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Gynakodin und Oekulp Zäpfchen

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

31.01.2020 | 11:26 Uhr

Guten Tag,

ich werde 55 Jahre alt und habe seit 12 Jahren keinen Uterus mehr und seit Juli keine Eierstöcke. Seit 7 Jahren bekomme ich Östrogen. Zunächst Estradiol 2 mg und seit 1 Jahr Gynakodin 1 Hub. Ich leide am meisten unter Schlafstörungen, die Schweißausbrüche waren nur nachts, und sind überwiegend Geschichte. Seit  Wochen kommt jetzt noch ein Scheidenbrennen dazu, wesewegen meine Ärztin mir Oekulp Zäpfchen 0,5 mg aufgeschrieben hat. Nun habe ich folgendes Problem - aufgrund der anhaltenden Schlafstörungen wurde mir empfohlen die Gel-Dosis auf 2 Hub hochzuschrauben. Das ging 2 Tage gut, ich konnte super schlafen. Aber dann bekam ich das Gefühl, dass mein veg. Nervensystem nicht damit klar kommt. Ich wache nachts auf und habe Rauschen und Kopfdruck und bin quasi übedreht. Sie hat mir nun geraten, einfach so zu probieren wie es passt. Was ich nicht gut heißen kann, weil ich jetzt überhaupt nicht mehr klar komme. Ich weiß nie, nehme ich zu wenig oder zu viel. Ich schlafe perfekt ein - aber nachts liege ich dann 2 Std. wach und bin natürlich wie gerädert bei 1 Hub, nehme ich mehr wache ich auf und bin überdreht. Mein Imunsystem streikt mittlerweile auch, weil 3-4 Std. Schlaf einfach zu wenig sind, wenn man einen Vollzeitjob im medizinischen Bereich hat. Hinzu kommt, dass ich das Gefühl habe, die Zäpfchen nicht zu vertragen, weil die Beschwerden trotz Zäpfchen wieder stärker werden und ich auch nicht mehr sicher bin, um das nicht alles zu viel wird. Nun kam der 3. Vorschlag meiner Ärztin, ich solle Estradiol 1,25 mg vaginal nehmen und das Gynakodin weglassen. Blutuntersuchung würde nichts bringen ist ihre Meinung. Ich bin völlig verwirrt und überfordert. Vielen Dank für Ihre Unterstützung im Voraus

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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31.01.2020, 23:06 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Schlafstörungen sind nicht allein auf die Hormone zurück zu führen. Bleiben Sie bei einem Hub vor dem Schlafengehen!

Es ist durchaus sinnvoll, die Zäpfchen in die Scheide 2 - 3 x in der Wo ein zu legen; sie wirken praktisch nur lokal und kurz, da sie das Hormon Östriol enthalten, während das Gel Östradiol enthält. Alternativ gibt es auch eine Scheidencreme mit Östriol!

Gewicht?

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04.02.2020, 05:55 Uhr
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Danke für Ihre Antwort. Ich bin 170 cm groß und wiege 66 kg, treibe 3x die Woche Ausdauersport. 

 

Ich habe jetzt seit 3 Tagen auf 1 Hub reduziert und wache nach 4 Std mit innerer Unruhe auf. Ich betreibe seit langem Schlafhyghiene und versuche nachts autogenes Training, um wenigstens entspannt zu bleiben. Interessant war nur, dass ich zumindest bei 2 Hub die ersten 2 Wochen zunächst gut schlafen konnte.  Aber  die Dosis ist langfristig auch zu hoch

Meine Gynäkologin möchte ja nun, dass ich Ödtradiol Tabletten 1,25 mg und nicht Estriol vaginal ausprobiere, wie stehen Sie dazu?

Beste Grüße 

 

Experte-Bohnet
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04.02.2020, 22:46 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Die Anwendung von Ö Gel und Progesteron-Kaps. ist eine Standardtherapie und mehr als 20 J etabliert. Daran würde ich nichts ändern, zumal in Ihrer Altersgruppe ohnehin die transdermale Ö-Applikation einer Ö-Einnahme vor zu ziehen ist.

Gibt es in der Fam. Depressionen?

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05.02.2020, 13:04 Uhr
Kommentar

In meiner Familie gibt es keine Depressionen und ich selbst bin auch Psychologin, so dass ich hoffe, dass ich im Fall einer Depression sofort intervenieren könnte - entweder therapeutisch oder medikamentös.

Aber, um Missverständnisse auszuschließen - Meine Ärztin sagte, ich soll das Gel weglassen und Estradiol 1,24 vaginal nehmen.

Ich dachte dafür sei dann auch eher Estriol gut?

Ich bin jetzt wie gesagt bei 1 HUB und schlafe wunderbar ein - aber nach 4 Stunden bin ich wach und dann wars das mit schlafen. Aber ich praktiziere das ja auch quasi jetzt schon über Jahre und irgendwie scheint nichts so wirklich zu funktionieren.

 

 

Experte-Bohnet
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05.02.2020, 23:40 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Dann wissen Sie ja, dass Schlafstörungen ein Hinweis auf eine Depression sein kann. Aber das scheint ja bei Ihnen ausgeschlossen zu sein.

Die vaginale Applikation von Östradiol ist in keinem Falle Standard und ich sehe auch nicht, wie dies Ihr Schlafmuster verbessern könnte. Östriol, was ausschließlich in der SS gebildet wird, ist ein kurz und schwach wirksames Ö, was zur lokalen Behandlung einer Schleimhautatrophie der Scheide sich bewährt hat, ist aber nicht geeignet WJ-Beschwerden, d.h. Schlafstörungen, zu beeinflussen. Da Sie offensichtlich schon lange dieses Problem haben, sollten Sie evtl. in einem Schlaflabor untersucht werden.