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Het und Hashimoto mit Schilddrüsen OP links

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

03.12.2018 | 08:39 Uhr

Hallo Herr Prof. Dr. Bohnet,

ich bin 52 Jahre alt und habe seit 1 Jahr keine Periodenblutung mehr. Vor etwas über drei Jahren starteten bei mir unterschiedliche WJ-Beschwerden. Im Zusammenhang mit diesen wurde auch meine Schilddrüse überprüft und ich erhielt die Diagnose Hashimoto mit einer Zyste im linken Schilddrüsenlappen. Seitdem nehme ich Euthyrox 75. Die letzten Werte hierzu im August:

TSH 0,67 (0,3 – 4,20)

Ft3 2,8 (2,0 – 4,4)

Ft4 1,43 (0,90 – 1,70)

 

 Bei einer Kontrolluntersuchung im August wurde festgestellt, dass es sich nicht um eine Zyste sondern um einen kalten Knoten handelt, der bei einer MIBI-Szintigrafie auffällig war und daraufhin wurde mir vor fünf Wochen der linke Schilddrüsenlappen nebst Knoten entfernt.

Folgendes Beschwerdebild habe ich bis heute, in der Reihenfolge ihrer Lästigkeit:

Gelenk- und Muskelschmerzen aktuell v. a. in den Daumensattelgelenken (orthopädisch abgeklärt, keine auffällige Arthrose)

Schlafstörungen

Magen- und Darmbeschwerden, Blähungen, Völlegefühl, anfallartige Übelkeit

zunehmende Unverträglichkeiten

depressive Verstimmung, fehlende Lebensfreude

Hitzewallungen (die kann ich tatsächlich mit Humor nehmen)

 

Nun war ich bei meiner FA und die hat mir Gynokadin und Famentia 200 mg aufgeschrieben. Ich habe mit ihr über meine große Angst vor Brustkrebs gesprochen, da meine Mutter daran verstorben ist. Sie meinte jedoch, ich solle das mal probieren und wenn es hilft, müssten wir Chancen und Risiken dann abwägen. Einen Hormonstatus hat sie nicht erhoben. Und das hat mich etwas irritiert und mich bisher davon abgehalten, die beiden Präparate zu nehmen.

Mir stellen sich jetzt ein paar Fragen und hier hoffe ich auf Ihren Expertenrat:

Kann man die Symptome der WJ von denen der Schilddrüse abgrenzen? Und ist Östrogen grundsätzlich in der Postmenopause notwendig? Sollte ich auf einer Blutunterschung bestehen?

Ein neuer Schilddrüsenstatus wird erst nach frühestens 8 Wochen nach der OP erhoben, sollte ich mit der HET so lange warten oder kann die Schilddrüse eventuell auch von den Hormonen profitieren?

Kann man die beiden Medikamente nach ein paar Wochen einfach wieder absetzen oder müssen die ausgeschlichen werden?

Vielen Dank schon jetzt für Ihre Mühe und Ihren Rat

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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03.12.2018, 17:45 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ihre SD-Funktion ist gut eingestellt, sodass nicht zuletzt aufgrund Ihres Alters die Beschwerden auf WJ zurück geführt werden können. Wenn Sie ein Jahr keine Blutung mehr hatten, so ist es sehr wahrscheinlich, dass Ihre Eierst. erloschen sind. Dann ist auch eine Hormonunters. überflüssig. Wurde denn ein Ultraschall der GBM-/ Schleimhaut gemacht? Nehmen Sie zum Abendbrot erst mal 1 Kaps. Prog. über 10 Tage und machen dann 1 Wo Pause.

Das körpereigene Östradiol (im Gel) führt nicht zum Brustkrebs! Aber vorhandene BK-Zellen könnten wachsen. Man könnte einen Gentest machen, ob Sie durch eine Veranlagung ein erhöhtes BK-Risiko haben!-  Bei Frauen ohne GBM, welche dann nur Ö anwenden, ist die BK-Rate erniedrigt. So einen Zustand könnte man durch das Legen einer sog. Hormonspirale herbei führen, dann könnten Sie aus-schließlich Ö anwenden.

Sie sehen, es gibt versch. Vorgehensweisen, welche Sie vor Ort besprechen müssen!

Vit D, Knochendichte?

