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Östrogen und das Dilemma mit dem Progesteron

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage an Experte-Bohnet

20.10.2013 | 10:34 Uhr

Guten Tag,

ich habe prämaturen Ovarialinsuffizienz laut der Ärztin mit starken Symptomen, die durch "alleinige" Gabe von Östrogen teilweise zeitweise gut in den Griff zu bekommen sind. Vor allem aber die Hitzewallungen,

Meine Symptome sind: hitzewallungen, depressiv, müde, kein antrieb, frieren mit hitze wechselnd, konzentrationsschwäche, und extremen spannungskopfschmerz (kann es sein, dass sich dieser durch das östrogen bessern lässt??!)

ich merke wenn ich östrogen nehme,, dass es mir ab und an zumindest hilft. aber dennoch habe ich phasen wo es mir wieder extrem schlecht geht.

Ich habe noch meine Gebärmutter und habe leider das Problem dass ich das Gefühl habe, dass ich das Progsteron nicht vertrage,

Des weiteren vermute ich auch, dass das Östrogendosierung noch zu niedrig ist. Gynodadin habe ich nicht vertragen deshalb nehme ich akutell Estradot 50. Kann es sein, dass dies noch zu niedrig ist, da ich dennoch immer wieder mal diese Hitzeanfälle habe vor allem wenn ich was warmes trinke oder ab und in Bett merke ich das.

Mein FA sagt meine Werte seien wie von einer Frau die 20 Jahre älter wäre. Wie kann das sein, ich bin doch erst 42. Mein HA sagte auch, dass ich aufgrund des schlechten Östrogen unbedingt östrogen substituieren muss, wegen der Osteoperose gefahr.

Meine letzten Werte 13.9. unter ESTRADOT 25 OHNE Progesteron sind:
(meine Tage habe ich nur noch alle paar Monate mal)

FSH 97,46 mU/ml
ÖSTRADIOL 23 pg/ml
PROGESTERON 0,1 ng/ml

Die Normwerte stehen dahinter aber da ich keinen Zyklus habe weiss ich nicht welche Norm ich heranziehen soll. Postmeno?

Darauf hin habe ich jetzt auf Estratot 50 erhöht aber dennoch geht es mir schlecht. Nur die Hitzewallungen sind besser.

wenn ich nun dazu allerdings Progesteron nehme, kann ich die Uhr danach stellen und mir geht es noch schlechter. Warum? Habe Progesteron Gel 5% genommen einen halben Hub... entspricht wohl 30 mg Progesteron. Da fühle ihc mich krank, grippig und werde total "matsche" im Kopf.

Mein DHEA ist immer relativ tief immer unten an der Norm.

Hier noch Werte von Juni 2013 - da fühlt ich mich "etwas" besser:

FSH 30 mlU/ml
Östradiol 370 pg/ml (wieso hier so hoch?!)
17 OH Progesteron 0,89 ng/ml

SHBG 60,70 nmol/l (norm 18-114)
LH 43,10 MlU/ml
25 OH-Vit D3 56,24 (19-72)
Dihydro Testosteron 178,00 pg/ml (weiss nicht welche Norm ich nehmen soll, da keine Tage)

Ausserdem folgende Werte:

ACTH 16,30 pg/ml(5-46)
ACTH nach 30 min. 23,20 pg/ml
ACTH nach 60 min 19,00 Pg/ml

Cortisol 20,80 µg/dl (5-25)
Cortisol nach 30 Min. 22,30 µg/dl
Cortisol nach 60 min 19,90 µg/dl


Dann wurde noch ein anderer Test gemacht.. anderer Tag:

ACTH 8,76 Pg/ml

Cortisol 13,00 µg/dl (5-25)
Cortisol nach 30 Min. 24,10 µg/dl (5-25)
Cortisol nach 60 min 27,80 µg/dl (5-25)

Kann ich mit dem Pflaster hoch auf Estradot 75? da ich ja noch immer so wie durch Fleischwolf gedreht bin und auch immer noch mal diese Frieren/heiss Wechsel habe? Nur die Hitzewallungen sind besser bis dato.

Was mache ich wegen dem Progesteron? Utrogest war die Hölle für mich. Fühle mich bei jeder Form von Progesteron schlecht. Aber ich weiss ich muss da was tun, wegen dem Östrogen.

Ich hoffe, dass Sie vielleicht eine idee haben. Das Östrogen nehme ich sicher schon 6 Monate. Hatte da zwei mal meine Tage drin. aber immer mit großen Abständen.

Mfg Deni

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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21.10.2013, 03:29 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Mit 42 sind Sie sicher früh in die WJ gekommen, aber das entspricht durchaus noch der physiologischen Brandbreite! Estrogene dürfen Sie bei vorhandener GBM nicht alleine anwenden. Das sollten Ihre Ärzte wissen!!! Es gibt auch Kombi-Pflaster, welche ein Gestagen enthalten und besser wirksam sind!
Da man immer versucht, mit einer so wenig als notwendigen Hormondosis auszukommen, dauert es schon einige Monate, bis die Beschwerden nach und nach verschwinden. Also müssen Sie leider auch etwas Geduld mitbringen.

