.

Zusammensetzung: Progesteron, Propylenglykol, gereinigtes Wasser, Cetylalkohol, Polysorbat, hydriertes Erdnussöl, Aloe Vera Gel 1:1.
(allergenarme Grundlage). 5g (Menge eines gestrichenen Teelöffels) enthalten 80mg Progesteron.


Phyto-Soya (Isoflavone)

Soja-Isoflavone wirken östrogenähnlich und vermindern innerhalb von 3-4 Wochen Wechseljahrbeschwerden. Phytoöstrogene der Sojabohne schützen vor potentieller Gefahr typisch weiblicher Krebsarten. Als Nahrungsergänzung werden 2 Kapseln pro Tag eingenommen.

Es sind die Soja-Isoflavone, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören und auch als Phytoöstrogene bezeichnet werden. Ihnen verdanken wir die gesundheitschützenden Eigenschaften.
Die Östrogenwirkung der Phytoöstrogene ist 500 bis 1000x schwächer als diejenige unseres körpereigenen Östrogens. Daher wirken Phytoöstrogene ausgleichend bei niedrigem Östrogenspiegel wie in der Menopause. Zugleich können die Phytoöstrogene die Östrogenwirkungen auf Zellen und Gewebe bei hohem Hormonspiegel abfedern und dadurch vor allem auch östrogenabhängige Krebsrisiken so verringern.
Die Isoflavone und Lignane werden im Darm im Zuge der Verdauung durch die Bakterien der Darmflora umgewandelt und erst diese aufbereiteten Isoflavone (und Lignane) vermitteln echte positive Wirkungen im Körper.

Die Soja-Isoflavone (und Lignane) wirken aktivierend auf den Östrogen-beta-Rezeptor (Kontaktstelle im Gewebe) und verstärken so die positiven Östrogeneigenschaften.
Zugleich schirmen die Isoflavone den risikovermittelnden Östrogen-alpha-Rezeptor gegen Östrogen ab. Das Krebsrisiko des Östrogens wird dadurch geringer.

Wie kommt es, dass die von der Darmflora aktivierten Isoflavone (und Lignane) einerseits bei Hormonmangel östrogenähnlich wirken und anderseits bedrohliche Östrogenwirkungen abschirmen können, antiöstrogen wirken?

Die spannende Entdeckung der unterschiedlichen Kontaktstellen (Rezeptoren) für Östrogen beantwortet uns die Frage.
Östrogen vermittelt seine Wirkung wie andere Hormone auch über Rezeptoren auf die Zelle und veranlasst bestimmte Reaktionen. In den 80er Jahren entdeckte man neben dem Östrogen-alpha-Rezeptor auch einen Östrogen-beta-Rezeptor, der ausschliesslich günstige Eigenschaften vermittelt. Auch ist die Verteilung dieser Kontaktsteilen in den Geweben und Organen unterschiedlich.
So befinden sich die gesundheitsförderlichen Östrogen-beta-Rezeptoren in den Blutgefässen, sowie in Lunge, Prostata, Blase, Knochen und Thymus. Isoflavone unterstützen also deren Funktionen auch nach dem Abfallen des Östrogenspiegels.
Der Östrogen-alpha- Rezeptor dominiert im Brustgewebe, im Uterus (Gebärmutter), in der Eierstöcken, den Hoden und der Leber. Hier schirmen die Isoflavone den Rezeptor gegen Östrogen ab, das Risiko einer Tumorerkrankung nimmt dadurch deutlich ab.

Wenn in der Menopause die Östrogenproduktion nachlässt, dann steigen die Hormone FSH und LH an.
Als Folge der verstärkten Ausschüttung von FSH und LH kommt es zu plötzlich auftretenden Hitzewallungen und den nächtlichen Schweissausbrüchen.

Die Soja-Isoflavone (und Lignane) leisten einen östrogenähnlichen Beitrag bei niedrigem Östrogenspiegel und vermindern zugleich das Ansteigen von den Hormonen LH und FSH. Dadurch klingen die klassischen Beschwerden wie Hitzewallungen und nächtliche Schweissausbrüche ab.

Soja-Isoflavone fördern den Erhalt des Knochens und wirken der Osteoporose entgegen. Dies dürfte auch der Grund sein, warum in China und Japan, in Ländern also wo kaum Milchprodukte eingenommen werden, die Osteoporose nach der Menopause selten ist. In Europa und Nordamerika ist genau das Gegenteil der Fall.
Die Soja-Isoflavone hingegen stimulieren die Knochen aufbauenden Osteoblasten durch den Kontakt mit dem Östrogen-beta-Rezeptor. Dieser mässige Reiz reicht aus, um kontinuierlich den Aufbau des Knochens zu fördern.

Verkaufspreise

Phyto-Soya Kapseln: 180 Kps. (3 Monate) CHF 80.-.
Phyto-Soya Extrakte sind gentechnisch freie Zubereitungen. Die pflanzlichen Kapselhüllen sind gelatinefrei.


Cimifemin (Extrakt aus der Wurzel der Traubensilberkerze)

Es belegt als erstes Traubensilberkerzenpräparat die Wirksamkeit mit einer randomisierten, placebokontrollierten Studie, und ist das erste Cimicifuga-Präparat, das von den Krankenkassen vergütet wird.