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04.12.2018, 06:13 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Dazu habe ich jetzt aber doch noch die ein oder andere Verständnisfrage: Wozu hätte die FA in dem Zusammenhang einen GBM-Ultraschall machen sollen? Sie hat einen gemacht, weil sie die Lage meiner „alten“ Kupferspirale beurteilen wollte, die jetzt rauskommt. Ich habe jahrzehntelang mit Kupferspiralen verhütet, da ich keine künstlichen Hormone nehmen wollte, insofern sträubt sich alles in mir gegen die Idee einer Hormonspirale.

Ich ringe schon eine ganze Weile mit mir, ob ich diesen Gen-Test machen lassen soll, denn man muss dann ja auch in der Lage sein, psychiisch mit dem Ergebnis weiterleben zu können, bzw. eine Entscheidung über eine OP fällen. 

Wenn Sie mir nun raten abends 10 Tage Prog. mit einer Woche Pause zu nehmen dann gehe ich danach wie weiter vor und was erreiche ích dadurch möglicherweise? Und eine Messung der Knichendichte sollte jede Frau jenseits der Menopause machen? Das Thema ist für mich neu, macht das ein Orthopäde? Vitamin D habe ich dür die nächste Blutuntersuchung auf dem Schirm, allerdings lacht mich mein HA da sicher aus, der hält auch ft3 und ft4 für überflüssig.....

Vielen Dank schon jetzt für Ihre Zeit!

Experte-Bohnet
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04.12.2018, 07:18 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Durch den US kann man sehen, ob noch Ö die GBM-Schleimhaut aufbaut. Aber das wurde dann offensichtlich "nebenbei" mit beurteilt. Ja, lassen Sei dann das Cu ziehen!

Letztlich entscheiden Sie zusammen mit Ihrer FÄ vor Ort, welche und ob Sie eine Hormontherapie durch führen wollen!!! Ich kann nur aus der Ferne einen Vorschlag aufgrund Ihrer Schilderung machen und Alternativen aufzeigen. Ja, es hat keinen Zweck einen Gentest zu machen, ohne dass dann ggf. Konsequenzen gezogen werden!

Die Einnahme von Prog-Kaps hatte ich vorgeschlagen, damit man sieht, ob ne nachfolgend ne leichte Blutung kommt, weil es so aussah, dass die GBM-SH nicht beurteilt war. Aber das ist offensichtlich so nicht. Dennoch würde ein solches vorgehen nicht schaden!

Es ist seit langem bekannt, dass der Knochenabbau in den WJ losgeht; deshalb sollte eine KD-Messung erfolgen. Ö erhalten den Knochen zusammen mit Vit D u.a. - Wenn Ihr HA über solche Dinge lacht, dann weiß er nicht Bescheid!? Aber sprechen Sie erstmal mit ihm! Auch die FÄ hätte Sie ansprechen sollen! Letztlich haben Sie ja ein Jahr schon keine Blutung gehabt!

Gute Zeiten und einen Stress armen Advent!

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16.04.2019, 08:30 Uhr
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Hallo Herr Prof. Dr. Bohnet,

ich hatte mich im Dezember entschieden, der HET eine Chance zu geben und auszuprobieren. Ich nehme seitdem einen halben bis ganzen Hub Gynokadin transdermal morgens und dazu 200 mg Famenita abends oral. In den ersten drei Monaten dieser Therapie ging es mir so gut wie seit Jahren nicht mehr und ich und meine FA haben uns sehr gefreut und entschieden, das erstmal so beizubehalten. 

Seit ca. 6 Wochen stellen sich bei mir jedoch vermehrt Magen- und Darmbeschwerden ein, beginnend mit träger Verdauung bis fast an die Verstopfungsgrenze und zunehmendem nächtlichen Reflux, der jetzt täglich schlimmer wird. Ich habe irgendwo im I-Net gelesen, dass Progesteron solche Beschwerden auslösen kann, können Sie daws bestätigen?

Vielen Dank für Ihren Rat

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16.04.2019, 08:33 Uhr
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Die Frage, die sich mir eigentlich stellt, ist, kann ich die Mediaktion für beispielsweise eine Woche absetzen und zu probieren, ob es dann besser wird?

 

Experte-Bohnet
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17.04.2019, 07:30 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ne Wo Pause ist kein Problem. Dennoch, ich sehe keinen Zusammenhang zwischen der HT und Ihren Beschwerden. Überzeugen Sie sich selbst!

Experte-Bohnet
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17.04.2019, 07:32 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ist wohl 2 x durch gekommen!?