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Mastodynie

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

15.07.2024 | 21:54 Uhr

Lieber Herr Prof. Dr. Bohnet,

Sie haben mir hier schon mehrfach weitergeholfen - vielen Dank!!

Nun bräuchte ich mal wieder Ihren Rat.
Seit Februar mache ich eine HRT und nehme momentan 1/2 bis 1 Hub Estreva und 1 Famenita 100 zyklisch.
(51 J, 49 kg, 1,60 m. Zyklus schwankt zwischen 23 und 28 Tagen)

Ich habe in letzter Zeit oft Mastodynie und verstehe nicht wirklich woher sie kommt.
Sie tritt zu allen Zeiten im Zyklus auf. Manchmal auch mehrfach pro Zyklus, jeweils für ein paar Tage.

Meine Blutergebnisse vom 6.6.24 (Zyklustag 18)
Östradiol: 70
Progesteron: + >40

Auch in diesem Blutentnahme-Zyklus hatte ich Mastodynie. Hatte daher 200 mg Prog genommen und das Ö vom 30.5. bis 3.6. weggelassen.

Aber woher kommen die Schmerzen?
Die von außen zugeführte Ö-Menge ist doch ziemlich gering.
Und der Ö-Wert ist doch eher niedrig und das Prog. hoch.
(Hab auch vermehrten Haarwuchs an den Beinen bemerkt, was doch eher von zu wenig Ö kommt, oder?)

Kann es außer einer Östrogen-Dominanz noch andere Ursachen geben?
Meine Brust ist eher klein und fest und es gibt einige Fibroadenome (schon seit vielen Jahren).
Habe hier auf der Website auch von hormonaktiven Zysten und vom Prolaktin-Spiegel und gelesen…

Was würden Sie mir raten?

Schon mal vielen Dank und herzliche Grüße

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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16.07.2024, 07:42 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Das ist schon außergewöhnlich.Aber eine Ö-D können Sie so nicht entwicklen!  Nehmen Sie doch einfach mal die P-Kapseln durchgehend und lassen das Gel ganz weg. Nehmen Sie andere Medikamente? 

Ist Ihre Schilddrüsenfunktion kontrolliert? Ja, das Prolaktin wäre durchaus zu messen.

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16.07.2024, 12:19 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für Ihre Nachricht!

Ich habe es noch nicht ganz verstanden. Warum das Ö weglassen, wenn es keine Ö-Dominanz gibt? Würde das Ö nämlich nur seeehr ungerne weglassen. Mein Ziel ist ja eigentlich den Ö-Spiegel zu erhöhen. (Nur bitte ohne Brustschmerzen :-))

Habe, trotz hohem Progesteron, starke Schlafprobleme und hatte gehofft, dass sich das durchs Ö bessern könnte.

Und die Qualität meiner Haut lässt in letzter Zeit stark nach (verminderte Elastizität und schnelle Faltenbildung am Körper, worüber ich sehr unglücklich bin). Hatte gehofft, dass das Ö auch da etwas gegensteuern könnte.

Ich persönlich hätte eher auf einen Ö-Spiegel von ca 120 pg/ml gehofft. Meine Ärztin scheint mit den 70 zufrieden.

Ich probiere gerade verschiedene Schlafmedikamente. Immer nur kurzzeitig, da nichts wirklich hilft. Ansonsten nehme ich diverse Vitamine/Nahrungsergänzungen. Ob das Auswirkungen aufs Prolaktin haben kann?

Da es vor ein paar Jahren eine leichte Schildrüsen-Unterfunktion (und winzige Knötchen) gab, war ich diesen Feb nochmal beim Nuklearmediziner.
Das FT3 ist leicht unterhalb des Normbereichs. Sonst alles in der Norm.
FT3:  >2,63< pmol/l
TSH: 0,925 mlU/l
Der Arzt sah erstmal keinen Handlungsbedarf.
Was denken Sie? Könnte das ein Grund sein?

Ich spreche mit meiner Gynäkologin über Prolaktin Messung.
Stress ist sicherlich auch ein Thema…

Was denken Sie, könnte es noch weitere Ursachen geben?

Vielen Dank und herzliche Grüße

Experte-Bohnet
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17.07.2024, 09:52 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Durch die Anwendung von Ö-Gel kann es in der Tat nicht zur Ö-D kommen. Hormonbestimmungen, um eine Dosisanpassung der HT vorzunehmen, bringt keinen Erkenntnisgewinn und wird von den Fachgesellschaften abgelehnt. Jede Frau hat einen anderen Stoffwechsel und müsste der Zeitabstand zwischen Anwendung von Ö und der Blutabnahme berücksichtigt werden.

Da Brustbeschwerden erfahrungsgemäß durch ein relativ zuviel an Ö hervorgerufen werden, könnten Sie quase als Test, wenn das unter einem halben Hub Gel auftritt, mal ganz weglassen; das hatte ich gemeint!

Die beste Schlafqualität in den WJ wird durch die Anwendung des Gels unmittelbar vor dem Schlafengehen erzielt und durch die Einnahme einer P-Kapsel ca. 1 Std. zuvor. Die zusätzliche Einnahme einer geringen Dosis eines Antidepressivum, z.B. 10 mg Paroxiten, hat sich als hilfreich erwiesen.

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17.07.2024, 14:30 Uhr
Kommentar

Ah ok, vielen Dank für Ihre Nachricht und die guten Erklärungen!
Meine Gynäkologin macht es tatsächlich so, dass man das Estradiol 4 bis 6 Std und das Progesteron ca. 2 Std vor der Blutentnahme auftragen/einnehmen soll. Da bin ich wohl in guten Händen :-)
Habe gerade auch einen Prolaktin-Wert vom diesem Februar entdeckt: 14,19 ng/ml, mittlerer Bereich. Dann werde ich wohl weiter jonglieren und das Gel gegebenenfalls testweise ganz weglassen :-)  
Alles Gute für Sie!

Experte-Bohnet
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18.07.2024, 07:31 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Das hört sich gut an!

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29.07.2024, 13:10 Uhr
Antwort

Lieber Herr Prof. Dr. Bohnet, eine Frage hätte ich noch :-)

Meine normale Hormondosis ist: 1 Hub Estreva und 1 Famenita 100 mg zyklisch.

Leider habe ich ja immer mal wieder Brustbeschwerden. Dann dosiere ich das Estreva runter, oder setze kurz damit aus.

Meine Frage:
Ist es ok, zusätzlich auch mit der Progesteron-Menge innerhalb eines Zyklus zu variieren und zu jonglieren? Also mal für ein paar Tage auf 200 mg hoch zu dosieren und dann wieder runter?

In der letzten Brustschmerz-phase hatte ich das so gemacht: Also das Ö reduziert und gleichzeitig das Prog erhöht. Das hat eigentlich ganz gut funktioniert, aber ich möchte meinen Körper ja nicht unnötig verwirren ;-)

Viele herzliche Grüße