Inhaltsstoffe wie Actein, Cimicifugosid, Cimicifugin könnten eine östrogenartige Wirkung haben. Diese Vermutung ist aber noch nicht wissenschaftlich belegt. Zusammen mit Cytisin, Isoferula-, Palmitin-, Öl-, Salicyl-, Ameisen-, Essig- und Buttersäure, Gerb- und Bitterstoff, Saponin und Racemosin werden Wechseljahrbeschwerden gemildert. Inzwischen wurde in wissenschaftlichen Versuchen bestätigt, dass PMS und Wechseljahrbeschwerden bis zu 80% gelindert werden können.


Östrogel - 17-beta-Estradiol - ein bioidentisches Östrogen

Das natürliche Östrogen 17-beta-Estradiol begleitet uns durch die Menopause: Das unsichtbare Gel ist einfach anzuwenden Perkutan, d.h. auf die Haut) und in jedem Falle hautverträglich. Es verhindert Hitzewallungen und Schweissausbrüche und verbessert zudem die Hautstruktur.
Kein “First-Pass-Effekt“ (Abbau in der Leber). Mit Östrogel werden höhere Blutkonzentrationen erreicht als mit Östrogen-Hautpflastern.
Östrogene wirken kräftigend und erweiternd auf die Blutgefässe und wirken damit der Arteriosklerose entgegen.
Östrogel verhindert den Verlust der Knochenmasse (Osteoporose) deutlich.
Östrogel verbessert die Blutfette durch Steigerung des „guten“ HDL Cholesterins und das „schädliche“ LDL Cholesterin wird gesenkt.


Nutzen und Risiko einer Hormonersatztherapie

In einer Analyse von total 50 Studien konnte gezeigt werden, dass Frauen mit Hormonmangelbeschwerden deutlich von einer Therapie profitieren konnten:
Das Gesamtcholesterin wurde gesenkt, die Schlafqualität wurde deutlich verbessert. Man vermutet, dass damit sogar die Alzheimer Erkrankung verzögert werden könnte, in jedem Falle aber nehmen Wallungen auf ein Minimum reduziert. Herz-Kreislauf- Erkrankungen treten seltener auf, die Hormonersatztherapie wirkt sich positiv auf das Zentralnervensystem aus und dank zahlreicher Studien bewiesen werden, dass das Frakturrisiko (Knochenbruch) deutlich reduziert wird.


Hormonersatztherapie: „Bioidentisches Östrogen“ + „natürliches Progesteron“

Privatdozent Dr. med. Alexander Römmler (Gynäkologischer Endokrinologe und Mitbegründer des Hormonzentrums München)
Die Hormonersatzbehandlung in Pillenform ist unter europäischen Verordnungsweisen risikobehaftet. Mitbedingt durch die leberbedingten Belastungen von Östrogenen in Pillenform (im Gegensatz zu Östrogenen, die durch die Haut aufgenommen werden) ist das relative Venen-Thrombose-Risiko im ersten Anwendungsjahr um das 3-4fache erhöht. Innerhalb von fünf Jahren steigen Komplikationen der Gallenwege um das 2-fache an, das relative Brustkrebsrisiko etwa um das 1.3 bis 1.5fache. Der Zusatz von Progestagenen (künstlichen Progesteronen) kann von Anfang an das Brustkrebsrisiko beträchtlich erhöhen. Innerhalb von fünf Jahren werden in Europa relative Risiken von 1.5 bis 2.5 beobachtet.
Bereits die Darreichung von Östrogenen als Hautpflaster oder Cremes lässt kein deutlich erhöhtes Thromboserisiko mehr erkennen.
Der Zusatz des natürlichen Progesterons (mikronisiert) über 25 Tage pro Monat, hat in zwei französischen Studien bei Beobachtungszeiträumen bis zu zehn Jahren, kein erhöhtes Brustkrebsrisiko mehr erkennen lassen.
Quellen: www.anti-aging-professionals.com/quellen010210.pdf


Östrogel und Progesteron verbessern Knochendichte und Blutfettwerte

Östrogel verbessert die Blutfette durch Steigerung des „guten“ HDL Cholesterins und Senkung des „schädlichen“ LDL Cholesterins. Im Gegensatz zu den künstlichen Progesteronen (Gestagene) vermindert das physiologische Progesteron die günstige Wirkung des Östrogels auf die Blutfette nicht!



hellgrün:

1 Jahr lang nur Östrogel, im 2. Jahr Östrogel + Progesteron (Utrogestan):

Deutliche Zunahme der Knochendichte

rot:

Placebo


hellgrün:

1 Jahr lang nur Östrogel

blau:

Im 2. Jahr Östrogel + Progesteron (Utrogestan):

Deutliche Verbesserung der Blutfette

Quelle: Vifor: Firmaprospekt


Östrogene - Wirkungen und Nebenwirkungen
Günstige Wirkungen einer Therapie mit „bioidentischem“ Östrogen (enthalten in Östrogel) in den Wechseljahren auf:

Mögliche unerwünschte Wirkungen von Östrogenen (in Tablettenform)


• Klimakterische Beschwerden
• Blasenprobleme / Inkontinenz
• Hautalterung
• Herzinfarkt
• Osteoporose/Knochenbrüche
• Dickdarmkrebs
• Alzheimer-Demenz
• Sterberate durch Krebs (alle)
• Gesamtsterblichkeit




• Erhöht Wasser- und Salzgehalt in den Zellen und führt so zu Wasserstau
und Blutdruckerhöhung.
• Verursacht intrazelluläre Hypoxie (Sauerstoffmangel innerhalb der Zellen).
• Verringert die Wirkung von Schilddrüsenhormonen.
• Setzt Histamin frei.
• Erhöht die Blutgerinnung.
• Verdickt die Galle und erhöht damit das Risiko von Gallenblasenleiden.
• Beeinträchtigt die Libido.
• Erhöht die Wahrscheinlichkeit von Zystenbildungen in der Brust, von
Fibromyomen in der Gebärmutter, von Gebärmutter- und Brustkrebs.

