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Hilfe! Schlechte Werte und Kinderwunsch

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

30.01.2021 | 00:50 Uhr

Guten Abend, 

ich bin 42 Jahre alt, 70 kg und 1.65 cm groß und Mutter eines 10 jährigen Kindes. In meiner Jugend hatte ich eine Essstörung, die sich aber nach nach einiger Zeit legte. 
Mit 13 Jahren hatte ich das 1. Mal meine Periode. 

Zwischen meinem 16. und 31. Lebensjahr nahm ich immer wieder die Pille. Insgesamt ca. 6 Jahre. Mit 25 hatte ich eine Zysten-OP und danach keine Probleme mehr mit Zysten. Mit 28 konnte ich über einen Zeitraum von über 1 Jahr nicht schwanger werden. Da die Beziehung dann zebrach, bin ich der Sache nicht weiter auf dem Grund gegangen. 
Mit 31 wurde ich direkt im 2. Zyklus nach Absetzen der Pille schwanger. Bis auf eine leichte Blutung ganz zu Beginn (darauf hin bekam ich bis zur 12. Woche Utrogest) war die Schwangerschaft komplikationslos. 
Nach der natürlichen Geburt war ich sehr energielos. Von allen Seiten hieß es immer, dass ich mich von der Geburt und der SS noch erholen muss. Mein Gewicht ging auch nicht runter trotz Stillens. 
1 Jahr nach der Geburt fiel zum 1. Mal im Leben meine Periode aus. In dem nächsten Jahr wurde dieses öfters, so dass ich wieder zum Arzt bin. Dieser übersand mich zum Endokrinologe und dort bekam ich die Diagnose PCO. Meine FrauenÄrztin widersprach dieser Diagnose und schickte mich zum Schilddrüse-Doc (ich hatte wenig Appetit und nahm hauptsächlich am Bauch zu). Schilddrüse war unauffällig. Mit Sport schaffte ich es etwas abzunehmen. Nun seit über 5 Jahren besteht ein weiterer Kinderwunsch.. Nach anfänglicher Therapie mit Mönchspfeffer, Wala OvaRia Comp und Kiwu-Tee war ich im Jahr 2017 in die Kiwu Klinik überwiesen worden. Dort wurde ein AmH von 0,8, später nur noch von 0,4 festgestellt. Trotzdem wagten wir 2 ICSIs, die nur eine Ausbeute von je 1 Blasto ergaben und negativ ausgingen. Mittlerweile sprach man von vorzeitigen Wechseljahren und nach den 2 ICSIs stellte sich keine Periode mehr bei mir ein. Mein Gemüt lässt zu wünschen übrig, teilweise bin ich sehr kraftlos, trotz Durchschlafens morgens hundemüde, Libido sehr vermindert, ich leide unter Konzentrationsproblemen und Apetitlosigkeit.

Mein Kinderwunsch zog mich noch letztes Jahr ins Ausland, wo es trotz 1A Blastos aus EZ Spende zu keiner Schwangerschaft kam. 

Nun war ich nochmals beim Endokrinologen. Ich würde Ihnen gerne nachfolgend paar Werte aufschreiben: 

 

Glucose 120 mg/dl (Ref. 60-100)

GPT 79 U/l    (Ref. <35)

GOT 38 U/l  (Ref. <35)

y-GT 38 U/l  (Ref. <40)

Creatinin (Jaffe) 0,7 mg/dl (Ref. < 0,9)

Harnstoff, Natrium, Calcium, Phosphor sind i. O. 

AP-Knochen-Isoenzym 10,1 ug/l   (Ref. <27.0)

Osteocalcin 19,8 ug/l   (Ref. 4-12.00)

Desoxypyridinolin i.U/Creat. 27,7 ug/g Crea (Ref. prämebopausal 11-27.0; postmenop. 11.0-34,7)

Cholesterin  193 mg/dl   (Ref. 45-230)

Triglyceride  327 mg/dl  (Ref. 20-150)  -> ich hab mich nicht verschrieben, 327 ist mein Wert

HDL-Cholesterin 52 mg/dl  (Ref. 48-83)

LDL-Cholesterin 110 mg/dl (Ref. 10-155)

Vitamin D  81 nmol/l  (Zielwerz > 75)

FT3 4,6 pmo/l   (Ref. 2,9-7,9)

FT-4 12,9 pmol/l (Ref. 11,6 - 21,9)

TSH 1,57 mlU/l  (Ref.0,27-4,20)

Thyreoperoxidase <9 IU/ml  (Ref. <34)

TSH Rezeptor 0,8 (Ref. <1,75)

Parathormon 5,51 pmol/l (Ref. 1,70-6,89)

FSH 65,6  IU/l  (F-Phase 3.5-12.5; O-Phase 4.7-21.5; L-Phase 1.7-7.7)

LH  47.1 IU/l   (F-Phase 2.4-12.6; O-Phase 14.0-95.6; L-Phase 1.0-11.4)

17-ß-Östradiol 36 ng/l (F-Phase 12.4-233.0; O-Phase 41-398; L-Phase 22.3-341.0)

Progesteron 0.3 nmol  (F-Phase 0.6-4.8; L-Phase: > 31.8)

Prolaktin: 6.35 ug/l (Ref. 4.7-30.6)

Testestoron gesamt: 0.06 ug/l (Ref. 0.10-0.70)

freier Androgenindex: 1.0   (Ref. <5.5)

Testesteron bioverfügbar: 0.02 Ug/l  (Ref. 0.02-0.27)

SHGB:  40 nmol/l  (Ref. 32-128)

