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Extremer Haarausfall in den Wechseljahren

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

03.09.2017 | 18:22 Uhr

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. med. Bohnet,

ich bin weiblich, 55 Jahre alt und habe seit ca. 2 Jahren starken Haarausfall. Da ich schon beim Frauenarzt und beim Endokrinologen war, welche mir jedoch nicht helfen konnten und bei meinen Hormonwerten (Sexualhormone, Schilddrüsenhormone etc.) keinen Handlungsbedarf sahen wende ich mich nun an Sie. Seit Jahren fühle ich mich müde, bin extrem Licht- und kälteempfindlich, habe machmal auch Augenmigräne, schwache Libido, trockene Haut (Rosazea) und eine träge Verdauung. Nach meinen Recherchen weist das auf eine Schilddrüsenunterfunktion und evtl. eine Nebennierenschwäche hin (meine Mutter hat Morbus Addison). Da keiner der bisherigen Ärzte auf meinen extremen Haarausfall eingegangen ist bitte ich Sie um Ihre Beurteilung ob das nicht doch mit meinen Hormonwerten zu tun haben könnte.

Hier meine Werte:

28.7.2017 Freies FT3 (Trijodthyronin) 2,21-4,43         3,15 ng/l

28.7.2017 Freies FT4 (Thyroxin) 9,3-17                         10,4 ng/l

28.7.2017 TSH basal 0,27-4,2                                        3,11 mIU/l

10 Uhr morgens

28.7.2017 ACTH 7,2-63,3                                               11,5 pg/ml

28.7.2017 ACTH-Test Cortisol (60 min)                      23,2 µg/dl

28.7.2017 Cortisol im Serum morgens hoch-normal: 6,24-18,0 µg/dl        9,33 µg/dl

                                         Nachmittags niedrig-normal: 2,69-10,4 µg/dl

28.7.2017 Prolaktin 4,29-23,3                                        29,5 µg/l

28.7.2017 Oestradiol im Serum                                    358 ng/l

Follikelphase

26,6-156 ng/l

Ovulationsphase

48,1-314 ng/l

Lutealphase

33,4-298 ng/l

Postmenopausal

<5-49,9 ng/l

 

28.7.2017 Testosteron im Serum  0,03-0,41           0,23 µg/l

28.7.2017 IGF1  44,8-174,1                                       108 ng/ml

28.7.2017 DHEA-Sulfat  019-2,05                             0,87 mg/l

28.7.2017 Vitamin D3 (25-OH-D3)  20-70               19,0 µg/l

 

28.7.2017 Lutein. Hormon 23,7 U/l

Follikelphase

2,4-13 U/l

Mittelzyklischer Gipfel

14-96 U/l

Lutealphase

1-11 U/l

Postmenopausal

7,7-59 U/l

 

28.7.2017 Follikel-stim. Hormon            13,1 U/l

Follikulärphase

3,5-13 U/l

Mittelzyklischer Gipfel

4,7-22 U/l

 

Hämatologie

Leukozyten 4.0 - 10.0 /nl. 4,7         
Erythrozyten 4.10 – 5,10 /pl             3,91 - 
Hämoglobin 12.0 - 16.0 g/dl 11,7 -
Hämatokrit 36.0 - 48.0 %  33,5 -

MCV (80,0-96,0) fl              85,7

MCH (28,0-33,0) pg           29,9

MCHC (33,0-36,0) g/dl      34,9

RDW (11,0-13,0) %            12,9

Thrombozyten 174 /nl.; 140 – 360

NRBC absout (0-0,1 10S3/ul           0,0

NRBC% 100Leuc (0-1) /100Leuco

Hämostaseologie

Quick (70-130) & 114

INR (0,8-1,2)                    0,93

PTT (25,1-36,5) sec.          29

Klinische Chemie

Natrium (135-144) mmol/l               141

Kalium (3,5-5,1) mmol/l                     4,25

 

Calcium (2,15-2,58) mmol/l             2,3

Harnstoff (17-43) mg/dl                    16  -

Kreatininenzym (0,5-0,9) mg/dl      0,64

GFR / CKD-EPI (>60) ml/min/1,73qm            100

ALT (GPT) <34 IU/l             36  +

AST (GOT) <31 IU/l            38 (T)+

GAMMA-GT <40 IU/l          10

CK <170 IU/l        54

LDH (<248)          172 (T)

CRP (bis5) mg/l   <0,3

Glucose (enzym) 60-100 mg/dl      114 (T)+

 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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04.09.2017, 08:03 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Aus den Werten kann ich nicht eindeutig erkennen, ob Sie eine WJ-Therapie durchführen! Falls ja, welche? In den WJ kommt es zu (neg.) Veränderung von Haut und Haaren.

Ansonsten fällt mir auf, dass das TSH über-, das fT4 unterdurchschnittlich ist, d.h. grenzwertig.  Wurden denn auch SD-Antikörper kontrolliert? Ultraschall der SD?

In Ihrer Altersgruppe würde man bei diesen Werten lt. internat. Empfehlungen keine Behandlung vornehmen, aber bei der Symptomatik wäre es auch nicht falsch, ein Therapieversuch zu unternehmen, um zu sehen, ob es Ihnen darunter besser geht.

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04.09.2017, 15:51 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für Ihre schnell Nachricht. Ich mache keine WJ-Therapie. SD-Antikörper wurden nicht kontrolliert und auch kein Ultraschall der SD gemacht. Bei mir wurde vor 8 Wochen (MRT) ein Hypophysenadenom 4x4x4 mm in der Hypophyse festgestellt, darauf war ich beim Augenarzt, beim Neurologen und dann beim Endokrinologen welcher verschiedene Blutwerte genommen hat und den ACTH-Test durchgeführt hat. Er meinte dass der Haarausfall endokrinologisch keine Ursache hat. Ich muss nun 1 x pro Woche 0,5 mm Cabergolin nehmen um das Mikroprolaktinom zu verkleinern, habe vorher nur 0,25 mg alle 3 Wochen genommen da immer nur der Prolaktinspiegel gemessen wurde und das letzte MRT 2010 war und keine Auffälligkeiten hatte. Dieser erhöhte Prolaktinspiegel wurde bei mir schon vor 20 Jahren festgestellt. Aber seit 2 Jahren leide ich unter Haarausfall so dass ich jetzt noch ca. 1/3 meiner Haare habe. Egal zu welchem Arzt ich gehe, keiner nimmt sich dieses Problems an.

Meinen Sie dass es Sinn macht die Schilddrüse näher zu untersuchen?

Experte-Bohnet
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05.09.2017, 07:31 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Prolaktinome wachsen in Ihrer Altersgruppe erfahrungsgemäß nicht mehr! Ich denke, der Haarausfall hat was mit den WJ zu tun; es ist leider so, dass die Haare dünner werden.

Da versch. Medis zur Senung des Prolaktins auch TSH runter drücken, wäre ggf. eine SD-Therapie zu diskutieren. Aber das müssen die Ärzte vor Ort entscheiden. Waren Sie schon beim Hausarzt?!