Östrogene, dargereicht als Hautpflaster oder Hautcremes,
sind mit deutlich weniger Risiken behaftet als „orales“ Östrogen in Tablettenform



Unerwünschte Wirkungen auf Körper und Psyche unter Gestagengabe
(künstliche Progesterone)
Körper Psyche


• Bauchkrämpfe
• Erhöhte Unfallgefährdung
• Akne
• Druckempfindlichkeit der Brust
• Ungeschicklichkeit
• Schwindel
• Flatulenz
• Flüssigkeitsretention im Gewebe
• Generalisierte Beschwerden/Schmerzen
• Fettige Haut
• Kopfschmerzen
• Hitzewallungen
• Schlafstörungen
• Gewichtszunahme



• Bauchkrämpfe
• Angst
• Apathie
• Depressive Verstimmung
• Entscheidungsschwäche
• Emotionale Labilität
• Vergesslichkeit
• Irrationales Verhalten
• Erhöhte Reizbarkeit
• Panikattacken
• Konzentrationsschwäche
• Rastlosigkeit
• Weinerlichkeit
• Müdigkeit



Die günstigen Wirkungen von natürlichem Progesteron (Kurzfassung)

• Erhält in der Schwangerschaft die Gebärmutterschleimhaut und den Embryo
• Schützt vor Zysten in der Brust
• Hilft Fett in Energie umzuwandeln
• Fördert die natürliche Wasserausscheidung
• Wirkt antidepressiv auf ebenfalls natürliche Weise
• Fördert die Verwertung von Schilddrüsenhormonen: Schilddrüsenunterfunktion und Stoffwechselträgheit verbessern sich
• Nnormalisiert die Blutgerinnung, Zink- und Kupferhaushalt
• Stellt einen normalen Sauerstoffspiegel her
• Schützt vor Gebärmutterkrebs und Brustkrebs
• Die Tätigkeit der knochenaufbauenden Zellen wird stimuliert: Schützt vor Osteoporose
• Körpereigenes Kortison wird produziert: Lindert Rheumaschmerzen und Allergien

Die günstigen Wirkungen von natürlichem Progesteron (Übersicht)


Synthese



Frau: Bildung in den Eierstöcken, jedoch erst unmittelbar nach dem Eisprung, aber auch im Mutterkuchen der schwangeren Frau. In kleineren Mengen wird Progesteron bei Mann und Frau aus Cholesterin in den Nebennieren und beim Mann auch im Hoden gebildet.


Vorläufer



Ist bedeutender Vorläufer anderer Geschlechtshormone (Östrogene, Testosteron) und von Kortison in der Nebennierenrinde. Die Erhöhung des körpereigenen Kortisons lindert Rheumaschmerzen und Allergien.


Schwangerschaft



Fördert die Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut. Erhält in der Schwangerschaft die Gebärmutterschleimhaut und den Embryo.

Weibliche Brust



Schützt vor Zysten in der Brust.

Gegenspieler zu Östrogen



Hemmt die krebsfördernde Östrogenwirkung (Gebärmutter, Brust).
Vermindert die Östrogendominanz (Östrogendominanz = Motor für Brust- und Gebärmutterkrebs):
Inaktiviert Östradiol zum weniger aktiven Östron.

Libido



Fördert die Libido.

Gegenspieler zu Aldosteron



Fördert die Wasserausscheidung, besonders das Wasser, das sich vor der Menstruation in den Geweben angesammelt hat (Brustspannen, Gedunsenheit, Gewichtszunahme vor der Menstruation).

Psyche



Beruhigung, Angstlösung, Euphorisierung. Lindert Depressionen. Bei Progesteronmangel (auch beim Mann) kommt es häufig zu Rastlosigkeit, Reizbarkeit und Überempfindlichkeit

Schlaf



In einer Studie bei zehn Frauen in den Wechseljahren, die jeweils drei Wochen lang abends 300 mg natürliches Progesteron oder Plazebo einnahmen, führte Progesteron zu einer deutlich besseren Schlafqualität, die Wachzeiten nahmen ab und REM-Schlaf-Phasen nahmen zu.

Nerven(Hirnbahnen und Körperbahnen)



Fördert Wachstum und Regeneration.
Verbessert die Myelinschicht (=Nervenisolation), besonders wichtig bei Multipler Sklerose (Nervenisolationsdefekt.)

Schmerz



Hebt die Schmerzschwelle an (Endorphineffekt).

Körpertemperatur



Erhöht die Körpertemperatur (hilfreich bei der Gewichtsabnahme). Die wärmebildende (thermogenetische) Wirkung hilft Fett in Energie umzuwandeln.

Schilddrüse



Fördert die Verwertung von Schilddrüsenhormonen: Verhindert Schilddrüsenunterfunktion und Stoffwechselträgheit. Östrogene beeinträchtigen die Aktivität der Schilddrüsenhormone und stimulieren eine Unterfunktion. Eine solche „Hypothyreose“ kann sich in Müdigkeit, Beeinträchtigung der Libido und Kopfschmerzen ausdrücken. Progesteron als Gegenspieler des Östrogens normalisiert die Schilddrüsenfunktion und trägt zu einer besseren Gewichtskontrolle bei.


