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Extremer Schlafentzug - Hormone wirken nicht

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

03.11.2022 | 08:05 Uhr
Liebe Wechseljahre-Experte
 
Ich gelange mit einem dringenden Hilfeschrei an Sie.
Ich leide seit Ende Juli unter extremem Schlafentzug, habe seither  34 Nächte NICHTS geschlafen. Ich bilde mir das nicht ein, da ich stricke, lese, schreibe, bügle, Tee trinke, kurzum sichtbar produktiv bin.
Nun bin ich am Ende meiner Kräfte. Ich kann nicht mehr. Ich könnte nur noch heulen.
 
Ich hatte bereits im 2017 einmal schlimme Schlafstörungen und war bei meinem Frauenarzt in Behandlung.
Hormone habe ich damals abgelehnt, weil meine Mutter während vieler Jahre Hormone eingenommen hatte und dann an Brustkrebs und Knochenkrebs erkrankte und starb.
Er hat mir dann Deprivit (Johanniskraut) verschrieben und irgendwann war der Spuk mehr oder weniger vorbei.
 
Das heisst, in den letzten 5 Jahren brauchte ich immer etwa 2 - 3 Stunden, um einzuschlafen. Aber das war für mich ok. Ich kann offenbar mit wenigen Stunden Schlaf umgehen.
Mittlerweile ist es aber wie gesagt zu kompletter Schlaflosigkeit ausgeartet (ich habe keine Sorgen, keinen Stress, meine Familie unterstützt mich, alles ist in Harmonie).
 
Ich habe mich also mit einer Hormonbehandlung auseinandergesetzt. 
 
Vor einiger Zeit hat mir eine Kollegin bioidentische Hormone empfohlen.
Da mein Frauenarzt keine Hormonanalyse und Beratung mit bioidentischen Hormonen anbietet, habe ich mich an eine andere Ärztin gewendet.
 
Meine Werte vom 11.10.2022 (diese dürften in der Zwischenzeit noch tiefer sein. Ausserdem habe ich die Speichel- / Urinprobe nach einer guten Nacht gemacht):
Pregnenolonsulfat 14.0
Cortisol (Speichel) 6.74
DHEA (Speichel) 188
Testosteron (Speichel) 13.8
Estradiol (Speichel) 1.62
Progesteron/Estradiol Quot.  (Speichel) 10
Adrenalin (Urin): 10.1
Noradrenalin (Urin): 33.1
NAD/ADR Quotient: 3.3
Dopamin (Urin): 274
Serotinin (Urin): 90
 
Ich nehme nun seit 10 Tagen folgende Medikamente 
- Utrogestan 100 mg
- Sero-Night
- Pregnenolon 15mg
und ich habe wieder 5 Nächte schlaflos zugebracht (jede 2. Nacht ist schlaflos, und jede andere schlafe ich ein paar Stunden).
 
Wichtige Infos zu meiner Person:
- ich bin 50 Jahre alt,
- ich hatte vor 3 1/2 Jahren letzte Menstruation
- ich habe noch Gebärmutter,
- ich hatte Thrombosen,
- meine Mutter hatte Brustkrebs
- Ich habe bisher keine Schlaftabletten eingenommen, werde aber mit Trittico beginnen
- mache Akupunktur
- habe alles Pflanzliche schon versucht
 
Meine Fragen:
1) Hätten Sie mir die gleichen Medikamente verschrieben? 
2) Kann es sein, dass es länger dauert, bis die Medikamente wirken? Wie lange?
3) Soeben hat mir eine andere Kollegin gesagt, das Utrogestan bringe nur etwas in Kombination mit Östrogen-Gel. Stimmt das? Oder ist das gefährlich i.Z. mit Brustkrebs / Thrombosen? Sollte ich es trotzdem (vorübergehend) riskieren
4) Was könnte ich noch ausprobieren?
5) Finden Sie Trittico Tabletten 50 mg eine gute Lösung, damit ich schlafen kann?
Wie soll ich das einnehmen? z.B. 3 Wochen jede Nacht? Wie weiss ich dann, ob ich inzwischen auf die Hormone anspreche?
6) Haben Sie sonst noch einen Rat?
 
1000 Dank im voraus für Ihre Unterstützung. Ich kann sie brauchen. Ich bin am Ende meiner Kräfte.
 
Freundliche Grüsse
 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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03.11.2022, 17:22 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Oh je! Das hört sich alles nicht gut an!

Es ist eindeutig belegt, dass die Einnahme von 200 mg körpereigenem Progesteron jeweils eine Stunde vor dem zu Bett gehen, die Einschlafphase und die Schlafqualität verbessert. Eine Kontraindikation sehe ich nicht.

Am besten wird die Einnahme u.a. auch mit einer kleinen Dosis eines Antidepressivum kombiniert, wie es die Nordamerikan. Ges. für WJ vorschlägt.

Zu all den anderen Fragen kann ich keine Stellungnahme abgeben!

PS Johanniskraut interferiert mit dem Hormonstoffwechsel und sollte nicht kombiniert werden!