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Gynokadin/Famenita gleichzeitig oder versetzt beginnen?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

25.10.2023 | 20:58 Uhr

Sehr geehrter Herr Professor Bohnet,

ich hatte meine letzte stärkere Blutung ab Ende Mai für drei Wochen und war danach 115 Tage blutungsfrei. Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Haarausfall und Zyklusstörungen habe ich schon seit einigen Jahren. Im Sommer sind noch Hitzewallungen und Schweißausbrüche dazugekommen. Mein Zyklus ist schon seit Jahren sehr unregelmäßig, zuletzt mit eher größeren Abständen (um 42 Tage) und auch Pausen bis 90 Tage. Die Blutungen waren eher stärker, es waren aber auch einige sehr schwache Blutungen dabei. Außerdem habe ich ein Myom von 8 cm und seit vielen Jahren eine Eierstockzyste.

Alter und Maße: 49 Jahre, 63,5 kg, 166 cm

Es gab in diesem Jahr mehrere Butuntersuchungen: FSH und LH immer (z.T. deutlich) über 90 IU/l, Estradiol 157 / 18 / 21 / 84 pg/ml (erste Messung Anfang Mai, letzte Ende August), Anti-Müller-Hormon <0,03 µg/l.

Nun soll ich mit einer Hormontherapie beginnen, und zwar mit Gynokadin 2x 1 Hub und Famenita 200 mg. Ich möchte das auch gerne, jedoch hatte ich in den letzten Tagen überraschenderweise doch noch einmal eine Blutung. Diese war sehr leicht, eine Vorlage hätte ich gar nicht gebraucht, und dauerte 6 Tage. Im Nachhinein fand ich nur auffällig, dass in der Zeit vor der Blutung die Hitzewallungen weniger waren. Seit Beginn der leichten Blutung spüre ich sie wieder stärker.

Mir ist jetzt nicht klar, wie ich mit den Hormonen beginnen soll. Laut meiner Ärztin sollte ich mit beiden Hormonen einfach anfangen. Das war aber noch vor der Blutung. Sie schreiben in den Kommentaren, dass man nach längerer Blutungsfreiheit zunächst nur mit dem Progesteron beginnen soll. Wie ist es aber in meiner Situation, wenn doch noch einmal eine leichte Blutung aufgetreten ist? Kann ich jetzt mit beiden Hormonen gleichzeitig beginnen oder sollte ich auch erst nur für 10 Tage Famenita einnehmen? Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir hierzu einen Rat geben könnten.

Vielen Dank und freundliche Grüße!

 

 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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17.11.2023, 01:25 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Sie können sich vorstellen, dass das Messen von 1 mm über Gewebeschichten nicht gerade exakt sein kann! Eine Ausschabung wird erst erforderlich wenn die GBM-Schleimhaut über 10 mm ist und nich abblutet!

Sie könnten die Therapie, d.h. Ö + P, über 24 Tage machen und dann jeweils 4 Tage Pause!

200 mg P vor dem zu Bett gehen eingenommen, haben den maximalen Effekt auf die Schlafqualität. Sie könnten das ja mal ausprobiern.

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13.04.2024, 01:56 Uhr
Kommentar
Sehr geehrter Herr Professor Bohnet,
 
ich bräuchte noch einmal Ihren Rat: Meine letzte Blutung war im Oktober 2023 (meine ursprüngliche Frage). Ich habe dann - nach 10 Tagen Progesteron und Pause - mit der Hormontherapie begonnen und diese bis jetzt fortgeführt.
Nun habe ich doch noch einmal eine Blutung bekommen, obwohl ich damit gar nicht mehr gerechnet habe. Die Blutung begann vor 11 Tagen als braune Schmierblutung, wurde dann periodenstark und ist nun am Abklingen bzw. nur noch sehr leicht. Während der Blutung habe ich die Hormontherapie erst unverändert weitergenommen, dann vor 6 Tagen aber doch abgesetzt.
 
Die Gynokadin-Dosierung ist vor einem Monat reduziert worden, weil ich bei der letzten Blutuntersuchung einen unglaublich hohen Östrogenwert hatte. Einen so hohen Wert hatte ich noch nie. Die letzte Dosierung war somit ein halber Hub Gynokadin und eine Kapsel Famenita (100 mg).
 
Die Werte von Anfang März waren wie folgt:
 
Estradiol 1160 pmol/l
Progesteron 3,74 nmol/l
FSH 121 IU/l
LH 66,1 IU/l
 
Im Februar ist bei einer Abdomensonografie eine kleine Zyste am Eierstock gesehen worden (12 mm). Das Endometrium war im Dezember 5,7 mm dick, bei der letzten Sonografiekontrolle Anfang März 5 mm (anderer Untersucher). Die kleine Zyste war im März nicht mehr darstellbar. Die Untersuchung ist bei mir aber auch schwierig, weil ich ein großes Myom habe.
 
