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L-Thyroxin 175 nach 30 Jahren absetzen?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

03.07.2014 | 11:04 Uhr

 

Hoffentlich bin ich mit meiner Frage an dieser Stelle richtig - es geht mir nicht primär um Wechseljahresbeschwerden, zumindest habe ich subjektiv nicht den Eindruck, besondere Schwierigkeiten damit zu haben (hat vor ca. 1 Jahr angefangen mit der Menopause). 

 

Folgende Frage: 

Ich nehme seit meinem 20. Lebensjahr L-Thyroxin, angefangen mit 125, über die Jahre auf 175 gesteigert. Mittlerweile bin ich 51, stark übergewichtig (mal 30 kg rauf, dann wieder runter...) - derzeit ca. 107 kg bei 163 cm Körpergröße. 

Da sich meine Stimmungen ständig wechseln, mal Unruhezustände und nächtliche Krämpfe, mal Dauermüdigkeit, habe ich mich von einem Endokrinologen testen lassen. Ergebnisse: Schilddrüse verkleinert (4,2 ml rechts, 3,9 ml links, normal wäre <9 ml), keine Knoten. 

Wie auch immer: dieser Arzt empfiehlt, L-Thyroxin ganz abzusetzen. 

Da ich zwar selten die Einnahme vergesse, aber wenn, dann gegen Nachmittag immer benommen bin und früher (ist schon Jahre her) unter schweren Depressionen gelitten habe, beunruhigt mit das. 

Meine Frage: ist so ein Schritt üblich? Ich frage vorerst hier, denn bei dem Arzt habe ich 5 Monate gewartet, um überhaupt einen Termin zu bekommen, mit meiner Hausärztin werde ich mich natürlich besprechen, sobald ich einen Termin bekomme. 

Würde mich über eine Erklärung oder Erfahrungen freuen. 

 

Hier noch die Laborwerte zum Befund: 

TSH 0,97 mU/l

freies-T4 19,2 pmol/l  (nach Tabletteneinnahme)

freies T3 4,07 pmol/l

Antikörper TPO-Ak 39,4 U7ml

 
Über etwas "Richtungsangabe" zum besseren Verständnis würde ich mich freuen, momentan bin ich ziemlich ratlos. 
 
Danke und freundliche Grüße, fza

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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04.07.2014, 00:12 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Da ist leider viel bei Ihnen falsch gelaufen! Nachdem Sie keine SD-Antikörper haben, brauchen Sie auch Jod (und Selen) damit die SD Hormone bilden kann. Durch die hohe SD-Hormongabe konnte die SD bis dato nichts mehr speichern. Von der Radikalkur halte ich nichts, da es Ihnen dann einige Monate zumindest schlecht gehen würde.

Die "scharfe" Einstellung begünstigt auch indirekt eine Gewichtszunahme! ein vermehrtes Fettpolster erhöht das Hormon Leptin und damit wiederum das TSH. Also hat sich alles auf geschaukelt.

Gehen Sie zunächst auf L-T 50 zurück, auch wenn das TSH dann vermutlich leicht ansteigt. Nehmen Sie (s.o.) J + Se nüchtern dazu. Nach weiteren 3 Monaten auf L-T 125; vermutlich brauchen Sie erst mal diese Erhaltungsdosis.

Essen Sie strikt nur 3 x am Tag, am besten Kohlehydrat reduziert. Keine Zwischenmahlzeiten, keine Säfte oder gesüßte Getränke.

Um den Grundumsatz zu steigern, müssten Sie als erstes mit einem Muskelaufbautraining beginnen. 

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04.07.2014, 08:10 Uhr
Kommentar

Hallo Herr Prof. Bohnet, danke für ihren Rat. 

Ich werde versuchen, das so umzusetzen und sehen, wie es mir in den nächsten Monaten damit geht. Vor allem hoffe ich, daß die häufigen nächtlichen Krämpfe in den Beinen und damit der Schlafmangel sich bessern. Ernährung mache ich bereits so wie von ihnen empfohlen (nehme damit auch gut ab, wenn ich ausreichend Schlaf bekomme), Muskelaufbautraining werde ich zu meinem regelmäßigen Schwimmprogramm dazunehmen. 

Danke und ein schönes Wochenende! 

Experte-Bohnet
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04.07.2014, 22:47 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Vermutlich haben Sie gegen die Krämpfe schon Magnesium genommen?!

Sie brauchen (zusätzlich) tgl mindestens 100 mg Q10, evtl. anfänglich 200! Leider in Dtld. relativ teuer, billiger in den USA!

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04.07.2014, 23:20 Uhr
Antwort

Noch einmal Danke für Ihre Antwort :-)

Bis gerade eben wußte ich nicht, was Q10 ist, google sei Dank habe ich es jetzt gefunden und werde es mir bestellen.   

Magnesium (Verla) habe ich über längere Zeit genommen, hat aber keine Veränderung gebracht. Im Rückblick haben die Krämpfe immer dann zugenommen, wenn ich mein Gewicht reduziert habe, warum auch immer. Ich hatte einen Zusammenhang zwischen zu wenig Trinken (habe ich inzwischen verbessert) oder Kaffeekonsum (den habe ich reduziert) vermutet, hat aber nichts gebracht. Ich werde das mit dem Q10 probieren, wenn es wirkt wird sich hoffentlich meine Leistungsfähigkeit steigern, es würde mir gut tun.

Experte-Bohnet
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05.07.2014, 23:02 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Das Q10 verhindert auch Muskelkrämpfe!

Trinken Sie, wie schon erwähnt, viel grünen Tee! Guten Erfolg!