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Hormonersatztherapie - welche Präparate?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

15.01.2021 | 20:26 Uhr

Sehr geehrter Prof. Bohnet,

Ich bin 54 Jahre und nahm seit ca. 16 Jahren Clionara (meist durchgangig - einmal im Jahr eine Woche Pause). Mein damaliger Arzt meinte, dass ich das Medikament für immer einnehmen könne. Im August hat mir dann ein anderer Frauenarzt empfohlen gynakedin(morgens 2 hub) und abends famenita 200 zu nehmen - da dies verträglicher sei. Die ersten Tage hatte ich einen Puls von über 100 und Schlafschwierigkeiten.

Der Arzt meinte, dass sich das einpendelt, was es es auch tat. Allerdings habe ich seit dem Wechsel überhaupt keine Libodo mehr und meine Klitoris ist vollkommen unempfindlich - wie taub. Das ist für mich ein Riesenproblem, weil ich bisher sehr viel Spaß hatte. Was soll ich tun? Ist es zu empfehlen, einfach wieder Clionara zu nehmen?

Wie kommen eigentlich Frauenarzte zu der Auswahl derProdukte/Medikamente und deren Dosierung bei der Hormonersatztherapie? Bei mir wurde nie ein Hormonspiegel angefertigt. Wird das Phi mal Daumen gemacht?

Vielen Dank schon im Voraus

Lena Dietz

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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16.01.2021, 08:23 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Es gibt Leitlinien der Fachgesellschaften, welche allgemeine Empfehlungen zur HT vornehmen. Anhand von Studien wurde auch herausgefunden, welche Art der Hormone die geringsten NW aufweisen und vor allem wie hoch die Rate an Brustkrebs ist. Die Anwendung der körpereigenen Hormone Östradiol und Progesteron hat eindeutig die geringste NW-Rate! Die Kombination aus Östradiol und einem Gestagen ist da nicht ganz so gut! Dennoch haben sich eine Reihe von Präparaten sehr bewährt und es gilt auch die Regel, dass eine Therapie mit guten Erfolgen möglichst nicht zu ändern ist. Denn das Wichtigste ist, dass es allgemein einer Pat. gehen soll!

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, der es ja gut gemeint hat, dass Sie lieber wieder auf die frühere Therapie zurück gehen wollen. Ich bin sicher, er hat dafür Verständnis! Aber er muss ggf. auch Risiokfaktoren berücksichtigen!

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