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Anhaltende Blutungen während HET

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

17.07.2023 | 18:36 Uhr

Sehr geehrter Herr Professor Bohnet, 

im vergangenen Jahr blieb meine Blutung 9 Monate aus. Es kamen Hitzewallungen nachts hinzu und ich habe kaum noch eine Nacht durchgeschlafen, litt unter starken Konzentrations- und Gedächtnisstörungen. Dann las ich das Buch von Dr. Sheila der Liz und begann kurz darauf mit der Einnahme von Progestan 100 mg. Seit Februar nehme ich zusätzlich morgens 1 Hub Lenzetto. Die Hitzewallungen sind verschwunden, ich schlafe wie ein Baby und fühle mich auch kopfmäßig wieder fitter. Allerdings kamen nach einigen Monaten starkes Brustspannen und geschwollene Beine hinzu, vor allem habe ich Blutungen in Dauerschleife, mit nur wenigen Tagen Unterbrechung. Meine Frauenärztin hat mir nun für 3 Monate die Pille verschrieben. 

Ich möchte nur äußerst ungern die Pille einnehmen. Der Zyklus würde sich wahrscheinlich normalisieren. Aber die Situation nach den 3 Monaten wäre doch sicher ähnlich wie jetzt? Sie hat es weder für notwendig erachtet, Hormonwerte zu bestimmen, noch einen Blick auf Brust bzw. Schleimhäute zu werfen. Eine Ultraschalluntersuchung außerhalb der Reihe kommt nicht in Frage. Einen anderen Frauenarzt zu finden, ist schier unmöglich. Ich fühle mich mit dem Problem absolut alleingelassen. 

Ich habe das Gefühl, dass die Dosen von Ö und P, die ich aktuell einnehme, nicht passend für mich sind. Deshalb habe ich das Ö 8 Tage lang weggelassen. Beine und Brust sind wieder i. O., vor 3 Tagen hatte ich eine mega heftige Blutung, die nun langsam zurückgeht. Allerdings fangen die Hitzewallungen und Schlafstörungen langsam wieder an. Seit heute nehme ich wieder Ö und versuche, den Hub auf die Hälfte zu reduzieren. Ich fühle mich bei diesem Herum xperimentieren"" völlig unsicher und wende mich daher an Sie, um Ihren Rat zu erbitten.

Ich habe gelesen, dass solche unregelmäßigen Blutungen durchaus die ersten Monate entstehen können, sollten sich aber nach einem halben Jahr normalisiert haben.

Auf eine Privatärztin bin ich gestoßen, die die Rimkus-Therapie anbietet. Das übersteigt aber ehrlicherweise meinen Geldbeutel. 

Ich bin gerade 50 geworden, ca. 1,63 m groß und wiege ca. 58 kg. 

Für Ihr Feedback und Ratschlag bin ich Ihnen unglaublich dankbar. 

Viele Grüße

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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18.07.2023, 08:12 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Vermutlich ist es zu einer sog. Follikelpersistenz gekommen. Die Symptome sind auf ein zu viel an Ö zurück zu führen. Deshalb sollten Sie eine Pause von 4 - 7 Tage machen und dann zunächst nur P-Kapseln anwenden, am besten 200 mg.

Die HT nach R ist keine wissenschaftlich etablierte Vorgehensweise!

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18.07.2023, 08:56 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für Ihre Antwort. Sie bestätigen damit meine Vermutung.

Das Ö habe ich ja 8 Tage lang weggelassen. Bezieht sich die empfohlene Pause von 4-7 Tagen auf jeden Zyklus? Sind es dann bestimmte Tage, an denen ich kein Ö einnehmen sollte, oder ist das egal? 

Könnte ich das Ö auch jeden 2. Tag einnehmen, um eine Überdosierung zu vermeiden? 

Vielen Dank und herzliche Grüße

S. 

Experte-Bohnet
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19.07.2023, 07:51 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Nein, die Pause machen Sie einmalig! Das Gel jd. 2. Tag aufzutragen ist nicht zu empfehlen. Die Ö-Dominanz ist nicht durch die Anwendung des Gels aufgetreten, sondern durch eine "unkontrollierte! Eigenproduktion, was durchaus mehrfach auftreten kann.