Guten Tag,
meine Frauenärztin hat mich an Sie verwiesen. Es ist bei mir eine komplizierte Angelegenheit und auch sie erhofft sich - durch ein Seminar bei Ihnen - evtl. Mithilfe.
Ich, ca. 55 kg, 47 Jahre, 163 cm groß, Blutdruck 70/120 bzw. eher niedriger, seit Jahren eine Hashimoto-Erkrankung, ansonsten keine weiteren Erkrankungen, Medikament L-Thyroxin einen Tag 100, am zweiten Tag eine 1/2 Tablette 175. Nach endokrinologischer Untersuchung TSH sehr niedrig (0,05).
Danach Versuch L-Thyroxin zu reduzieren auf 75, danach auf 88.
Bei beiden Therapien ging es mir sehr schlecht. Brust-/Herzdrücken, Sprachprobleme, kalte Füße. Mit obigem Tablettenwechsel komme ich klar, aber der TSH bleibt niedrig.
Mein Grundproblem ist allerdings seit ca. 2 Jahren:
extreme Schlafstörungen (trotz gesunder Ernährung, selten Alkohol, sehr selten Kaffee), extreme Migräne vor und während der Periode, Haarausfall bzw. trockene Haare und Haut (immer auch noch Pickel), null Libido, depressive Anwandlungen (kannte ich früher nie in diesem Maße). Periode allerdings immer noch relativ regelmäßig, aber ziemlich stark und lange.
Seit zwei Wochen nehme ich Femoston (1/10 mg). Physisch kleine Besserung, alles Andere hat sich noch nicht verändert.
Mein Problem ist, dass jeder Arzt für sich ein Problem hat, mit den Medikamentenzusammenstellungen. Ändert sich bei Einnahme von Wechseljahrshormonen nicht auch wieder die Schilddrüsenlage.
Zur Zeit weiß keiner so richtig weiter.
Mit meiner Frauenärztin kann ich am besten über die Problematik sprechen. Sie hofft, auf evtl. Mithilfe Ihrerseits und ist gerne bereit Unterlagen zuzusenden, wenn möglich.
Haben Sie eine Idee?
Hashimoto/Wechseljahre
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Antwort von Experte-Bohnet
Es gibt eine Reihe von Pat., bei denen das TSH nicht verwertbar ist. Wichtig ist, dass bei Kontrollen immer das L-T nach der morgenlichen Blutabnahme eingenommen wird und niemals !!! vorher.
Um zu sehen, ob Sie bez. der SD gut eingestellt sind, müsste ich die Werte für fT3/4 und MAK kennen! Für die meisten Pat. findet man die richtige tgl. Dosis; da braucht man kein Hin und Her!
Wg. der Hashi sollten Sie mindestens 200 ug Selen zus. zum L-T nüchtern mit Wasser einnehmen.
Obwohl das WJ-Präp, welches Sie einnehmen, sich bewährt hat, mag es für Sie (noch) nicht optimal sein. Nach Eintritt der nä Blutung sollten Sie abends vor dem Schlafengehen mit einem Milchprodukt das 1 mg Präp mit Dienogest über 24 Tage einnehmen; dann bekommt famme ein leichte Blutung während 4 Tage Therapiepause. Dann wieder beginnen! Wenn die Blutungen sehr schwach geworden sind, können Sie das Präp kontinuierlich einnehmen; dann haben Sie keine Schwankungen mehr!
Der SD-Hormonbedarf ändert sich unter der Therapie, das muss man ggf. ausgleichen!- Es ist immer schwierig, 2 Sachen auf einmal zu machen. Wären Sie von Anfang an bez. der SD optimal eingestellt gewesen, wäre das andere ein geringeres Problem.
Versuchen Sie über die Nahrung zus. reichlich Pflanzenestrogene aufzunehmen, z.B. etwa 1/4 L Sojamilch, tgl. 1 L grünen Tee.
Gerne helfe ich weiter! Melden Sie sich ggf. mit den (Zwischen-) Werten!
