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Hormonersatztherapie (HET) sinnvoll ?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

27.03.2022 | 15:18 Uhr

Hallo Herr Prof Bohnet,

Meine Daten:

Alter:43

Gewicht: 85 kg

Letzte Periode: August 2020

Schilddrüse: Unterfunktion, Einnahme L-Thyroxin seit 23 Jahren (aktuelle L-Thyroxin 100)

Kaiserschnitt 2011, keine weiteren OPs, keine Fälle von Brustkrebs usw.mütterlichenseits, Familienplanung abgeschlossen

Beschwerden seit ca.2 /3 Jahren:

Erschöpfung (auch berufl.Stress), ständige Müdigkeit, Gelenkschmerzen. Seit 1 Jahr Schlaf schlechter/nachts nicht durchgängig, ab u zu Hitzewallungen...

Anhand der u.g.Laborwerte bin ich lt.Gynäkologe in der (Post) Menopause.

Aufgrund meines jungen Alters u wg. Osteoporosegefahr besteht Möglichkeit bis zum üblichen Eintritt der Wechseljahre eine Hormonersatztherapie mit Gynokadin 1 Hub + Famenita 200mg.Arzt empfiehlt nicht unbedingt Hormonersatztherapie wg. Gefahren Brustkrebs, Schlaganfall, Herz Kreislauferkrankungen...ich könnte pflanzliche Produkte gg.Beschwerden einnehmen meinte er. Er sprach auch von Chlormadinongabe ...was bewirkt dies, was macht hier den Unterschied zur HET? Ich solle selbst entscheiden...

So richtig komme ich nicht weiter, meine Beschwerden beeinträchtigen mich u das evtl.höhere Risiko für Osteoporose bei frühzeitiger Menopause macht mich nachdenklich (falls dies zusammenhäng...habe eine Osteochondrose LWS). Dennoch frage ich mich, ob es auch komplett OHNE Medikamente geht !

Würden Sie eine HET empfehlen? Bis zu welchem Alter musste ich diese anwenden? 

Welche anderen Möglichkeiten sehen Sie noch...?Wie ist es möglich ohne HET? zB über reine Ernährung...? Wie oft sollte dann die Knochendichte kontrolliert werden?

Muss ich auch die Schilddrüsenhormone weiterhin nehmen? Es hängt ja alles zusammen. Müdigkeit kommt auch hiervon?

Empfehlen Sie die Auswertung weiterer Laborwerte?

Kann es viell.auch sein, daß meine Periode nur aufgrund des Dauerstress ausgeblieben ist? 

Herzlichen Dank für Ihre Einschätzung und Ihren tollen Service!

Viele Grüße von Süddeutschland nach Hamburg & einen sonnigen Sonntag für Sie.

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Aktuelle Laborwerte (Februar 2022):

TSH 0,48

FSH 42,7

LH 26,9

Östradiol (E2) 137

Laborwerte Endokrinologie März 2022:

TSH 1,78 / FT3 2,79 / FT4 14,6 / AK 15,4 ( damals höhere Dosis Thyroxin)

FSH 88,5 / LH 51 / Östradiol <5

Vitamin D3 53,6, Ferritin 89,5

Osteodensitometrie (Lunar DPX) war ok, keine Osteoporose

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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27.03.2022, 22:34 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Offensichtlich sind Sie vorzeitig in die WJ gekommen. Ihnen wurde eine klassische, über Jahrzehnte lang bewährte Therapie empfohlen. Das Brustkrebsrisiko steigt mit dem Alter, aber auch mit dem Gewicht; letzteres dürfte das Risiko mehr erhöhen als die Anwendung der Hormone in niedriger Dosierung.

Sie dürften auch ein sog. metabolisches Syndrom entwickelt haben, was durchaus Ihre Symptome erklären könnte. Ich weiß, es ist schwierig vom Gewicht herunter zu kommen. Aber sprechen Sie mit einem Diabetologen, ob dies bei Ihnen z.B. mit Semaglutid unterstützt werden kann.

Korpulente Frauen entwickeln selten eine Osteoporose.

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24.04.2022, 23:03 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Prof.Dr.Bohnet,

Vielen Dank für Ihre Hinweise.

Ich habe meine Ernährung umgestellt und schon einige Kilos angenommen.

85kg klingen viel, das Gewicht sieht man mir allerdings nicht an...um den Bauch herum existiert es allerdings hauptsächlich, da haben Sie Recht...

Ungeachtet Ihres Hinweises auf metabolisches Syndrom und Behandlung:

Würden Sie die HET dennoch parallel in Angriff nehmen?

Habe nochmal einen weiteren Gynäkologen konsultiert, er empfiehlt die Hormone aufgrund Alter u Beschwerden zu nehmen bis zum Altersbeginn der "tatsächlichen" Wechseljahre... Anfang 50...Phytoöstrogene würden nicht weiterhelfen, schon gar nicht, um einer frühzeitigen Osteoporose entgegenzuwirken...

Herzlichen Dank für Ihr nochmaliges Feedback.

Grüße...

Experte-Bohnet
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25.04.2022, 06:45 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

In der Tat muss ein Arzt vor Ort eine solche Therapie indizieren; da dies erfolgt ist, spricht nichts dagegen, dass Sie die Hormontherapie aufnehmen.