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Hormonelles Ungleichgewicht- andauernd Schmierblutungen

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

27.08.2020 | 18:12 Uhr

 

 

Sehr geehrter Professor Bohnet,

 

ich bin 41 Jahre alt, 178cm, 63 kg, sportlich, Nichtraucher, zwei Geburten. Seit mindestens 15 Jahren habe ich einige Tage vor der Periode Schmierblutungen, die als Corpus Luteum Insuffizienz deklariert wurden, weshalb ich in jeder SS bis zur 12. Woche auch Utrogest nehmen musste. 

Pillen habe ich schon unzählig viele ausprobiert und jede aufgrund von Blutungen nach einer Zeit wieder abgesetzt. 

Meine Periode wurde immer stärker und 2018 erfolgte aufgrund einer extrem starken, unstillbarer Blutung eine Ausschabung. 

Daraufhin nahm ich eine zeitlang die Yasmin, die ich dann wieder aufgrund von Blutungen absetzte. 

Nachdem danach wieder die SB vor der Periode begannen, probierte meine FA einige Medikamente aus (Duphaston- half noch am besten, führte aber zu zystischer Akne und Haarausfall, Visanne, Chlormadinon, Utrogest, Yams in hoher Dosis etc.). Wenn überhaupt halfen die Medikamente nur für eine kurze Zeit. Vor Kurzem habe ich dann am 3. ZT einen Hormonstatus erstellen lassen, wo der Östrogenwert wohl leicht erhöht war, alle anderen Werte aber in Ordnung waren. 

Nachdem meine Zyklen sich auf teilweise 24 Tage verkürzt haben (inkl. 1 Woche SB und 1 Woche Periode und in diesen zwei Wochen des Monats auch starkes PMS) und ich nun auch vor der üblichen SB, zb in der Zyklusmitte mal SB-Tage habe, sollte ich die Pille Qlaira nehmen, um den Körper hormonell „runterzufahren“. Die Pille nehme ich heute den 19. Tag (1.Zyklus damit) und habe seit einer Woche mehr oder weniger starke Blutungen, sehr geschwollene Hände (Wasser?!), extreme Verstopfung, Nachtschweiß und eine massive Hautverschlechterung seit zwei Wochen. Ohne Pille habe ich keinerlei Akne, Wassereinlagerungen o.ä. 

Meine Gebärmutter scheint wohl leicht mit Myomen besiedelt zu sein, aber sonst ist immer alles in Ordnung. 

Meine Mutter musste sich aufgrund von unstillbaren Blutungen wegen Myomen/Wechseljahren mit 60 einer Not-Hysterektomie unterziehen. Nachdem ich nun müde von der Dauerblutung und den schmerzhaften Wassereinlagerungen bin, würde ich die Qlaira gerne (am besten sofort) absetzen, doch meine FÄ meint, das sei nur die Umstellung und ich solle die Pille weiternehmen. Sollte dieser Versuch scheitern, will sie, dass ich mich einer Hysterektomie unterziehe, was ich absolut nicht will. Ich fühle mich ein wenig als Versuchskaninchen und will nicht glauben, dass das die letzte Möglichkeit sein soll. 

Ich benötige die Pille nicht unbedingt zur Verhütung, aber ich bin bereit, etwas zu nehmen, was meinen Zyklus stabilisiert und wovon ich keine andauernden Blutungen, Akne, Haarausfall o.ä. bekomme. 

Was würden Sie mir generell raten? Muss ich die Pille bis zum Ende des Blisters durchnehmen bzw. soll ich sie weitere Monate lang nehmen?

 

Herzlichen Dank!

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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28.08.2020, 07:55 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

oh je, da mussten Sie ja schon Einiges mitmachen!

Aber ich wunder mich, dass Ihnen noch nicht die sog. Hormonspirale angeboten wurde. Erfahrungsgemäß führt das Hormon, was praktisch ausschließlich in der GBM wirkt, innerhalb von 3 Monaten zum völligen Blutungsstopp! Ich denke, es wäre ein Versuch wert!

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28.08.2020, 09:08 Uhr
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Vielen Dank für Ihren Antwort. Ich vermute, dass die Hormonspirale aufgrund meiner psychischen Disposition, weswegen ich Mirtazapin einnehme, nicht unbedingt geeignet wäre. Hätten Sie noch eine weitere Idee? Was sagen Sie zur Qlaira? Wird sich die momentane Problematik perspektivisch bessern?

Experte-Bohnet
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28.08.2020, 11:38 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Das verstehe ich nicht! Gerade deswegen halte ich HS für eine gute Alternative! Aber letztlich müssen Sie entscheiden!- Q ist halt ne Pille!

 

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28.08.2020, 11:47 Uhr
Kommentar

Ich dachte, die HS löse verstärkt Depressionen und Schlafstörungen usw aus, aber vielleicht habe ich da etwas falsch verstanden. Dann ist die Menge des Gestagens darin wohl geringer und daher besser als die Pille bei bereits bestehender psychischer Problematik?

Experte-Bohnet
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29.08.2020, 07:10 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Das Hormon ist so niedrig (da ist ja auch kein Platz für große Mengen!) in der HS, sodass es nur auf die GBM-Schleimhaut Einfluss nimmt! Aber es ist natürlich alleine Ihre Entscheidung, welchen Weg Sie gehen wollen!

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29.08.2020, 08:38 Uhr
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Ich werde es auf jeden Fall in Betracht ziehen. Haben Sie vielen Dank!

Experte-Bohnet
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30.08.2020, 07:27 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ja, das sollten Sie! Alles Gute!