Haut und Bindegewebe



Hemmt Eiweiss abbauende Enzyme und den Kollagenabbau. Vermindert Faltenbildung und fördert zusammen mit Testosteron die Elastizität der Haut. Wirkt der Bindegewebsschwäche entgegen.


Knochen




Stimuliert das Knochenwachstum und die Knochenfestigung (Osteoblasten).

Gefässschutz




Hemmt Wucherung glatter Gefässmuskelzellen. Entspannt die Gefässe (Noradrenalin). Fördert die Durchblutung (NO-Effekt).

Blutfette




Verbessert die Blutfette. Im Verein mit Östrogen senkt es das schlechte LDL-Cholesterin und erhöht das gute HDL-Cholesterin.

Zink- und Kupferspiegel




Normalisiert den Zink- und Kupferhaushalt.

Darm



Es besteht ein möglicher Zusammenhang zwischen Progesteronmangel und Blähungen.




Progesteron – Wissenswertes um eine natürliche Sache

Dr. med. Jürg Eichhorn

Es ist eine Tatsache, dass viele pillenmüde Frauen um die 50 nicht mehr willens sind, sich sang- und klanglos einer mit dem Makel der Unnatürlichkeit behafteten Hormonersatztherapie zu unterziehen. Gerade diese Frauen aber sind einer differenzierten Betrachtungsweise gegenüber sehr aufgeschlossen und dankbar für alternative Heilmöglichkeiten.

Die Menopause ist eine Krankheit, eine Östrogen-Defizitkrankheit, so wird sie von der WHO 1981 definiert. Zeitlich fällt die Umdefinition der Menopause von einem natürlichen Geschehen zur Krankheit mit dem Aufkommen synthetischer Hormone in den 60-er Jahren zusammen, ein Umstand, der zum Nachdenken anregt.
Seit den 80-er Jahren ist die Menopause nicht mehr nur eine Hormondefizit-Krankheit, sondern sie bedeutet auch Risiko (Beispiel Osteoporose). Beide Definitionen sind angetan, der Frau „Krankheit und Gefahr“ zu suggerieren. Die Hormonersatztherapie ist keineswegs von vornherein verwerflich, im Gegenteil, sinnvoll und kritisch eingesetzt kann sie der Frau in ihren kritischen Jahren sehr hilfreich sein.

Die Zeit vor der Menopause ist geprägt von einem Progesterondefizit. Etliche Beschwerden der Frau zwischen 40 und 50 Jahren entsprechen daher nicht einem Östrogenmangel, sondern einem Mangel an Progesteron, beziehungsweise dem damit verbundenen, relativen Östrogenüberschuss, der Östrogendominanz.
Spannungszustände, das Gefühl aus „allen Nähten“ zu platzen, Gewichtszunahme, Depressionen, Ruhelosigkeit, erhöhte Empfindlichkeit und Reizbarkeit, aber auch Blähungen des Bauches und vermehrtes Verlangen nach Süssigkeiten sind typische Symptome dieser Zeit. Später gesellen sich Hitzewallungen und Schweissausbrüche hinzu. Sie sind Ausdruck einer erhöhten Aktivität im Hypothalamus (vasomotorische Labilität) und als Folge von niedrigem Progesteron- und Östrogenspiegel zu interpretieren. Für einige Symptome des prämenstruellen Syndroms ist letztlich ein Progesteronmangel verantwortlich. Wenn in der zweiten Zyklushälfte ein relativer Östrogenüberschuss besteht, leidet die Frau unter Hormonschwankungen, was einige PMS-Beschwerden erklärt.

Diese Überlegungen befürworten, dass prämenopausale Beschwerden grundsätzlich mit Progesteron zu behandeln sind und nicht mit Östrogenen. Das Mittel der Wahl ist „natürliches Progesteron“, gewonnen aus der wilden Yamswurzel aus Mexiko. Weltweit ist die Yamswurzel der Progesteronspender und wird eigens zu diesem Zweck angebaut.
Über 5000 Pflanzen produzieren Phytohormone. Die Mistelpflanze ist ebenfalls reich an pflanzlichen Hormonen. Zigeuner verwendeten Mistelsud für den „Morgen Danach“ zur Auslösung der Menstruation. Völker, deren Ernährung reich an frischem Gemüse ist, kennen kaum Progesteronmangelerscheinungen. Während dem Klimakterium bleiben die Frauen dank diesen pflanzlichen Hormonen vor Wechseljahrbeschwerden und Knochenschwund weitgehend verschont. „Progesterondominante“ Frauen sind sexuell aktiver, leiden weniger an Übergewicht, wirken ausgeglichener und leiden kaum an Menopausebeschwerden oder Knochenschwund. Sie strahlen Gesundheit aus.

Unsere denaturierten Lebensmittel weisen einen deutlich reduzierten Gehalt an Nahrungsfasern, Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und pflanzlichen Hormonen auf. Mit unserer modernen Ernährungsweise (Fast Food) erhalten wir die progesteronhaltigen Substanzen kaum noch.

