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Juckreiz / Kribbeln durch HET?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

16.03.2021 | 18:27 Uhr

Sehr geehrte Experten,

ich bin 40 und nehme aufgrund von Wechseljahrsbeschwerden seit ca. 2 Monaten sowohl Progesteron (200mg  oral Abends) und Estreva Gel (Anfangs 3 Hübe, mittlerweile 1 Hub morgens). Dazu noch vaginal eine estriolhaltige Creme, weil die Scheidentrockenheit kaum in den Griff zu bekommen ist.

Seit der HET habe ich einen starken Juckt, der sich eher wie ein Kribbeln an verschiedenen Stellen des Körpers anfühlt. Kann das mit den Hormonen zusammen hängen? Ich bin sehr verunsichert deswegen und experimentiere gemeinsam mit meinem Gyn. Ohne Progesteron geht es mir sofort schlecht, weshalb ich das jetzt kontinuierlich einnehme. Dazu habe ich das Gefühl, dass Estreva gar nicht so viel Unterschied macht. Nehme ich von irgendwas zuviel oder zu wenig? Ohne Progesteron möchte ich nicht, weil die Beschwerden mich zu sehr belasten.

Ich bin 160cm lang, 85kg schwer und habe eine gut eingestellte Schilddrüsenunterfunktion.

Viele Grüße

Leu

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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17.03.2021, 07:43 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Sie wenden die körpereigenen Hormone an, von denen keine Nebenwirkungen von socher Art zu erwarten sind. Dennoch, 3 Hübe Gel halte ich auf die Dauer zu hoch!

Eigentlich sind Sie noch viel zu jung für WJ! Ist eine vorzeitige Erschöpfung der Eierstöcke durch Hormonbestimmungen nachgewiesen?

Unter Berücksichtigung Ihrer Körpermaße könnte ein metabolisches Syndrom vorliegen, was WJ ähnliche Symptome hervorrufen kann! Das könnte ein Intenist bzw. Diabetologe erkennen.

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17.03.2021, 08:24 Uhr
Kommentar

Sehr geehrter Prof. Dr. Bohnet,

 

danke für Ihre Antwort. Die Hormone sehen immer gut aus. Metabolischen Syndrom habe ich nicht, dass wäre sicherlich aufgefallen, da ich im vergangenen Jahr umfangreich durchgecheckt wurde. Kein Bluthochdruck, kein Diabetes, Blutfettwerte im Normbereich. Mein Gewicht verteilt sich auch gleichmäßig und nicht vornehmlich auf den Bauch.

Dafür sehr belastende Wechseljahrsbeschwerden:

  • Hitzewallungen
  • vollständiger Libidoverlust
  • trockene Scheide
  • Stimmungsschwankungen
  • Schwäche
  • Kraftlosigkeit
  • ...

Da sich keine bessere Erklärung für meine Beschwerden finden lässt und mein Gynäkologe junge Patienten in den Wechseljahren kennt (liegt auch bei uns in der Familie), haben wir uns gemeinsam zu diesem Schritt entschieden und ich merke ja auch eine Verbesserung.

Leider ist meine Erfahrung, dass man etwas auf sich alleine gestellt ist, wenn man nicht eindeutige Blutwerte präsentiert. Schon bei der Schilddrüse hat mir ein Endokrinologe gesagt, dass man mit einem TSH Wert von bis zu 10 noch gar keine Symptome haben könnte.

Viele Grüße

Experte-Bohnet
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18.03.2021, 08:31 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Wenn Ihre Hormone immer "gut aussehen", dann erklären sich auch die Beschwerden nicht durch einen (erheblichen) Mangel. Aber wenn Sie mit Ihrem FA geimeinsam diesen Weg gehen wollen, so ist das möglich!

Ich wünsche Ihnen alles Gute!

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18.03.2021, 08:39 Uhr
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Danke für Ihre Antwort. Leider weiß niemand eine bessere Erklärung und ich bin sehr verzweifelt.

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28.04.2021, 11:22 Uhr
Kommentar

Hallo Herr Bohnet,


ich bin es noch mal. Mittlerweile habe ich auch beim Endokrinologen nochmal meinen jährlichen Check gehabt und seitens der Blutwerte sieht alles in Ordnung aus. Aufgrund weiterhin bestehender Symptome, die auch auf eine schlecht eingestellte Schilddrüse hindeuten können, nehme ich zusätzlich zu L-Thyroxion jetzt auch Thybon. Ebenso noch einen halben-ganzen Hub Estradiol morgens, und zyklisch Progesteron 200mg. Grundsätzlich würde ich sagen, dass es mir in der Progesteronpause schlechter geht, als in der sonstigen Zeit.

Ich leide immer noch stark und Müdigkeit, Kraftlosigkeit und - das ist das prominenteste Symptom - vollständiger sexueller Unlust. Ich habe meine Sexualität früher sehr genossen, empfinde aber mittlerweile überhaupt keine Lust mehr, worunter auch meine Partnerschaft sehr leidet. Ist Ihnen aus Ihrer langjährigen Erfahrung etwas bekannt, was hierfür noch ursächlich sein kann? Ich leide sehr unter dieser Problematik und weiß nicht, was ich hier noch für Optionen habe. Es wurde mir gesagt, dass ich möglicherweise mehr Testosteron brauche, es aber in Deutschland nicht Möglich sei dies Frauen zu verschreiben, wenn die Blutwerte im Referenzbereich liegen.

Ich würde mich freuen, erneut von Ihnen zu hören - vielleicht haben Sie ja einen Tipp.

Experte-Bohnet
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29.04.2021, 07:27 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Fragen Sie den Endokrinologen, was er von DHEA hält! Er übersieht die Gesamtlage in jedem Falle besser als ich aus der Ferne! Alles Gute!