DHEA-S:  3.159 umol/l   (Ref. 1644-9099)

Androstendion: 0,8 Uhr/l  (Ref. Prämenop. 0.40-3.40; Postmeno. <2.10)

17-OH Progesteron basal: 0.3 ug/l (F-Phase 0.3-1.5; L-Phase 0.3-2.9; Kontrazeption 0.2-1.9) 

ACTH : 10.6 Ng/l  (Ref. 7.2-63.3)

Cortisol: 36 ug/l  (Ref. 25-195)

 

Leukozyten 8,9 G/l   (Ref. 4.0-9.0)

Erythrozyten  4.0 T/l  (Ref. 3.9-5.3)

Hämoglobin 12.9 g/dl  (Ref. 12.0-16.0)

Hämatokrit 38.2 %  (Ref. 36-47)

MCV : 94.8 fl   (Ref. 80-96)

MCH : 32 pg    (Ref. 28-32)

MCHC: 33.8 g/dl (Ref. 30-36)

Thrombozyten : 335 G/l  (Ref. 150-400)

Gesamteiweiß: 77 mg/gCrea. (Ref.<100)

Leicht-Ketten Typ Kappa: leicht vermehrt 

Leicht-Ketten Typ Lambda: unauffällig 

Nebennierenrinde: negativ

Ovar IFT IgG : negativ 

Inselzellen: negativ 

Glutamat-Decarboxylase <10 

Creatinin i.U. (Jaffe) : 1.28g/l  (Ref. 0.36-1.30)

 

Die Ärztin sagte, dass meine Leber- und Nierenwerte nicht gut sind und bestätigute nochmals die vorz. Wechseljahre. 
Sie möchte im März nochmal Blut abnehmen und eine Knochendichtmessung sowie Zuckerbelastungstest durchführen. 

Sie verschrieb mit Lenzetto 1.53 mg Estradiol ( 1 Sprühstoß täglich über 28 Tage) und ab Zyklusmitte Famenita 200 mg Progesteron. 

Ansonsten meinte sie nur, dass ich weniger Kohlenhydrate essen soll und wir im März uns wiedersehen. 

Ich bat um einen Ausdruck meiner Werte.  Erst zuhause konnte ich die Werte überprüfen und seit dem bin ich in großer Sorge. Warum sind meine Leber- und Nierenwerte so schlecht? Ich trinke kein Alkohol (außer mal 1 Glas zu Anlässen), konsumiere keine Drogen oder Medikamente, esse oft frisch gekochtes. Die Hormone sind auch alle im Keller.. Was bedeutet das nun für mich? Es geht mir oft nicht gut, hab keine Energie. Dabei braucht mich mein Kind und ein Kinderwunsch besteht immernoch. Jedoch sind die Werte dafür viel zu schlecht. 

Reichen mir diese beiden verschriebenein Hormone um wieder mehr Kraft zu haben? Was ist mit Testestoron?

Bitte geben Sie mir Ihre Einschätzung. Ich kann nicht bis März warten und nichts tun. Die Ärztin war zudem noch sehr jung, das Thema ist schon sehr komplex.  

Was soll ich tun oder bei wem könnte ich mit diesen Werten vorstellig werden? 

Ich danke Ihnen. 

Herzliche Grüße 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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30.01.2021, 07:49 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Obwohl Sie nicht deutlich übergewichtig sind, sprechen einige Blutwerte für ein metabolisches Syndrom, also einer Vorstufe des Diabetes. Deshalb wurde auch eine Zuckerbelastung vorgeschlagen. Mitursache ist eine Minderung der Insulinsensibilität bei Östrogenmangel. Ihre Eierstöcke sind inzwischen fast vollständig erloschen. Eine seit Jahrzehnten bewährte Therapie ist das Aufbringen mindestens eines Hubes Östradiol Gel vor dem Schlafengehen, wohl entsprechend einem Sprühstoß, und die Einnahmbe einer Kapsel Progesteron mit 200 mg ca. 1 Std. vor dem zu Bett gehen. Wenn Sie die Hormone zyklisch anwenden, können Menstruationen auftreten. Ich würde eher raten, damit Sie rasch in ein stabiles Gleichgewicht kommen, beide Hormone parallel ohne Pause, d.h. kontinuierlich anzuwenden.

Zum Abend würde ich bereits 1000 mg Metformin einsetzen, damit sich das metabolisches Syndrom nicht weiterentwickelt.

Auch würde ich empfehlen, dass Sie tgl. 2000 E Vit D zu einer Mahlzeit einnehmen (s. www.medivital.eu)

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03.02.2021, 14:43 Uhr
Kommentar

Sehr geehrter Herr Dr. Bohnet, 

vielen Dank dafür, dass Sie sich die Zeit genommen haben mir zu antworten. 

Ich werde den BlutzuckerTest machen lassen und die Dinge mit der Ärztin im März besprechen. 

Wie stehen die Chancen bei einer Eizellenspende auf Befruchtung? Darf man mit Metformin überhaupt schwanger werden? 

Ich werde auf jeden Fall Ihren Rat befolgten bezüglich Östradiol/Progesteron und Vitamin D. 

Gibt es außer Sport und Ernährun noch etwas was ich tun könnte? 

Herzliche Grüße und nochmals vielen lieben Dank!

 

 

 

Experte-Bohnet
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04.02.2021, 07:29 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Metformin wird durchaus bis in die SS hinein verabreicht, also kein Problem!

Es ist halt erfahrungsgemäß schwer, dauerhaft abzunehmen. Kennen Sie die sog. Ernährungs-Docs? u.a. immer wieder im N3-TV!