Ovulationshemmer und Wechseljahr-Kombinationspräparate enthalten alle „synthetisches Progesteron“, die sogenannten Gestagene oder Progestine. Der Unterschied zwischen Gestagenen und „natürlichem Progesteron“ ist enorm (siehe Seite 7).
Die veränderte Molekularstruktur führt zu unerwünschten Nebenwirkungen und verunmöglicht gewisse Metabolisierungen, Stoffwechselvorgänge, die das „natürliche Progesteron“, sei es in unserem Körper produziert, oder als Progesteroncreme aufgetragen, so wertvoll macht.
Progesteron leitet sich vom Cholesterin ab. Es ist also eine fettlösliche Substanz. Wegen der Verteilung im Fettgewebe dauert es mitunter 3 Monate bis zum Wirkungseintritt. Überdosierungen sind strikte zu vermeiden. Nebenwirkungen bei zu hoher Dosierung treten in der Regel im 2. Monat der Einnahme auf und bestehen in wasserbedingter Gewichtszunahme, Spannung und Schwellungen der Brüste, verkürzter Zyklusdauer und gelegentlich treten auch in Blähungen auf. Nach Lee (1) ist das natürliche Progesteron absolut frei von Nebenwirkungen und die beobachteten Beschwerden sind rein sekundär östrogenbedingt.
Nach Reduktion oder Absetzen des Progesterons klingen diese Erscheinungen innerhalb von 2-3 Monaten vollständig ab.

Über den Endorphin-Mechanismus (körpereigenes Morphium) ist das natürliche Progesteron ein ausgezeichnetes Antidepressivum. Bei dieser Indikation darf höher dosiert werden: Zyklusgerecht vom 12. oder 15. bis 26. Zyklustag werden täglich 2 Teelöffel Progesteroncreme 1.5% SevisanaLine aufgetragen. Mit dieser Dosierung verschwinden Depressionen innert Kürze. Die Frauen berichten über eine deutliche Zunahme der Libido. Vaginale Trockenheit und Reizblasenbeschwerden verschwinden. Dosisreduktion nach 1 Monat je nach Beschwerden, Fettleibigkeit und Progesteronspiegel. Der Pregnandiolspiegel im Urin ist Index für die körpereigene Progesteronproduktion.

Progesteron ist nicht Endprodukt, sondern Vorläufer anderer Hormone. „Natürliches Progesteron“ besitzt neben der Wirkung aufs Endometrium als schwangerschaftserhaltendes Hormon ausgeprägte biologische Eigenschaften. Progesteron kräftigt das Arterien- und Venensystem, während Östrogene die Gefässe erweitern. Leidet eine Frau unter Ovulationshemmern oder einer Hormontherapie an Venenproblemen, so soll Progesteron als Creme auf die Haut aufgetragen werden. Venenschmerzen werden so gelindert.
Progesteron erhöht die Empfindlichkeit der Östrogenrezeptoren, steigert also die Östrogenwirkung. Die Zufuhr von Progesteron erhöht auch die Aufnahme von pflanzlichem Östrogen, so dass sich unter Umständen eine zusätzliche Östrogensubstitution erübrigt.
Progesteron ist in vielen Bereichen Gegenspieler des Östrogens. Es schützt gegen deren unerwünschte Nebenwirkungen (Tab.3).

Über den Darm aufgenommenes Progesteron wird in der Leber weitgehend inaktiviert. Es ist ratsam, Progesteron über die Haut oder vaginal anzuwenden, um diesen “First-Pass-Effekt“ der Leber zu umgehen.

Zum Ausgleich der relativen Östrogendominanz ist das natürliche Progesteron vor der Menopause das Mittel der Wahl. Nach der Menopause sinkt der Östrogenspiegel auf ca. 50-60% des Ausgangswerts.
Die Progesteronproduktion kommt zum Erliegen. In dieser Situation ist „natürliches Progesteron“ zwar immer noch indiziert, aber u. U. nicht mehr ausreichend. Hitzewallungen, die das Lebensgefühl der Frau stark beeinträchtigen, erfordern gelegentlich den Einsatz niedrig dosierter Östrogene (0.625 mg eines pflanzlichen Östrogens, z. Bsp. Östrogel). Alternativ kommen Mittel wie Cimicifuga, Hormeel und Klimaktheel (Homöopathika), Vitamin-B6, Vitamin-B Komplex, Vitamin-C Komplex u.a. zum Einsatz.

Östrogene schützen vor Osteoporose. Nach Lee (1) wird aber lediglich der Abbau (die Osteoklastentätigkeit) gehemmt, während Progesteron den Knochenanbau (die Osteoblastentätigkeit) fördert. Lee beobachtete, dass Frauen, die jahrelang eine damals in den USA frei erhältliche progesteronhaltige Feuchtigkeitscreme verwendeten, keine Osteoporose aufwiesen. Mehr noch, die Haut zeigte weniger Faltenbildungen und klimakterische Beschwerden waren kaum vorhanden.

„Die Kunst der Hormontherapie besteht darin, jene Dosis zu finden, die die Natur uns vorgibt“, schreibt Prof. Dr. med. Johannes Huber in seinem Buch „Hormone für die Schönheit“ (2).

Den Kelten wird der Brauch zugeschrieben ein Mädchen, das unter einem Mistelzweig steht, küssen zu dürfen. Den Druiden, ihren Hohenpriestern, war die Mistel wohlbekannt. Während des Druidenfestes, das jeweils am 22.12. begann und eine volle Woche dauerte, floss „Met“ versetzt mit einem Schuss Mistelbeerensaft in Strömen. Die Kelten und Keltinnen frönten dabei nicht nur dem heiligen Trunk, sondern auch recht ausschweifend körperlichen Sinnesfreuden. Nach dem Fest kehrte in jeder Beziehung wieder „Ruhe“ ein, die Frauen gingen wie immer ihrer häuslichen Arbeiten nach und wurden nicht einmal schwanger.

