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HET bei Thrombose sofort beenden oder ausschleichen?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

26.11.2017 | 03:09 Uhr

Sehr geehrter Prof. Bohnet,

ich bräuchte dringend Ihren Rat! Ich befand mich bis 2013 in einer Kinderwunschsprechstunde in Behandlung da ich viele Jahre unter starker Endometriose und unerfülltem Kinderwunsch litt.2012 wurde operativ eine große Endometriosesanierung durchgeführt und anschließend folgte zum 3. Mal eine mehrmonatige Zoladex-Therapie. Danach haben sich meine Eierstöcke nicht wieder "erholt" . Ich befand mich mit 37 in den vorzeitigen Wechseljahren und litt unter starken Symptomen. Mir wurde damals zu einer HET geraten.

Seit 5,5 Jahren nehme ich nun ohne Pause tgl. abends 1 Hub Gynokadin Gel und  vaginal 1 Kps. Progestan. Mir ging es damit sehr gut, meine Beschwerden haben sich darunter sehr gebessert.

Mittlerweile bin ich 43 und aktuell habe ich leider eine kleine Thrombose im Unterschenkel (keine TVT, sondern ein kl. Thrombus in einer Muskelvene). Die Internistin meinte solange ich jetzt Blutverdünner (Heparin s.c.) nehme, kann ich die Hormone noch weiternehmen, danach nicht mehr. Meine Gynäkologin meinte es wäre besser sofort abzusetzen.

Aber ist es nicht so dass man gerade bei Langzeiteinnahme ausschleichen müsste? Nachdem ich jetzt 3 Tage pausiert habe und ich bereits leichten Schwindel, Unwohlsein und leichte Hitzewallungen verspüre, habe ich mich nun verzweifelt dazu entschlossen die Hormone wieder zu nehmen um doch lieber auszuschleichen!?? Oder macht es keinen Unterschied? Kommen die Beschwerden so oder so zurück?

Was raten Sie mir? Sofort absetzen oder ausschleichen? Wie schleicht man im Fall einer Thrombose am besten aus und in welchem Zeitraum?

Viele Grüße

Charlotte

 

 

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Experte-Bohnet
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26.11.2017, 08:05 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Wie Sie sehen, sind die Ansichten unterschiedlich. Aber wenn Sie nicht in die vorzeitigen WJ gekommen wären, würden Ihre Eierstöcke wesentlich mehr Ö bilden als Sie anwenden! Außerdem sind Sie in einer stabilen Hormonsituation! Also ich denke, dass die Thrombose nicht ursächlich etwas mit der HT zu tun hat. Welche Ursachen werden diskutiert? Waren Sie beim Gerinnungsspezialisten? erbliche Thrombopholie?

Die Thrombose wird durch Ansetzen und Absetzen von Ö, bes Pille, begünstigt, da das Gerinnungssystem immer ca. 3 Mon. dauert, bis es sich wieder eingependelt hat.

In einer großen franz. Studie wurde gezeigt, dass die Thrombosehäufigkeit durch eine so geartete HT sich kaum erhöht!

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26.11.2017, 12:33 Uhr
Antwort

Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort!

Ich bin 1,70m groß und wiege 72kg. Beim Gerinnungsspezialisten war ich nicht. Meine Mutter hatte vor einigen Jahren eine Armvenenthrombose. Ich neige ständig (schon von Kindheit an) zu Hämatomen. Im Rahmen der Kinderwunschbehandlung war ich 2005 wegen einer Fehlgeburt zur humangenetischen Diagnostik. Dort erfolgte u.a. ein Gerinnungsstatus mit unauffälligen Befunden.

Vor ca. 10 Jahren wurde eine Venenklappeninsuffizienz festgestellt. Seitdem trage ich fast täglich Kompressionsstrümpfe. Wenn man dann noch eine Hormontherapie erwähnt reicht das anscheinend zur Ursachenforschung. ;-) Wobei ich da Ihrer Meinung bin und denke dass die Hormone in dem Fall keine große Bedeutung haben. Deshalb habe ich sie auch gestern Abend wieder genommen, da ich mir wegen den möglichen Folgeerkrankungen und Beschwerden ohne Hormone (gerade in meinem  Alter) Gedanken mache und ich auch Angst habe dass die Endometriose wieder aktiv wird.

Experte-Bohnet
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26.11.2017, 21:53 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Fragen Sie doch nach den damaligen Befunden zur Thrombophilie und kontaktieren Sie einen Gerinnungsspezialisten. Ja, ich denke auch, dass die Hormone häufig für alles Mögliche verantwortlich macht!

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27.11.2017, 16:36 Uhr
Antwort

Ok. Das werde ich machen.

Und noch mal abschließend was die Hormone betrifft.. Sie würden mir also raten die Hormone weiterzunehmen und nicht abzusetzen!?