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Herzrhythmusstörungen - Hormone

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

15.02.2019 | 14:31 Uhr

Sehr geehrter Professor Bohnet,
Ich bin 41 J., Mutter von 2 Kindern (21,15) und verheiratet.

 

Mit 21 Jahren entschied ich mich aufgrund der „vielen Vorteile“ die mir mein Gynäkologe aufzählte für die drei-Monats-Spritze als Verhütungsmittel.

 

Nach etwa 3 Jahren habe ich diese abgesetzt, da wir uns für ein zweites Kind entschieden hatten.

 

Die nächsten Monate waren die Hölle auf Erden.

Herzrhythmusstörungen, starker Schwindel, Schweißausbrüche, Panikattacken, Wein-Ausbrüche standen an der Tagesordnung und ich wurde von Arzt zu Arzt geschickt, da niemand etwas fand. Mein Gynäkologe meinte nur, die Hormone wären zwar etwas niedrig, aber das würde schon wieder. Ich habe dann die Praxis gewechselt und mit einem Östrogenspiegel von 4,8 pg/ml eine Hormontherapie begonnen.

Irgendwann klappte es dann mit der erhofften Schwangerschaft und es ging mir die ersten 4-5 Jahre super prima, dann fingen die Symptome wieder an.

Panikattacken bei denen ich ein gutes halbes Jahr das Haus nicht verließ und Schweißausbrüche, daraus erfolgten Kur, Psychiatrische Behandlung (ohne Befund), Yoga, Meditation und und und.

Da kein Arzt etwas organisches fand und der Gynäkologe meinte, ich sei zu jung für Wechseljahre und meine Werte wären alle noch in Ordnung, lebte ich meist mehr schlecht als recht jeden Tag und habe gedacht, irgendwie schaffe ich das schon.

Meine Periode bekomme ich seit dieser Zeit irgendwo zwischen dem 26-36 ZK-Tag. Diese sind meist mit großen Schmerzen verbunden, dauern 1-3 Tage meist nur sehr schwach, eher in Richtung Schmierblutung, manchmal jedoch so stark, dass kein Tampon reicht.

 

Nun traten 2017 erstmals so heftige Herzrhythmusstörungen in Form von Extrasystolen auf, dass ich erneut den Hausarzt aufsuchte. Im 24 Stunden EKG waren es so viele Extraschläge, dass ich zur Kardiologie überwiesen wurde um die Nervenenden zu veröden. Dieser Termin sollte zwei Wochen später statt finden. Als ich jedoch auf dem OP Tisch lag fand man nichts. Auch durch Zugabe von Herz-Beschleunigern war nicht ein Extraschlag zu sehen. Also würde ich wieder nach Hause geschickt.

Auf erneute Blutuntersuchung und Anfrage beim Frauenarzt hieß es nur, der Progesteronspiegel sei am 21. Tag im Dezember2017 mit 10,8 vollkommen in Ordnung und an Hormonen könne es wirklich nicht liegen.

 

Also weiter durch den Alltag, in dem Glauben, man sei auf dem besten Wege verrückt zu werden.

 

Ich habe diese Herzrhythmusstörungen und Stimmungsschwankungen seitdem im Auge und stellte fest, dass diese meist in der zweiten Zyklushälfte auftraten. Seit Anfang des Jahres 2019 jedoch fast durchgängig, sodass ich manchmal nicht arbeiten kann.

Aus diesem akuten Grund bin ich Anfang Februar 2019 wieder in die Praxis und habe mir erneut die Hormonwerte messen lassen.

Folgende Ergebnisse sind dabei heraus gekommen.

Am 5.ZK-Tag beträgt

TSH 0,925 mlU/l
LH 4,5 mlE/ml
FSH 9,4 mlE/ml
Östradiol 55,6 pg/ml
Progesteron 0,42 ng/ml

 Auch hier ist das Ergebnis meines Arztes, dass die Werte vollkommen normal wären.

