Sehr geehrter Herr Bohnet
Ich habe im Herbst 2016 mit Anfang dreißig eine gesunde Tochter entbunden. Nach langer kinderloser Zeit hat sie uns nach einer Zeit der Entspannung absolut überrascht. Drei Monate zuvor war mein TSH-Spiegel auf 4,9 gestiegen und wurde neu eingestellt von 50 auf 75mg L-Thyroxin (Zum Empfängniszeitpunkt lag der TSH dann < 0,9). Die Schwangerschaft selbst verlief vorbildlich. Mir ging es niemals besser. Die erste Periode setzte erst wieder 10 Monate nach Entbindung ein (verlängerte Zyklen > 30 Tage). Die Stillzeit war eher lange (17 Monate) und ging mit starker Eschöpfung, Vit-D-Mangel und v.a. Gelenkschmerzen und Stimmungsschwankungen einher.
Mein Frauenarzt vermutete ausbleibenden Eisprung/ mangelndes Progesteron aufgrund des Stillens und nahm unlängst einen Hormonstatus am 4. Zyklustag (abends um 19 Uhr). Laut Labor ergab sich der Verdacht auf "Postmenopause". Sehr niedrieger Östrogenwert bei gleichzeitig hoher Folikelstimulation und einem AMH von 0,14. Prolaktin war ebenfalls viel niedriger als bei stillenden Frauen. (Hormonwerte sind wohl alle sehr durcheinander).
Für meinen Arzt nicht schlüssig ist, wie eine Frau in der Postmenopause sowohl ihre Periode hat und zudem noch mindestens 5 mal pro Tag stillt. Zu erwähnen ist sicherlich, dass ich in den letzten 5 Jahren ein hohes Stresslevel hatte, das sich ebenfalls durch die Schwangerschaft und die Stillzeit zog. Auf den Rat meines Arztes hin, habe ich nun erst einmal abgestillt. Die Gelenkschmerzen waren sofort deutlich reduziert / fast weg.
Frage: Ist es tatsächlich möglich, dass ich vor diesem Hintergrund in der "POSTMenopause" bin? Beginnende MP wäre ja noch einleuchtend. Hätte ich in der Post-MP denn stillen können/meine Periode haben können? Gibt es andere Faktoren, wie z.B. Nebennieren, die ich abklären sollte? 2008 habe ich eine Gardasilimpfung erhalten- könnte dies von Bedeutung sein?
Ist ein Hormonbild während der Stillzeit überhaupt sinnvoll oder nur irreführend? Wie lange sollte ich warten, bevor ich neu teste? Gibt es bestimmte Regeln für die Blutabnahme? Was heißt das ganze für die weiter Familienplanung?
Herzlichen Dank für Ihre Einschätzung