Avatar

Einsetzen Abbruchblutung (wieviel Tage und was wenn gar nicht?)

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

09.11.2015 | 15:19 Uhr

Guten Tag, sehr geehrter Herr Prof. Bohnet,

ich bin neu im Forum.

Ich bin 51 J. und habe seit ca. 1,5 Jahren starke Wechseljahrsbeschwerden. Nun habe ich den Frauenarzt gewechselt (meine Gyn. zuvor meinte, ich solle mir Baldrian auf den Nachttisch stellen), der mir -nachdem ich ihm meinen Zykluskalender gezeigt habe- 14 Tage ab dem 14. Tag Progesteron verschrieben hat (14 Tage ohne/14mit/14 ohne usw.) Nun sind die 14 Tage Progesteroneinnahme vergangen (seit 4 Tagen ohne) und die Abbruchblutung hat noch nicht eingesetzt. Ich mache mir nun Sorgen. Wieviele Tage dauert es, bis die Abbruchblutung einsetzt (oder muss diese gleich am nächsten Tag nach Absetzen kommen), und was mache ich, wenn sie gar nicht einsetzt bzw. vielleicht erst in 5 Tagen? Fange ich dann trotzdem nach den 14 Tagen Nichteinnahme wieder einfach mit den Kapseln an? Ich soll 2 Kapseln abends oral einnehmen, Östrogen war am Zyklustag 14 bei 23, ich hatte mehrere verkürzte Zyklen, aber auch einige verlängerte. Vielen Dank für eine Antwort. Freundliche Grüße.

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

10
Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
Beitrag melden
10.11.2015, 05:23 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Es könnte sein, dass Sie praktisch kaum mehr Estrogene produzieren; dann ist die GBM-Schleimhaut nicht aufgebaut und dann kann auch keine Blutung kommen.

Rufen Sie die Praxis an und sagen, Sie möchten zur Blutabnahme kommen, da keine Blutung aufgetreten ist und man müsste E2 und FSH messen. Mit den Ergebnissen melden Sie sich dann gerne wieder!

Eigentlich wäre auch die Kontrolle von Vit D sinnvoll!

Beitrag melden
13.11.2015, 08:33 Uhr
Kommentar

Guten Tag, sehr geehrter Herr Prof. Bohnet,

nach einem Telefonat mit dem Gyn.war seine Empflehlung, bei 14 Tage mit/14 Tage ohne Progesteron zu bleiben, auch wenn jetzt keine Abbruchblutung einsetzt (Heute Tag 8, keine Blutung bisher) und in drei Monaten soll die weitere Therapie besprochen bzw. angepasst werden. Eine erneute Blutkontrolle fand er nicht notwendig. Allerdings hatte er laut überlegt, ob ich Utrogest durchgehend 1 Kapsel nehmen soll, was er erst mal verwarf.

Die Blutwerte am Tag 14 dieses Zyklusses (also vor ungefähr 3 Wochen) waren FSH 39,7 , LH 26,2 , PROL 13,6 , E2 23, Vit.D 11,5. Die Gebärmutterschleimhaut war bei 5 mm. Seit diesem 14. Zyklustag hatte ich anschließend das Utrogest 14 Tage lang oral eingenommen.

Ich soll also in einer Woche, auch ohne Blutung, wieder 14 Tage Utrogest nehmen. Für den Vit.D. Mangel hat er mir Tabletten aufgeschrieben.

Sehr geehrter Herr Professor, Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie das kurz kommentieren könnten, ob Sie dem so zustimmen oder ob Sie etwas anders machen würden. Ich bin leider immer noch sehr verunsichert.

Eine zusatzliche Frage hätte ich noch: Ich habe wegen Schlafproblemen die Utrogest oral eingenommen, was aber seltsamerweise mich zwar müde macht, aber ich trotzdem nachts aufwache und hellwach bin.

Nun habe ich gelesen, man könnte Utrogest auch sublingual unter der Zunge nehmen und dann nur mit einer Kapsel. Könnte ich das machen und hätte dadurch höhere und schnellere Progesteron-Wirkung als oral?

Vielen Dank und freundliche Grüße.

 

Experte-Bohnet
Beitrag melden
14.11.2015, 03:42 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ich denke, man sollte, wie häufig im Leben einen Kompromiss machen.

Nehmen Sie einen Zyklus nochmals E und P zyklisch; sollte danach keine Blutung kommen, wovon ich aufgrund der mitgeteilten Werte ausgehe, so nehmen Sie beides zusammen ununterbrochen bis mal eine Schmierblutung auftritt. Dann melden Sie sich aber gerne!

Es gibt ProgKaps. mit 200 mg; davon brauchen Sie dann nur 1 zum Abendbrot einnehmen. Von irgendwelchen im Netz empfohlenen Vorgehensweisen halte ich nichts!

Ihr Vit D-Wert ist schlecht! Nehmen Sie denn darauf hin schon etwa ein?!

Beitrag melden
14.11.2015, 14:06 Uhr
Kommentar

Sehr geehrter Herr Prof. Bohnet,

vielen Dank.

Ich möchte noch hinzufügen, dass mir kein Östrogen verschrieben wurde, nur Progesteron, da der Arzt nach Einsicht in meinen (doch ziemlich unregelmäßigen) Zykluskalender meinte, ich hätte ja noch die Regel, somit würde ich noch Östrogen produzieren. Dass jetzt nach Absetzten der 14-tägigen Progesteron-Einnahme keine Abbruchblutung kam, damit habe ich -und vielleicht er auch- nicht gerechnet.

Dass der Östrogenwert mit 23 wohl sehr niedrig ist, hat sich erst nach Auswerten des Blutes herausgestellt. Hätte man anschließend zum Progesteron doch Östrogen mitverordnen sollen?

Ich nehme jetzt also  erst mal für 3 Monate 14 Tage ohne alles/14 Tage mit Progesteron im Wechsel und soll ja dann zur weiteren Vorgehensweise wiederkommen.  

Ja, ich nehme seit ein paar Tagen Vitamin-D-Tabletten.

Nochmals vielen Dank, ich bin sehr froh, dass ich Sie fragen konnte.

 

 

Experte-Bohnet
Beitrag melden
15.11.2015, 01:01 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Man sollte eigentlich nicht so lange warten, bis der Körper mit Estrogenen vollkommen verarmt ist! sondern schon beginnen, dass zu ersetzen, was fehlt!

Bei der Schilddrüse wartet man auch nicht, bis sie ganz kaputt ist, sondern fängt schon bei leichtem Mangel an, ergänzend zu therapieren!