Ob das „Zauberhormon“ der Mistel wohl „Progesteron“ heisst? Progesteron kommt in der Natur als Diosgenin vor. Nach dem derzeitigem Wissensstand besitzt Diosgenin in unserem Körper keine biologische Aktivität. Wir besitzen auch keine Enzyme, die Diosgenin in Progesteron umwandeln können. Möglicherweise lehren uns die Kelten hier eines Besseren! Offenbar besitzt Diosgenin eben doch eine stärkere Progesteronwirkung als landläufig angenommen wird.

Heute wissen wir natürlich, dass Progesteron die Libido anregt aber auch, wenn Progesteron abgesetzt wird, eine Periodenblutung eintritt.
Somit wurde jede Empfängnis, die in dieser Woche ungehinderten Sexuallebens passierte, mit dem Einsetzen der Menstruation ausgeschlossen.
Dr. John R. Lee, ein amerikanischer Hormonforscher, fand dank eines Gesprächs mit einer ortsansässigen Zigeunerin, die für ihre Behandlungen für den „Morgen Danach“ bekannt war, heraus, dass sie ihren Erfolg unter anderem der Verwendung der Mistel verdankte.

Progesteron ist im Körper der natürliche Gegenspieler zum Östrogen. Wenn Östrogen im Körper natrium- und wasseranziehend, blutdrucksteigernd und brustkrebsrisikofördernd wirkt, so ist bei Progesteron das Gegenteil der Fall. Progesteron ist das schwangerschaftserhaltende Hormon.

Die „Wechseljahre“ beginnen mit einem Progesterondefizit. Viele Beschwerden sind weniger auf einen Östrogen-, als vielmehr auf einen Progesteronmangel zurückzuführen. Wasserstau, Venenprobleme und Depressionen gehören dazu, wobei Hitzewallungen dem Östrogenabfall zugeschrieben werden.
Hitzewallungen lassen sich aber trotzdem mit natürlichem Progesteron therapieren, weil Progesteron körperintern die Östrogensynthese ankurbelt und gleichzeitig die Östrogenrezeptoren stimuliert. Aus Progesteron entsteht aber auch Kortison, das entzündungshemmend wirkt und somit bei Weichteilrheuma einen positiven Effekt aufweist.
Es ist also sinnvoll, Menopausebeschwerden vorerst nur mit „natürlichem“ Progesteron, das im Gegensatz zu „künstlich hergestelltem keine Nebenwirkungen aufweist, zu behandeln. In den meisten Fällen ist ein Östrogenzusatz dann gar nicht mehr notwendig.

Würde man einer Frau, die nur einen Mangel an Progesteron aufweist, eine der geläufigen „Wechseljahrmischungen“ aus Östrogenen und künstlichen Progesteronen verordnen, so würde man ihr einen Bärendienst erweisen. Zu den alten Beschwerden kämen unter Umständen neue Befindlichkeitsstörungen wie Gewichtszunahme, Brustspannen und depressive Verstimmungen hinzu.

Östrogene beeinträchtigen die Aktivität der Schilddrüsenhormone und stimulieren so eine Unterfunktion. Eine solche „Hypothyreose“ kann sich in Müdigkeit, Beeinträchtigung der Libido und Kopfschmerzen ausdrücken. Progesteron als Gegenspieler des Östrogens normalisiert die Schilddrüsenfunktion und trägt so zu einer besseren Gewichtskontrolle bei.

Bei Frauen ist die Knochenmasse Mitte 30 am höchsten. Bis zur Menopause nimmt die Knochenmasse langsam und allmählich ab und beschleunigt sich dann wieder für einige Jahre. Eine Östrogentherapie verlangsamt das Fortschreiten der Osteoporose, kann sie aber weder verhinden noch den Prozess umkehren. Das heisst, Östrogene verringern das Tempo des Knochenabbaus, regen aber die Neubildung in der Regel nicht an. Progesteron dagegen stimuliert die knochenaufbauenden Zellen, die sog. „Osteoblasten“, und führt damit zu Neubildung von Knochen.


Einfluss des Lebensstils auf das Brustkrebsrisiko

Alkohol, Übergewicht und Rauchen fördern die Entstehung von Brustkrebs, wobei übermässiger Alkoholgenuss eine massiv krebsfördernde Wirkung haben kann. Sportliche Betätigungen dagegen wirken stark krebsvorbeugend.


Quelle: Vifor: Firmaprospekt


Brustkrebsprophylaxe

• Hören Sie mit dem Rauchen auf - Sie verringern ihr Risiko, an Lungenkrebs und anderen Krebsarten wie z. B. an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken.

• Trinken Sie weniger Alkohol (maximal ein Viertel Liter Wein pro Tag).

• Betreiben Sie mehr Sport. Vier Stunden Sport in der Woche senken das Brustkrebsrisiko um rund 61 Prozent.

• Essen Sie Sojaprodukte und Produkte mit Radikalfänqereigenschaften (Tomaten, Brokkoli). Damit sinkt ihr Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, deutlich.

• Nehmen Sie mindestens 1 Gramm Calcium pro Tag zu sich. Damit schützen Sie sich vor Osteoporose und auch vor Darmkrebs. Kalzium beugt ebenfalls dem prämenstruellen Syndrom vor.