In den letzten Tagen vor der Blutung hatte ich viel Stress, weil mein Kind sehr schwer akut erkrankt ist. Nachdem es aus dem Krankenhaus entlassen wurde, fing bei mir die Blutung an.
 
Meine Frage ist, wie ich weiter verfahren kann. Die Blutung ist jetzt nur noch leicht. Ich kann jedoch nicht abschätzen, ob sie nun tatsächlich abklingt oder noch länger bestehen bleibt. Das hatte ich im Mai letzten Jahres schon einmal.
Ich spüre die Hitzwallungen wieder mehr und meine Schlafstörungen haben ohne Progesteron wieder massiv zugenommen.
 
Würden Sie nochmals 10 Tage nur Famenita 200 mg mit anschließender Pause empfehlen oder gleich den Start mit Gynokadin und Famenita? Und falls ja, in welcher Dosierung? Oder sollte ich noch mit beidem pausieren, bis die Blutung sicher aufgehört hat?
 
Ich bin jetzt 50 Jahre alt, 167 cm groß und wiege 70 kg, habe also auch etwas zugenommen.
 

Vielen Dank und freundliche Grüße!

Experte-Bohnet
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13.04.2024, 15:43 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Die GBM-Schleimhaut dürfte jetzt abgeblutet sein, sodass Sie durchaus mit den Hormonen wieder anfangen könnten. Solche Ereignisse können durchaus auch wieder auftreten, d.h. es kommt zum Heranreifen eines Eibläschens, welches dann unkontrolliert Ö bildet. - Sie haben alles richtig gemacht!

Wünsche einen schönen Frühling ohne Hormonprobleme!

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14.04.2024, 22:24 Uhr
Kommentar

Besten Dank - Ihnen auch einen schönen Frühling!

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03.09.2024, 18:39 Uhr
Kommentar
Sehr geehrter Herr Professor Bohnet,
 
seit März habe ich - weil mein Estradiolwert über 1000 pmol/l lag - nur 1/2 Hub Gynokadin-Gel und 100 mg Famenita verwendet. Aktuell habe ich erneut ein Problem: Seit Anfang Juli sind drei Episoden mit Schmierblutungen aufgetreten. Seit Wochen habe ich auch wieder Schmerzen in den Brüsten. Am 14. August begann erneut eine Schmierblutung, die dann periodenstarkt wurde. Ich habe die Hormonersatztherapie einige Tage pausiert. Die Blutung ist dann abgeklungen, war jedoch nicht ganz verschwunden.
 
Letzten Freitag, am 30.8., war ich nun zur Kontrolle meines Myoms. Ich hatte noch eine ganz leichte Schmierblutung. Die gynäkol. Untersuchung war sehr schmerzhaft. Die sonograf. Untersuchung ergab (neben Myom und seit Jahren bekannter Ovarialzyste) ein unregelmäßiges Endometrium von 7 mm. Die HET sollte ich jetzt auf 2 Hub Gynokadin-Gel erhöhen und mit 100 mg Famenita weiterführen, damit "alles zur Ruhe kommt".
In der Nacht nach der Untersuchung habe ich aber eine starke Blutung bekommen. Am Wochenende war die Blutung morgens und nach dem Stuhlgang stark, im Tagesverlauf dann etwas weniger. Das Gleiche gestern und heute.
 
Ich bin jetzt verunsichert, ob und wie ich die HET weiterführen soll. Soll ich jetzt wirklich mit 2 Hub Gynokadin und 100 mg Famenita weitermachen?
Außerdem frage ich mich, ob die 100 mg Famenita noch ausreichend sind, da ich inzwischen 75 kg wiege (bei 167 cm, Alter 50 Jahre).
 
Für Ihren Rat wäre ich wie immer sehr dankbar.
 
Freundliche Grüße!
Experte-Bohnet
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03.09.2024, 20:43 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Nein, das halte ich unter den Bedingungen nicht sinnvoll. Bei solchen Episoden hat es sich bewährt, einige Monate eine sog. Minipille, wie z.B: Slinda einzunehmen; je nach Entwicklung der Beschwerden wäre ein Hub Ö Gel hinzuzufügen, in keinem Falle 2!

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03.09.2024, 20:56 Uhr
Antwort

Besten Dank, das werde ich ansprechen. Es wäre nur noch die Frage, wie ich in den nächsten Tagen weiter verfahre, solange ich noch die Blutung habe? Sollte ich nochmals pausieren oder weiter 1 Hub Gynokadin + 100 (oder 200?) mg Famenita einnehmen?