Antwort
Besteht die Möglichkeit Ihnen meinen letzten beiden Untersuchungsergebnisse per Mail zuzusenden?
Ansonsten nachstehend die wichtigsten Daten:
Untersuchung Endokrinologie Mai 2011
(mit LT-Einnahme vorher, lt. meinem Endokrinologen kein Problem?) unter Einnahme L-Thyroxin, 100 mg.
Östradiol pg/ml (27-433) = 35
fT3 pg/ml (1,5-3,8) = 2,8
fT4 ng/dl (0,5 - 1,8) = 1,2
tsh basal uE/ml (0,35 - 3,5) = 0,05
Untersuchung Hausarzt September 2011
(ohne vorherige Tabletteneinnahme LT, unter 1 Tag 100 mg, 1 Tag 1/2 Tablette 175 mg)
nur tsh-Wert 0,15
(ft 3 + 4 wurde leider nicht bestimmt)
Da es unter weiterer Verringerung der LT-Einnahme mir immer schlecht ging, bin ich bei dieser Dosierung geblieben.
MAK-Werte? Was ist das?
Stehen auf keinen Ergebnissen drauf.
Jetzt zusätzlich Femoston (1/10) Einnahme seit 16 Tagen.
Gestern Migräne/Blutung bekommen.
Nachts - wie fast immer - Durchschlafstörung, nächtliches Aufwachen, mir klopft dann immer ganz stark die Halsschlagader.
Ich weiß nicht, ob ich 24 Tage ohne Progesteron vertragen würde, da ich schnell Brustbeschwerden bekomme bei hohem bzw. nur Östrogen?
Meine Frauenärztin würde gerne mit in die Kommunikation eingebunden werden. Sie hatte auch noch die Progesteron-Werte vor einiger Zeit abgenommen. Gäbe es eine Möglichkeit?
Ich bin sehr froh, dass Sie sich solchen komplexen Fällen, widmen!
Antwort von Experte-Bohnet
Ich bin nur über dieses Forum erreichbar; Sie dürfen alles schreiben! Es ist ja anonym.
Zwar war im Mai 11 Ihr TSH niedrig, aber auch die Werte für fT3/4 waren im unteren Normbereich. Da kann man nicht mit der Dosis runtergehen! Sie brauchen mindestens 100 ug pro Tag!
MAK ist ein wichtiger SD-Antikörper, auch als anti-TPO bezeichnet!
Nehmen Sie auf jeden Fall zum L-T 200 ug Selen (s. www.biosyn.de)
Drucken Sie doch meinen Text aus und bringen unsere Korrespondenz Ihrer FÄ!
Antwort
Ich gebe meiner Frauenärztin den Link weiter, dann kann sie die Korrespondenz einsehen.
Bezüglich der Dosierung habe ich das aus meinem persönlichem Empfinden mir bereits gedacht, dass ich bei der Dosierung bleiben muss. Aber bereits zwei verschiedene Endokrinologen sagten, ich solle reduzieren.
Ich fing dann an zu lispeln und bekam, wie bereits geschrieben, verschiedene Symptome eher wieder einer Unterfunktion.
Da konnte so keiner richtig was mit anfangen.
Ich bleibe jetzt erst auch mal dabei. Alles andere geht auch nicht.
Der TPO-Wert war im Mai 2011 = (E/ml 0 - 70) = 394+
in 2009 war dieser = 375 IU/ml (<35)
Selen hatte ich bereits einmal über ein halbes Jahr genommen, allerdings nur 60 ug (es gab keine höhere Dosierungen?).
Ich hatte aber keinerlei Verbesserung gespürt und daher damit wieder aufgehört, da ich mich auch sehr gesund ernähre.
Gibt es die Dosierung mit 200 ug?
Bezüglich meiner Wechseljahrssymptomatik:
Soll ich zunächst bei Femoston 1/10 bleiben oder erst einmal Ihre angeratene Dosierung probieren?
Ich bin der Meinung, dass es mir psychisch, von den Haaren her und vom Schlafen her etwas besser geht. Leider bekomme ich aber im Moment Beinschmerzen?
Beste Grüße
