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Einschätzung des aktuellen Status

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

08.06.2024 | 15:44 Uhr

Ich hätte gerne eine Einschätzung, weil ich selbst aktuell nicht mehr durchblicke, ob ich alles richtig mache, oder ob es Verbesserungspotential gibt.

Hier ein Überblick aller Fakten:

  • Alter 53
  • Gewicht 98 kg bei 1,68m
  • Pilleneinnahme (zuletzt Qlaira) von 1988-2023, stets gut vertragen, bis zuletzt regelmäßige, monatliche Abbruchblutung
  • In 2023 zunehmend Beschwerden wie heftige Stimmungsschwankungen, Haarausfall, Hautprobleme (Rosazea, periorale Dermatitis), zunehmende starke Gelenk- u. Muskelschmerzen, sehr massive Schlafstörungen.
  • In Absprache mit Gyn Pille abgesetzt (seit Dez. 23 keine Pille mehr). Stattdessen 07.12.23 Beginn mit BIH (1 Hub Gynokadin + 200 mg Famenita oral, beides abends)
  • Rasche Besserung der Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen, restliche Symptome unverändert
  • 10 Tage nach Beginn mit BIH Einsetzen einer Blutung (schwankend zwischen sehr schwach, schwach, mittel)
  • Nach 6 Wochen andauernder Blutung Aufsuchen des Gyn mit Blutabnahme am 19.01.24 (17-ß-Estradiol 170,3 ng/l; Progesteron 1,2 microgramm/l) und infolge der Kenntnis dieser Blutwerte Änderung der Dosierung auf 1/2 Hub Gynokadin + 300 mg Famenita oral, beides abends
  • Blutung hält weiter an, daher 4 Wochen nach Dosisanpassung der BIH 5 Tage Hormonpause. Während der Hormonpause stoppt die Blutung und fängt auch nach der Wiederaufnahme der BIH-Therapie nicht wieder an. Keine Blutung seit 27.02.24 (zuvor durchgängige Blutung seit 16.12.23)
  • Weiterhin keine Stimmungsschwankungen oder Schlafstörungen, Hautzustand deutlich besser, weiterhin Haarausfall und starke Gekenk- u. Muskelschmerzen (für die es aber auch eine orthopädische Ursache gibt)
  • 01.-10.04.24 leichte Blutung
  • 25.04.23 erneute Blutabnahme (17-ß-Estradiol 22,4 ng/l; Progesteron 2,6 microgramm/l; Testosteron 0,9 microgramm/l; DHEA-Sulfat 0,89 mg/l; SHBG 66,6 nmol/l) und in Absprache mit Gyn Beibehalten der Therapie mit 1/2 Hub Gynokadin und 300 mg Famenita oral, beides abends
  • 30.04.-03.05.24 leichte Blutung
  • 18.-25.05.24 leichte bis mittlere Blutung
  • seit heute (08.06.24) leichte Blutung

 

Ich substituiere Vit.D (Wert in 04/24: 108 nmol/l), Vit.B12 (Wert in 04/23: 664 pg/ml), Magnesium, Biotin und nehme zudem Tromcardin (wegen zwischenzeitlicher Herzrhythmusstörungen, die seit Einnahme weg sind) sowie Adfemin

Über eine Beurteilung und Einschätzung sowie einen Rat würde ich mich freuen.

Ist die Dosierung der BIH korrekt? Wie sind die Hormonwerte einzuschätzen? Warum diese unregelmäßigen Blutungen (bin ich noch nicht postmeno oder kommt die Blutung durch die BIH?)?

Vielen Dank fürs Lesen und gegebenenfalls beurteilen.

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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08.06.2024, 19:47 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Unter Berücksichtigung Ihrer Körpermaße ist es durchaus richtig, niedrig dosiert (oder sogar kein) Östradiol einzusetzen und mindestens 200 mg Prog. Wenn die Blutungen immer wieder auftreten, sollte eine Ausschabung vorgenommen werden, da Sie eine Hochrisikopatientin für GBM-Krebs sind!

Im Fettgewebe wird Östron "unkontrolliert" produziert, was das Problem hervorruft.

Hormonbestimmuungen führen zu keinem Erkenntnisgewinn und werden von den Fachgesellschaften nicht empfohlen.

Obwohl es nicht mein Fachgebiet ist, möchte ich anregen, dass Sie sich evtl. bei einem Diabetologen mit der Frage vorstellen, ob Sie z.B. wöchentlich Semaglutid spritzen sollen, um eine Gewichtsreduktion anzustoßen.

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08.06.2024, 20:27 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für die Rückmeldung. Die unkontrollierte Östron-Produktion im Fettgewebe ist mir bewußt und ich hatte bereits mit dem Gedanken gespielt, das Estradiol komplett wegzulassen und ausschließlich Progesteron zu nehmen. Das werde ich nun umsetzen.

Die Gewichtsreduktion ist im Gange, jedoch werde ich zusätzlich noch einen Diabetologen kontaktieren, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Danke für den Hinweis.

Bezüglich einer möglichen Ausschabung werde ich mit der behandelnden Gynäkologin sprechen.

Herzlichen Dank für die rasche Beurteilung meines Falls und noch ein schönes Wochenende.

 

Experte-Bohnet
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09.06.2024, 01:02 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Alles Gute!