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Dosierung von Estreva

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

31.08.2020 | 10:50 Uhr

Sehr geehrter Prof. Bohnet, ich bin 45 Jahre alt und leide seit 2 Jahren an Insomnie + andere Wechseljahresbeschwerden: Ängste, Innere Unruhe, Depression, Libidoverlust, Trockenheit, zu kurze Zyklen etc.Ich nehme seit 2 Jahren Progesteron (Progestan), was meine Insomnie aber nicht verbessert hat. Zusätzlich Trimipramin, was auch nur sehr mäßig hillft. Mein Östrogenspiegel war gut, deswegen hat man mir kein Östrogen verschrieben.Vor 4 Monaten habe ich mit Estreva angefangen. Die ersten 2 Monate 1 Hub (+200mg Progestan), keine Besserung. Danach 2 Hub (+200mg Progestan) und plötzlich ging es mir blendend. Ich schlief endlich 6h durch, Depressionen waren weg, endlich nach Jahren wieder Libido, keine Augentrockenheit mehr, keine Halstrockenheit, keine Knieschmerzen. Alles bestens. Das Trimipramin konnte ich auf 20mg reduzieren. Dann die Blutkontrolle am 19 Zyklustag (bei 24 Tagen Zyklus):

Östradiol 204,5 pg/ml (Norm: 120-180), Progesteron 6,4 ng/ml (Norm:10-30), FSH 2,2 IU/l (Norm:2-6). Testosteron, Schilddrüse (nehme L-Thyrox) im Normbereich. Aussage vom Gynekologe: Östradiol zu hoch - reduzieren, anderthalb Hübe nehmen. Seit 2 Wochen nehme ich nur anderthalb Hübe und es geht mir wieder richtig schlecht: Extreme Schlafstörungen, Depressive Gedanken, Trockene Augen und Hals, kein Libido (0 Empfindungen beim Geschlechtsverkehr). Ich kann einfach nicht mehr und gehe auf 2 Hüben zurück.

Ist denn mein Östradiolspiegel so hoch, dass man auf keinen Fall die 2 Hübe nehmen darf? Wie soll man dann überleben? Ich habe absolut keine Östrogendominanzsymptome. Die Grenzbereiche sind die von Rimkus, vielleicht gibt es noch andere, "schulmedizinische" und ich bin doch noch am oberen Normbereich?

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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31.08.2020, 15:35 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Das allerwichtigste bei einer WJ-Hormon-Therapie ist, dass es der betroffenen Frau gut geht!

Aufgrund von Hormonwerten die Therapie zu ändern, ist wenig sinnvoll und wird durch die Leitlinien der Fachgesell-schaften auch nicht empfohlen! Solche Werte sind wenig aussagekräftig, weil immer der Zeitabstand zwischen Anwendung der Hormone und der Blutabnahme berücksichtigt werden muss, was schwierig ist.

Solange 2 Hübe Ihnen helfen und die Dosis nicht weiter gesteigert wird, halte ich dies für vertretbar!

Gewicht?!

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31.08.2020, 16:13 Uhr
Kommentar

Sehr geehrter Prof. Bohnet, vielen Dank für die Antwort. Da bin ich erleichtert.

Normalgewicht: 166cm und 60kg.

Schilddrüsen Werte vollständigkeitshalber:

TSH 2,62 mIU/l (0,27-2,50)

fT3 4,2 pmol/l (3,1-6,8)

fT4 16,83 pmol/l (12 -22)

Ich nehme L-Thyrox 37 Mikrogramm wegen Unterfunktion

Und auch noch 2-mal in der Woche OeKolp Ovula 0,03mg (ohne geht's nicht, trotz hormonfreier Cremes täglich).

Schon seltsam dass die Östradiolwerte hoch sind und die Beschwerden wie bei Mangel (hatte 24h Pause bis Blutentnahme, weil ich das Gel Morgens nehme, auch keine Biotin Einnahme etc. was falsche Ergebnisse liefern kann). 

Alles andere wäre ja aushaltbar, aber die extreme Insomnie Ist sonst nicht behandelbar (Schlafhygiene, Sport, Yoga, Meditation, Ernährung mache ich natürlich). Hat auch nichts mit der Psyche zu tun, kein Stress oder so.

Nochmal vielen Dank.

Experte-Bohnet
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31.08.2020, 22:42 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Das hört sich in der Tat alles gut an!

Wurden je Schilddrüsenantikörper, z.B. MAK (= anti-TPO) gemessen? Dies könnte erklären, warum Sie eine leichte SD-Unterfunktion entwickelt hatten.