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Abruptes Absetzen von Hormongel nach OP

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

21.07.2015 | 08:28 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr., bei mir (51J.) wurde vor einer Woche eine laproskopische Hysterektomie vorgenommen. Laut Arzt soll ich für 2 Wochen das Etreva-Gel und Progestan weglassen (wg. Trombosegefahr) und dann wieder anfangen. Mit oder ohne Progestan, die Frage muss noch geklärt werden! Ich nehme seit gut einem Jahr dieses Estreva-Gel ohne Probleme. Jetzt durch das abrupte Absetzen stellen sich so langsam wieder die Symptome ein wie leichter Schwindel, Hitzewallungen, Schlafstörung. Ich habe gelesen das die Trombosegefahr bei Einnahme durch Hormontabletten viel größer sei und bei einem Gel über die Haut ein minimales Risiko bestände. Ich würde gerne Ihre Meinung darüber hören, ob ich dem Rat meines Arztes folgen soll, oder ich mit dem Gel bedenkenlos fortfahren kann. Natürlich möchte ich mich jetzt nicht eigenmächtig über die Entscheidung meines Arztes hinwegsetzen und warte erst Ihre Antwort ab. Im voraus möchte ich mich dafür schon einmal bedanken. Lg

 

 

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Experte-Bohnet
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22.07.2015, 06:36 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Gut, dass Sie nachfragen! Diesen Rat hätte ich Ihnen nicht gegeben!

Auch wenn das Gel von allen Therapien das geringste Thrombose-Risiko aufweist, so macht gerade das Absetzen und der Wiederbeginn mehr Probleme als z.B. einen Hub vor dem Schlafengehen weiter an zu wenden! Wenden Sie auch erst mal das Prog. mit an.  In 3-4 Wo könnten Sie mal, wenn die Heilung abgeschlossen ist, mit beidem ca 4 Tage Pause machen, damit man sieht, ob es zu einer sog. Abbruchblutung kommt. Wenn sich keine Blutung zeigt und die Ultraschall-Unters. ok ist, können Sie dann das Gel alleine anwenden.

Vit D, Knochendichte?!

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22.07.2015, 17:03 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Prof. Bohnet,

vielen Dank für Ihre Rückantwort. Ich war gestern so verzweifelt und habe weinend meine Frauenärztin angerufen um ihr mein Problem zu schildern. Ich hätte diesen Zustand keinesfalls noch 2 Wochen ausgehalten. Sie hat mir auch so wie Sie, dazu geraten gleich 1 Hub zu nehmen. Ich sollte viel laufen und mind. 2 Liter Flüssigkeit zu mir nehmen. Falls die Beine/Waden am Abend dick und fest werden sollten ich aber umgehend meinen Hausarzt aufsuchen solle. Schon beim Auftragen hat mir meine Psyche signalisiert, das jetzt alles wieder gut wird. Siehe da, nach 1 Std. ging es mir schon viel besser. Meine Beine wurden am Abend weder dick noch angeschwollen. Meine Frauenärztin erklärte die Entscheidung des Operateurs mit den Worten, das man hier wohl Übervorsichtig sein wollte, aufgrund der Trombosegefahr. Es hätte aber unterschieden werden müssen, ob sich ein Patient bereits in einer Hormontherapie befindet und was das abrupte Absetzen ausmachen kann, wie jemand der mit Hormonen noch keine Erfahrung hat. Durch mein Posting profitieren vielleicht andere hier die sich vorher schlau machen, damit ihnen nicht das gleiche widerfährt wie mir. An dieser Stelle möchte ich mal anmerken, das daß hier ein ganz tolles fachliches Portal ist, Respekt!!

Was das weiter Einnehmen von Progestan angeht, waren sich die Ärzte im KH nicht einig ob es weiter eingenommen werden soll, da der Gebährmutterhals ja noch vorhanden ist u. verwiesen die Entscheidung bei meiner FÄ. Meine FÄ war sich vor der OP auch nicht sicher u. ich solle das im KH klären. Die Frage bleibt also offen! Ich habe Gel u. Prog. nicht unentwegt gleichzeitig genommen. Im Rytmus 3 W. nur Gel u. dann 2 W. Gel+Prog. usw. Die Frage wird sich jetzt am kommenden Freitag klären wenn ich meine Fäden gezogen bekomme. Da Sie jetzt das ganze ein bisschen besser einschätzen können, würde ich Sie daher noch um eine letzte Frage bitten. Soll ich das Prog. so wie bereits von Ihnen vorgeschlagen zus. einnehmen und nach Stabilität u. Pausierung dann ganz drauf verzichten :-X:HELP:

Vielen Dank im voraus,

und freundliche Grüße.

Experte-Bohnet
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23.07.2015, 06:52 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ich denke Ihre FÄ hat in der Tat gute Kenntnisse mit der HT; aber warum sie es Ihnen nicht gleich gesagt hat!

Bei der Nachunters. würde ich dies auch bei dem Operateur ansprechen! Er soll es den einweisenden Ärzten überlassen, ob eine Pat. weiterhin Hormone anwenden soll oder nicht! Diese kennen meistens Ihre Pat. bereits über Jahre!

Fragen Sie doch nach, ob der GBM-Hals gestanzt wurde! Falls ja, ist meist keine Prog-Anwendung notwendig! Dennoch Sie könnten erstmal so verfahren wie ich bereits gesagt habe, also beide Hormone erstmal zusammen!

Vit D, Knochendichte?!

D a n k e  auch für Ihre anerkennden Worte!

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24.07.2015, 17:40 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Prof. Bohnet,

Ich denke Ihre FÄ hat in der Tat gute Kenntnisse mit der HT

Warum? weil Sie diese vielleicht mal auf einer ihrer Fortbildung, wo Sie als Dozent tätig waren, eines Ihrer Vorträge war, wer weis ;-) (im Raum Koblenz im Haribo-Hotel). Ich soll Sie ganz herzlich von Fr. Dr. Hoppe grüßen.

aber warum sie es Ihnen nicht gleich gesagt hat!

Meine FÄ hat davon gar nichts gewusst und war selber überrascht, das die Hormone abgesetzt wurden. Hier stimmt sie auch mit Ihnen über ein, dass das Absetzen und der Wiederbeginn Probleme mit sich bringt. Sie wird dies dem Operateur auch wissen lassen und Aufklärung leisten.

Fazit: Die Untersuchung ist abgeschlossen, einwandfreier Befund. Ab morgen werde ich wieder mit 2 Hub Estreva Gel für 6 Wochen fortfahren. Dann soll ich 10 Tage 2 x 100 Progestan abends einnehmen. Ob wir dann nachhaltig mit dem Progestan weiter machen od. nicht, haben wir mal offen gelassen.

Fragen Sie doch nach, ob der GBM-Hals gestanzt wurde!

Mit Verlaub, aber damit konnte meine FÄ erstmal nichts anfangen. Per Ultraschall würde man das auch nicht sehen. Könnten Sie mir das vllt. mal näher beschreiben was damit gemeint ist? Mir liegt der OP-Bericht zwar vor, aber wenn es dafür einen medizinischen Fachausdruck für gibt, müsste er ja mit aufgelistet sein.

Latein war nicht mein Steckenpferd :-[

Vielen Dank Hr. Prof. Bohnet im voraus

und herzliche Grüße

von der Badischen Weinstrasse