• Essen Sie genügend Salat und Gemüse. Derzeit geht man davon aus, dass Folsäure vor Brustkrebs schützt.

• Es gibt eine Reihe von Obst und Gemüsearten wie Tomaten, Kohlgemüse und Weintrauben, die durch spezielle Inhaltsstoffe gesundheitsfördernd sind. Ein Kilogramm Brokkoli schützt wirkungsvoll vor Brustkrebs. Dies gilt auch für grünen Tee. Insgesamt glaubt man heute, dass Antioxidanzien (unter anderem Vitamin C und Vitamin E) gesundheitsfördernde Wirkungen haben.

• Bereiten Sie Ihr Essen schonend zu. Es gibt Hinweise, dass Grillen, Frittieren und zu starkes Braten zu einer Erhöhung des Krebsrisikos führen kann.


Ungünstige Wirkungen des Östrogens

• Erhöht die Blutgerinnungsneigung: Risiko von Infarkt und Embolie
• Verringert die sexuellen Lustgefühle
• Verschlechtert die Blutzuckerwerte
• Fördert Zinkverlust
• Erhöht Kupfer im Blut
• Fördert Verlust von Vitamin C und insbesondere von Vitamin B6
• Reduziert den Sauerstoffspiegel in den Zellen
• Erhöht Risiko von Brustkrebs
• Erhöht Risiko von Gebärmutterkrebs
• Hemmt Ausscheidung von Kochsalz und Wasser: Wasserstauung, Spannungsgefühle
• Fördert Depression und Kopfschmerzen
• Verringert die Wirkung der Schilddrüsenhormone: Unterfunktion der Schilddrüse und damit Stoffwechselträgheit
• Reduziert die Spannkraft der Blutgefässe: Probleme bezüglich Venengefässe


Zu beobachtende Beschwerden bei Vitamin B6 – Mangel

• Wasserverhalten
• Orangenhaut
• Hypoglykämie
• Süssgelüste, Heisshunger
• Gewichtszunahme
• Leberschwellung
• Übelkeit
• Kopfschmerzen
• Hautprobleme
• Depression

Jede Frau, die unter Östrogentherapie steht, muss zwingend mindestens 40 mg Vitamin B6 zusätzlich einnehmen.
Empfehlenswert ist Vitamin B6 in aktivierter Form.


Zu beobachtende Beschwerden bei Zinkmangel (Symptome anfänglich unspezifisch und diskret)

• Abneigung gegen Fleisch (typisch)
• Wundheilungsstörung
• Verminderte (zelluläre) Immunabwehr
• Zunahme der Infekthäufigkeit
• Anämie
• Haarausfall, Nagelbrüchigkeit
• Muskelzellabbau
• Gewichtsverlust
• Zungen- Mundschleimhaut Entzündungen
• Depression
• Apathie
• Demenz
• Sprachstörungen
• Fehlende Rekonvaleszenz im Alter
• Müdigkeit ohne Erholung und schlechter Allgemeinzustand
• Appetitlosigkeit
• Gestörter Geruchs- und Geschmackssinn

Gemüse, Obst und Früchte sind zinkarm und hemmen zusätzlich die Zinkaufnahme aufgrund ihres Phytingehalts. Die wichtigsten Zinklieferanten sind Fisch, Fleisch, Eier und Milchprodukte.


Hohe Kupferwerte im Blut

• Ablagerungen In verschiedenen Organen (z.B. in Gehirn, Auge und Leber)
• Auge Kayser-Fleischer Kornealring
• Leber Zirrhose
• Gehirn Die oxidierenden Kupferablagerungen führen zu einem Untergang bestimmter Hirnzellen v.a. in den Basalganglien:
Verlust der Kontrolle über die Bewegung.
Schädigung weiterer Hirnareale: Neurologische Symptome, psychische Auffälligkeiten.


Die Östrogendominanz (Rubensfigur, zu viel Östrogen, zu wenig Progesteron)

Die Zeit vor der Menopause ist die Zeit der Östrogendominanz. Besonders in den ersten Jahren der Wechseljahre ist die Östrogendominanz weit verbreitet. Der Körper produziert weniger Östrogene und Progesterone, prozentual aber in der Regel viel weniger Progesteron, was zu den oben genannten Beschwerden führen kann.

Dieses relative Zuviel an Östrogenen wird Östrogendominanz genannt. Das Östrogen ist in dieser Situation nicht wirklich erhöht, vielmehr spielt es im Körper eine dominante Rolle, weil das gegenregulierende Progesteron nicht mehr ausreichend vorhanden ist.
Viele tierische Nahrungsmittel enthalten ein Übermass an Östrogenen, weil den Futtermitteln Östrogene zugesetzt werden (Mastmittel), was die Östrogendominanz noch zusätzlich verstärkt.
Zur Behandlung von Wechseljahrbeschwerden werden häufig östrogenhaltige Mittel angewendet. Ohne den Gegenspieler, dem Progesteron, verstärkt die zusätzliche Gabe von Östrogenen die Östrogendominanz.
Die Phase der Östrogendominanz beginnt mitunter schon ab dem 35Lebensjahr, zu einer Zeit also, in der die Frauen noch nicht an die Wechseljahre denken. In jüngeren Jahren können Zyklusstörungen oder das prämenstruelle Syndrom (PMS) bereits Ausdruck einer Östrogendominanz sein.


