Ich bin 39 Jahre alt, 1,70 m groß, 79 kg und habe 2 Kinder (11 und 8 Jahre).
Hatte schon damals Schwierigkeiten schwanger zu werden: Prolaktin erhöht, Zyklusstörungen, kein Eisprung.
Nach der zweiten Geburt wurde ich immer depressiver, antriebsloser und nahm an Gewicht zu. Da meine Gyn auf vorzeitige Wechseljahre tippte, begann ich eine HET (erst Cyclo-Progynova, dann Angéliq, Climodien, wieder Angéliq). Im April 2009 brach ich dann die Therapie ab, wegen häufiger Migräne, zwischen 8 und 11 Tage pro Monat und da sich die Stimmung nicht wie erhofft besserte.
Im Juni 2008 wurde bei mir eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse festgestellt: Hashimoto Thyreoiditis. Unter Einnahme von mittlerweile 125 µg L-Thyrox habe ich folgende Schilddrüsenwerte:
TSH 0,02 (0,27-2,50) TSh gleich nach Einnahme von T4 supprimiert: empfindliche Hypophyse?
fT3 3,23 (2-4,4)
fT4 15,8 (8-19)
Aufgrund einer Prolaktinerhöhung (135,8 ng/ml (4,79-23,3), MRT 2009 und 2010 ohne Befund) war das Ziel, den Wert mind. 3 Monate unter 5 ng/ml zu halten. Darunter hat sich mein Zyklus wieder eingependelt, bzw. ich habe wieder meine Tage: Zykluslänge ca. 30 Tage.
Beschwerden:
• Fehlende psych. Belastbarkeit: schnell alles zuviel / Überforderung, sehr langsame Erholung
• Körperliche Schwäche: nach Anstrengung zittrig/erschöpft, sehr langsame Erholung
• Kurzatmigkeit nach geringer Belastung
• Gewichtsprobleme
• Muß ca. alle 3 Stunden etwas essen, sonst zittrig oder Kopfschmerzen
• Migräne
• Zyklusstörungen (ändert sich gerade wegen Prolaktinsenker)
• Akne
• Verstärkte Behaarung / Hirsutismus
• Nach warmem Essen Heißhunger auf Süßes
• Freude fehlt, erhöhte Reizbarkeit, leicht depressiv + antriebslos
• Gedächtnisschwäche
• Gelenkbeschwerden an den Knöcheln und im Lendenbereich, d.h. wenn ich nach längerer Zeit aufstehe, laufe ich zunächst gebeugt wie eine 80-jährige, nach ein paar Schritten geht’s dann
• selten nächtliches Schwitzen
• Ohrgeräusche
• Lärmempfindlich
• Gerötete Augen nur morgens und abends
• Verstärktes Auftreten von Leberflecken + „Café au lait“-Flecken + kleine rote Blutpunkte
Aktuelle Medikation:
125 µg L-Thyroxin, 100 mg Utrogest (12.-25. Zyklustag), 7,5 mg Bromocriptin (1-0-2)
Ich habe nun einen Hormonstatus vom 11.03.2011 und wäre Ihnen sehr dankbar für Ihre Meinung.
22. Zyklustag
LH 1,68 mlU/ml (<10)
FSH 2,91 mlU/ml (<10)
Prolaktin 3,02 ng/ml (<20)
Oestradiol 31,77 pg/ml (30/60-200)
Progesteron 9,1 ng/ml (-1/3-20)
STH 0,18 ng/ml (<8,0)
IGF I 188,1 ng/ml (100-300)
ACTH 13,15 pg/ml (15-70)
Cortisol 6,62 µg/dl (5,0-25,0)
DHEA-S 0,97µg/dl (<2,5)
Testosteron 0,25 ng/ml (<1,0/>3,0)
SHGB 43,6 nmol/l (10-70)
Androgenindex 1,99 (<3,5/>35)
Androstendion 1,02 ng/ml (<3,30)
17 OH Progesteron 0,92 ng/ml (<2,9)
Soll laut Gyn nun auf Utrogest verzichten, Bromocriptin ausschleichen und einen Monat lang Isoflavon 90 mg (Rotklee, Soja, Nachtkerzenöl) ausprobieren.
Haben Sie noch einen anderen Lösungsansatz? Wie schätzen Sie die Nebennieren-Funktion ein?
Ich danke Ihnen schon jetzt vielmals für Ihre Antwort.
Hormonmängel + Hashimoto + Nebennieren?
Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage
Antwort von Experte-Bohnet
Die Angabe des Normbereiches differenziert nicht zwischen Männer und Frauen und berücksichtigt auch das Alter nicht. Das Labor ist nicht spezialisiert in Hormone!
Der Wert entspricht dem unteren Normbereich. In den WJ spiegelt er eine gute Estrogenisierung über die letzten 3 Monate wider!
Antwort
Ich denke nicht, dass ich in den Wechseljahren bin, da mein LH und FSH noch niedrig sind.
Seit jetzt mind. 6 Jahren liegt mein E-Wert zwischen 10 u. 20 ng/l. Meine damalige Frauenärztin hat mich auf vorzeitige Wechseljahre behandelt - auch im Langzeitzyklus- mit Angeliq/Cyclo-Progynova. Meine Beschwerden wurden nicht besser!
Kann ich den niedrigen SHGB-Wert irgendwie erhöhen, damit die sog. freien (männl.) Hormone schwächer wirksam sind (und meine Beschwerden: Akne mit 39 Jahren)?
Vielen Dank für Ihr Engagement/Ihre Anmerkungen!
Antwort von Experte-Bohnet
Entweder die Werte waren durch Einnahme von Hormonpräps. verfälscht oder Sie haben eine funktionelle Störung, d.h. die Eierstöcke könnten noch ausreichend arbeiten, wenn Sie vom Zwischenhirn und der Hirnanhangsdrüse ausreichend angeregt werden.
Haben Sie schon mal psychologischen Rat gesucht?
Da das SHBG im Normbereich ist, sollte man da nicht viel machen. Ich denke , dass bei Ihnen evtl. schon viel zu viel versucht wurde und nur Symptomen sich orientiert wurde. Ich könnte mir gut vorstellen, dass zumindest ein Teil Ihrer Beschwerden psychosomatischer Natur sind. Vielleicht brauchen Sie mal 4 Wo in einer Kurklinik.
Von Ferne kann ich da nicht weiter helfen. Bitte um Ihr Verständinis! Ich bin ohnehin angehalten nur bis zu 3 x zu antworten, damit andere Betroffene auch die Chance haben, Ihre Sorgen loszuwerden.
Alles Gute und schöne Ostern!
Antwort
Ihnen auch schöne Ostern und vielen Dank für Ihre Antworten.