Depression und Lafamme 2/2 mg

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

08.04.2024 | 20:45 Uhr

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Bohnet,

ich mache mir große Sorgen um meine Freundin. Wir sind beide in den Wechseljahren, sie hat es schlimmer erwischt als mich - sie hat schwere Depressionen. Sie ist 58 Jahre alt, 1,68 cm groß und wiegt ca. 69 Kg. Ich habe für uns beide einen Termin im Hormoncenter gemacht, um unsere Werte bestimmen zu lassen und eine passende Therapie zu bekommen. Insbesondere für Sie. Nun hat ihr aber ihre Gyn. die dafür notwendige Überweisung verweigert, da sie der Auffassung ist, Untersuchungen dieser Art wären nutzlos, da es sich dabei immer nur um Momentaufnahmen handelt. Sie hat ihr Lafamme 2/2 mg verschrieben. Ich wäre Ihnen für eine Einschätzung sehr dankbar. Zusätzlich muss ich anmerken, dass meine Freundin Myome hat, unter Bluthochdruck leidet und wegen ihrer Schilddrüsenunterfunktion 50 mg Lthyroxin einnimmt.

Vielen lieben Dank und herzliche Grüße aus Brandenburg

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08.04.2024, 21:52 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Das tut mir leid, dass Depressionen aufgetreten sind, was leider um die WJ durchaus häufig ist. Wenn ich Sie richtig verstehe, wurde bisher noch keine HT durchgeführt!? In der Altersgruppe sind die Eierstöcke meist schon 5 Jahre erloschen; eine Hormonstatus bringt dann tatsächlich kein Erkenntnsgewinn.

Das verordnete Präp hat sich durchaus bewährt, aber nicht in diesem Alter und nicht als Startpräp. Es wird seit Jahrzehnten mit Erfolg das körpereigene Östradiol und Progesteron eingesetzt, was in bio-identischer Form vorliegt. Sie sollte als erstes beginnen, eine Kapsek mit 100 mg jeweils eine Stunde vor dem zu Bett gehen über zunächst 10 Tage einzunehmen. Dann wäre eine Pause von 4 Tagen zu machen; danach wieder P-Kapsel und einen halben Hub Östradiol Gel unmittelbar vor dem Schlafengehen. Beide Hormone wären kontinuierlich ohne Pause anzuwenden! Später, nach einigen Wochen, könnte die Dosis des Gels auf einen Hub erhöht werden. Ich darf hier keine Präparatenamen nennen; aber in jeder Apotheke erhalten Sie Auskunft bzw. die Gyn müste das wissen! Alles Gute und sonnige Frühlingsgrüße in das schöne Bbg!

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Hier darf alles gefragt werden, auch wenn WJ im Mittelpunkt stehen!- Es ist dann auch für mich ein wenig Abwechselung. Früher war die Gesichtscreme Placentubex der Renner. Man hat das Estriol aus dem Mutterkuchen (Placenta) extrahiert. E3 ist ein schwaches Estrogen und wirkt durchaus an der Haut, ohne dass eine systemische Wirkung entsteht. (Heute allerdings in Kosmetika verboten!) E2 ist dagegen d a s Estragen; es wirkt am stärksten, wenn man das Gesicht eincremt, kann das zuviel werden. Alkohol trocknet die Haut aus! Wenn Sie von sich aus Estriol-Creme in geringer Menge anwenden, dann habe ich da nichts dagegen, aber ich kann und darf das nicht empfehlen!

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