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Brustschmerzen Migräne HET

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

27.07.2023 | 13:32 Uhr

Hallo liebes Expertenteam,

vielen Dank dass Sie sich Zeit nehmen Patientefragen zu beantworten. 

Ich bin 44 Jahre alt kinderlos, wiege 65kg und leide seit der künstlichen Befruchtung (vor 7 Jahren) an Migräne ohne Aura die erstmals nur zu Beginn der Periode auftrat, im Laufe der Jahre sich allerdings auch zur Zyklusmittel und teilweise Mitte der Lutalphase zeigten. Die Anfälle waren immer sehr schwer mit Totalausfall. Zudem hatte ich massive Blutungen und starke Stimmungsschwankungen. Die Lebensqualität war auf dem Nullpunkt. Daher entschie dich mich für eine Rimkustherapie. Anfangs nur Progesteron 70mg morgens und abends oral. Massive Nebenwirkungen wie Depressionen, Schwindel, massive kognitive Leistungseinbußen Haarausfall. Migräne und Blutung bessert sich erst nach 6 Monaten. FSH stieg unter der Behandlung massiv an. Habe dann orales Östrogen 0,5mg erhalten das innerhalb kurzer Zeit zu Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen geführt hat. Umstellung auf dermales Östrogen mit 0,05mg tgl. Im Laufe der Zeit haben sich öfter Mal massive Brustschmerzen durch Schwellung gezeigt, was mich veranlasst hat Ö zu reduzieren auf 0,03mg. Was leider immer zuverlässig in einem Migräneanfall geendet hat. Meine Frage wäre: kommt es zu Brustschmerzen durch zuviel Progesteron das evt in Ö umgewandelt wird? Dermales Progestogel hat mir die Beschwerden immer verschlechtert. Ich habe mittlerweile sehr große Angst das Ö erneut zu reduzieren da ich gerade wieder seit 2 Wochen 2 schwere Anfälle mit 3 Tagen Pause, allerdings mit heftiger Erschöpfung ertragen musste. Führt ein P Entzug ebenfalls zu Migräne? Kann man den natürlichen Zyklus zuverlässig abschalten, damit die Hormonmenge von aussen besser steuerbar ist?    Haben Sie vielen Dank und herzliche Grüße Kathi

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27.07.2023, 13:34 Uhr
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Ein Thema noch vergessen. Führen niedrige Hormonspiegel schneller zu Migräne? Also wenn ich mehr Hormone nehmen würde, wäre dann bei Bedarf eine Reduktion nicht zwangsläufig mit Migräne verbunden?

Experte-Bohnet
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27.07.2023, 15:42 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Vom Alter sind Sie in den WJ und es dürfte eine wechselnde Restaktivität der Eierstöcke vorliegen. Allerdings schreiben Sie, dass das FSH angestiegen sei. Um die Situation einschätzen zu können, müsste ich einen aktuellen Wert und das Ergebnis einer AMH-Messung mit Vit D haben.

Die etwaige Restfunktion der Eierstöcke lässt sich durch verschieden Maßnahmen unterdrücken.

Die HT nach Dr. Rimkus ist eine nicht wissenschaftlich validierte Therapie! Insofern kann ich dazu nicht Stellung nehmen.

Es ist bekannt, dass Migräneattacken bei Hormonabfällen, z.B. um die Periode eintritt. Allgemein geht man davon aus, dass ein zu Viel an Ö Mi begünstigt.

Möglicherweise könnte Ihnen ein Endokrinologe vor Ort auch weiterhelfen!

Experte-Bohnet
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27.07.2023, 15:44 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Das ist so einfach nicht zu beantworten! Manche Frauen verlieren sogar ihre Migräne nach den WJ!

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30.07.2023, 09:33 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Bohnet,  vielen Dank für Ihre zügige Rückmeldung. Was ich vergaß zu erwähnen: ich bin 1,82 groß bei 65kg. Da ich schon immer untergewichtig war beteht bei mir anscheinend auch ein erhöhtes Osteoporose Risiko. Durch massive Unverträglichkeiten (Laktose, Fruktose, Glutensensibilität) bekomme ich auch nicht mehr auf die Rippen. 

Der AMH Wert war 2018 (Alter 39) schon sehr niedrig mit 0,14ng/ml. Habe damals auch kaum auf die Stimu reagiert. Max waren 1 und 3 Eizellen. Unter der Progesterontherapie ist der FSH Wert von 11,7 auf 62 IU/l gestiegen, nach Start dermaler Anwendung von 50 mikrogramm Östradiol tgl. aber wieder auf 14.8 (letzter Wert im Juni) gesunken. Ich supplementiere 5.000 Einheiten Vit D tgl., dadurch liegt mein Spiegel seit Jahren bei 70ng/ml. Nachdem Desogestrel und Chlormadinon nur Dauerblutungen und Depressionen verursacht haben wollte ich auf die natürlichen Hormone umschwenken. So richtig Rimkus mache ich nicht mehr, da mir mein Wohlbefinden wichtiger ist als das Erreichen eines Laborwertes.  Meine Gynäkologin ist zum Glück offen und übernimmt zukünftig die Verordnung der Hormone. Wenn die Brustschmerzen nicht sporadisch wären müsste ich die Dosierung nicht anpassen die dann Migräne hervorruft. Die letzten 3 Endokrinologen beschäftigten sich nicht ernsthaft mit Geschlechtshormonen. Alle Werte waren immer vorbildlich, was dazu geführt hat dass ich nicht mehr ernst genommen wurde. Leider muss man sehr lange auf einen Termin warten. Wenn man dann in einer guten Phase beim Doc sitzt und Blut abgenommen bekommt, spiegelt das nicht mehr das Problem wider. Was würden Sie empfehlen um die Eierstöcke ruhig zu stellen? Gibt es Erfahrungswerte der Höhe an Hormonen die dann eingenommen werden sollten wenn man mit körperidentischen Östradiol und Progesteron therapieren wollte? Muss bei Ruhigstellung der Eierstöcke noch Testo ergänzt werden?

Vielen Dank und herzliche Grüße

Kathi