Quelle: Vifor: Firmaprospekt


Zu beobachtende Beschwerden bei Östrogendominanz:

• Abnahme der Libido
• Prämenstruelle Stimmungsschwankung
• Depression
• Reizbarkeit
• Kopfschmerzen
• Spannung und Schwellung der Brüste, Mastopathie
• Wassereinlagerungen
• Geschwollene Füsse
• Gewichtszunahme, Fettdepots an Hüften und Oberschenkeln
• Süssgelüste
• Trockene Schleimhäute
• Schlaflosigkeit
• Schwindelanfälle
• Starke und unregelmässige Menstruation
• Gebärmutterfibrome
• Gefahr von Gebärmutterhalskrebs und Brustkrebs
• Neigung zu Eierstockszysten


Therapie der Östrogendominanz:

• Gewichtsreduktion (Fettgewebe produziert Östrogene!)
• Tierische Erzeugnisse verwenden, bei denen keine Östrogene als Mastmittel zugesetzt wurden
• Phytoöstrogenreiche Ernährung, weil pflanzliche Östrogene viel schwächer wirksam sind als das körpereigene Östrogen: Damit wirken wir der Östrogendominanz entgegen!
• Progesteroncreme als Gegenspieler zum Östrogen
• Traubensilberkerzen-Phytotherapeutika (östrogenähnliche Wirkung)
• Mönchspfeffer (verschiedene Inhaltsstoffe mit östrogenähnlicher Wirkung. Es werden auch progesteronähnliche Effekte beschrieben)


Phytoöstrogene - pflanzliche Stoffe mit östrogenähnlicher Wirkung

• Phytoöstrogene sind aus Pflanzen extrahierte Stoffe, die mit dem menschlichen Östrogen vergleichbar sind und eine ähnliche Wirkung aufweisen.
• Phytoöstrogene befinden sich weitverbreitet in vielen Pflanzen.
• Sie gehören chemisch zu den Polyphenolen, von denen mehr als 8000 Substanzen als sekundäre Pflanzenschutzstoffe bekannt sind.
• Je nach Tierfütterung/Mast werden Phytoöstrogene auch in tierischen Produkten (Milch, Fleisch, Fisch) nachgewiesen.
• Die Wirkung der Phytoöstrogene ist um einen Faktor 100-1000 mal schwächer als diejenige von körpereigenem (bioidentischem) 17-beta-Östradiol.
• Mit einem Übermass an pflanzlicher, phytoöstrogenreicher Nahrung, können trotzdem hohe Östrogenwirkungen im Körper erzielt werden.

3 Phytoöstrogen-Klassen:
Isoflavone (Flavonoide)


Sojabohnen, Sojaprodukte
Gemüse, Früchten

Lignane

Höchste Konzentration: Leinsamen
Weitere Quellen: Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Nüsse,
Preiselbeeren
Broccoli, Knoblauch, Getreide
Getränke: Grüntee, Schwarztee, Kaffee

Coumestane

Bohnensprossen
Klee



Die Wirkung der körpereigenen und pflanzlichen Östrogene am Östrogenrezeptor alfa und beta


Alfa-Rezeptoren: Überwiegen in Gebärmutter und Leber

Gemischte Verteilungen:
Brust, Eierstock und zentrales Nervensystem. Einzelne Zellen können beide Rezeptoren gleichzeitig aufweisen.

Beta-Rezeptoren:
Sind im Gewebe häufiger vertreten als alfa-Rezeptoren. Gehäuftes Vorkommen in Eierstock, Knochen, Immunsystem, Herzkreislaufsystem und im zentralen Nervensystem.


17-beta-Östradiol: Bindet sich gleich gut an beide Rezeptoren
Phytoöstrogene: Stärkere Bindung an beta-Rezeptoren


Beschriebene Wirkungen der Phytöstrogene:

• Konkurrenz mit den körpereigenen Östrogenen am Östrogenrezeptor im Gewebe
• Konkurrenz/Hemmung auch im Bereich der Hormonsynthese (Aromatase, 17beta-Hydroxysteroid-DH, 5alfa-Reduktase, damit wird die Gefahr an Prostatakrebs zu erkranken deutlich verringert)
• Hemmung weiterer Enzymsysteme (Hemmung der Zellteilung, Anti-Krebswirkung)
• Antioxidative Effekte im Gewebe
• Wirkung auf Knochen, zentrales Nervensystem und Herz-Kreislaufsystem
• Kaum oder nur schwache Wirkung auf die Gebärmutter- und Scheidenschleimhaut
• Eine Verlängerung des Zyklus und eine Abschwächung der Blutung ist nur bei extremer Phytoöstrogen-Diät möglich
• Das geringe Auftreten von Brustkrebs bei Asiatinnen scheint mit einer sojareichen, phytoöstrogenreichen Ernährung im Zusammenhang zu stehen
• Günstige Wirkung auf Brustspannen/Mastopathie
• Phytoöstrogene scheinen im Vergleich zum körpereigenen Östrogen bezüglich Osteoporose-Vorbeugung kaum von Nutzen zu sein.
• Phytoöstrogene in normalen Diätformen gelten als unbedenklich.
• Bei extremen Anreicherungen ist eine Verstärkung der Östrogendominanz möglich.

Literatur

1. LEE J.R.: „Natürliches Progesteron – Ein bemerkenswertes Hormon.“
AKSE-Verlag, Dr. med. W. Gerz, Sonnenlängstr. 2 D-81369-München. ISBN 3-9805706-0-6.
2. HUBER J.: „Hormone für die Schönheit“. Ariston Verlag Genf/München. ISBN 3-7205-7205-5.