In Ihrem Forum las ich nun bei einer gleichaltrigen Frau mit höheren Werten, dass diese Werte für den Beginn der Wechseljahre sprechen könnten.

 Ich bin langsam mit meinen Nerven am Ende, zumal ich immer ein sehr lebenslustiger Mensch war der mit über Tische und Bänke ging, für jeden Spaß zu haben war und auch immer sehr schlank war. Nun habe ich in den letzten 8 Jahren knapp 25kg zugenommen und wiege bei einer Größe von 1,68 mittlerweile 75kg. Ich ernähre mich ganz normal (nicht übermäßig fettig oder so), bin mit zwei Hunden viel draußen und laufe im Durchschnitt etwa 15.000 Schritte pro Tag.

Meine Lebensqualität ist mittlerweile am Nullpunkt, da ich aufgrund der Panikattacken auch nichts planen kann. Ich weiß ja nie, wie es mir den Tag geht wenn Kolleginnen zum Konzert wollen oder Ausflüge planen oder mein Mann mit mir wegfahren möchte.

 Daher würde ich Sie nun gerne um eine zweite Meinung bitten.

 

Vielen Dank

Bienchen11880

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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15.02.2019, 23:38 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Die übermittelten Werte schließen in der Tat vorzeitige WJ aus. Der Prog-Wert lässt sogar vermuten, dass eine Eisprung erfolgte! Dennoch wäre zu überlegen, ob man nicht z.B. durch eine Pilleneinnahme eine stabile gleichbleibende hormonelle Situation herbei führt, sodass jegliche Schwankungen vermieden werden.

Haben Sie denn Belastungen und viel Stress? Schlafen Sie gut?

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16.02.2019, 21:06 Uhr
Kommentar

Ich schlafe nicht sehr gut und leide oft unter Unruhe. Stress habe ich ganz normal. Ich arbeite halbtags, Haus,, Hunde und Kinder. Nichts übermäßig stressiges. Ich stresse mich immer selbst da ich alles perfekt haben will und immer 120 % geben möchte  

Experte-Bohnet
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16.02.2019, 22:37 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Vermutlich leicht gesagt, aber Gelassenheit hat kann / muss frau  lernen! Was sagt Ihr Mann zu alle dem?!

Wie stehen Sie zur Pille?!

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16.02.2019, 23:44 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für Ihre Antwort. Mein Mann ist der Meinung, dass es eine Mischung aus Hormonen und inneren Streß ist. Er hält mir den Rücken frei und hilft wo er kann. Allerdings macht er sich auch Sorgen wegen der Herz Rhythmus Störung und sagt mir tagtäglich  dass ich das Leben genießen sollte. Da hapert es allerdings. Ich kann nicht nichts machen und bin ein sehr ratloser Mensch der nie ankommt. Selbst nach 20 Jahren Ehe habe ich das Gefühl noch nicht wirklich angekommen zu sein. Beruflich fange ich häufig neue Sachen an und meine Freizeit verplane ich bis auf die letzten Minuten um "sinnvolles" zu machen.  Über die Pille habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich denke aber  dass es ein Versuch wert wäre.

Vielen Dank auf jeden Fall erst einmal für Ihre Mühe und noch ein schönes Wochenende :-) 

Experte-Bohnet
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17.02.2019, 22:28 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Haben Sie über eine psycholog. Betreuung nachgedacht? Es gibt auch Gesprächskreise bei Volkshoch-schulen und kirchlichen Institutionen.

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18.02.2019, 05:44 Uhr
Antwort

Es ist mir bereits ans Herz gelegt worden aber ich habe diesen Gedanken schnell wieder verworfen. Meinen Sie die ganzen Symptome - auch Herz-Rhythmus-Störungen- können wirklich "nur" durch psychische Störungen entstehen? Ich bin da etwas skeptisch ehrlich gesagt.