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21.10.2013, 07:56 Uhr
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Guten Tag Herr Bohnet,

mein Arzt weiss das, aber da ich mich einfach MIT progesteron noch schlechter fühle als mit hat er gemeint, dass ich erstmal mit dem östrogen probiere..da alle zwei drei monate die tage noch da waren meinte er, dass ich ja abblute. sobald ich drei monate NICHT mehr abblute muss ich wegen progesteron nochmal probieren.

ich habe MEHRMALS probiert progesteron zu nehmen. utrogest, 3% creme, 10%creme, 5% creme.... sobald ein gewisser spiegel aufgebaut ist, geht es mir total schlecht. am schlimmstsen sind die utrogest.

an was kann das liegen? ich nehme das östrogen seit einigen monaten schon. also da sollte genug da sein.

welches pflaster gibt es die beides enthalten?
wie finden sie meine werte? mir fällt nur auf, dass einmal das östrogen so hoch war? und dann wieder so niedrig?

Ich danke ihnen für ein feedback. und warum ich nochmal nachfasse ist, weil das mit dem progesteron mir nicht verständlich ist, dass es mir damit NOCH SCHLECHTER geht.

mfg

Experte-Bohnet
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22.10.2013, 02:15 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Warum Sie das körpereigene Prog nicht vertragen, kann ich nicht nach vollziehen. Aber ich muss das so akzeptieren.
Ich darf hier keine Präps nennen. Ihr Arzt (Apotheker) kann das Ihnen sagen!

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22.10.2013, 08:05 Uhr
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Sehr geehrte Herr Bohnet,

ich leider auch nicht, deshalb habe ich mich ja an Sie gewandt und vielleicht der Sache auf der Spur zu kommen.

Ich vermute, dass mein Östrogen vielleicht so niedrig ist, dass ich durch das Progesteron (drückt das nicht auf das Östrogen!!?!?) zu wenig Östrogen habe?!?

Könnte dies sein? Vielleicht benötige ich einen höheren Östrogenspiegel um das Progesteron Beschwerdefrei zu vertragen? Und das würde bedeuten, dass ich das Östrogen sicher vertrage, aber es eventuell im Hormonkreislauf etwas ein anderes Hormon "negativ" aktuell noch beeinflusst. (Dachte dabei an das Östrogen)

Könnte dies so sein? Mein DHEA ist auch knapp an der unteren Norm. Und seit Jahren. Oder kann damit ein Zusammenhang sein?


MfG

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22.10.2013, 08:13 Uhr
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Können Sie mir noch sagen, wann in dieser "ohne Zyklus" Phase.. sprich den vorzeitigen Wechseljahren östrogen und progesteron am besten gemessen wird?
Ich weiss ja nicht mehr wann welcher Tag ist, weil alles durcheinander.

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22.10.2013, 10:23 Uhr
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Hallo Usy,

entschuldige wenn ich mich hier einmische, aber ich habe dasselbe Probem! Vollkommen unverständliche Reaktionen auf Progesteron. Nach einigen Untersuchungen hat sich eine UF der SD herausgestellt und eine Nebennierenschwäche (DHEA und freies Cortisol zu niedrig). Mir wurde erklärt, dass Progesteron die Schilddrüse unterstützt. Außerdem ist Progesteron die Vorstufe von Cortisol, und wenn P zugeführt wird dann kann es schon sein, dass der Körper das sofort umwandelt. Ich spüre das in Form von Herzklopfen, Schwitzen, Fahrigkeit, Angst, Flushes usw. Fühle mich nach P als ob ich einer schlimmen Überfunktion wäre, oder gerade einen akuten Stressanfall bekomme.


Hr. Prof. Bohnet: was sagen Sie zu dieser Theorie?

Experte-Bohnet
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22.10.2013, 17:00 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Bei einer SD-Unterfunktion ist der Stoffwechsel gestört,, sodass allerlei Symptome auftreten können. Deshalb sagt man auch, dass die leichte U'f. ein Chamälion sei!
"Normale" hormonelle Phasen zeichnen sich aus durch niedriges Estradiol
( 100 pg/ml) ohne Progesteron oder vereinfacht gesagt mit E2 100 und "hohen" Prog-spiegeln. - Therapeutisch versucht man das auch mal anders zu machen. Insofern mag es sein, dass bei manchen Frauen das nicht klappt. Aber da gibt es noch Gestagene, welche sich in der Therapie (über einen kürzeren) Zeitraum bewährt haben.
Letztlich muss das auch dann der Arzt vor Ort herausfinden und entsprechend handeln, da er die Verantwortung übernehmen muss.
Alles Gute und Danke für die Anregungen!

Experte-Bohnet
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22.10.2013, 17:02 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Im Grunde kann man jederzeit die Hormone messen und ein erfahrener Arzt kann die Ergebnisse gut einschätzen. Manchmal ist es hilfreich, erst mal eine Blutung auszulösen und dann beim Ausklingen der Menstruation morgens eine Blutprobe ab zu nehmen.