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33 J., Haarausfall, Ö.-mangel, vorzeitige Ovarialinsuffizienz?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

23.09.2020 | 08:07 Uhr

Guten Tag Dr. Bohnet!
Ich habe Montag meine Diagnose bekommen: Vorzeitige Wechseljahre. Bestimmt wurden Oestradiol und FSH an zwei Tagen, wie man das so macht. Werte:

Zyklustag/Blutungstag 3 (Vorwert aus Juni, da hatte ich eine Dauerblutung)
Oestradiol 154 pg/ml
FSH 25,90 mlU/ml

Dauerblutung mit Hormonpräparat gestoppt.

Tag 4 (jetzt, September)
Oestradiol 11,3
FSH 50,2

Beurteilung: Deutlich hypergonadotroper Bereich, Östrogenmangelsituation, abklärungsbedürftig. Hochgradiger Verdacht vorzeitiger Ovarialinsuffizienz. Estrogen/Gestagen-Präparat sehr indiziert zur Zyklusregulierung, Östrogenisierung, Transformation. [...] Kinderwunschtherapie nicht sinnvoll.

Hier im Forum les ich, dass viel mehr Werte bestimmt wurden.

Zu meiner Geschichte:
Bin 165cm groß, habe 2016 noch 74,5 kg gewogen, dann durch LowCarb und Sport abgenommen, bin jetzt bei 58 kg. Dazwischen immer wieder Schwankungen bis 68 kg, Ess-Attacken, Fasten-Perioden. 

Ich habe keinen Kinderwunsch, verhüte sowieso immer mit Kondom und die Pille habe ich bis jetzt nie genommen. Außer einmal mit 18, dann einfach abgesetzt... Führte zu einem Blutungsinferno auf der Klassenfahrt, ab da Dauermüdigkeit und absoluter Leistungsabfall. Mit 27 nochmal den Nuvaring gehabt und darunter ungewollt schwanger geworden (seitdem immer alles mit Kondom), abgetrieben. Die Abtreibungspille löste eine nicht enden wollende Blutung aus, sodass ich zusätzlich ausgeschabt wurde.

Dazu habe ich Morbus Crohn und nehme Budenofalk, synthetisches Glucocorticoid. Crohn-Befall nur im terminalen Ileum.
  
Mein größtes Problem ist jetzt mein Haarausfall (seit 2 Jahren), der laut meiner Gyn und Hautärztin dann jetzt wohl vom Östrogenmangel kommt. Man sieht noch keine Lücken auf dem Kopf, hab eigentlich sehr viele Haare, aber ich sehe an den ausgefallenen Haaren, wie sie immer dünner werden. Kann man so eine Glatze bekommen? Ich nehm seit Montag die Ladivella und soll nach 6 Monaten Erfolge sehen. 

Können diese Hormonschwankungen nicht auch durch die Gewichtsschwankungen, Fastenzeiten usw. kommen? Kann es PCOS o.ä. sein? Kann man das genauer prüfen?

Vielen Dank für einen Rat.
 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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23.09.2020, 17:42 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Das 2 x erhöht nachgewiesene FSH lässt leider an der Diagnose keinen Zweifel. Die vorzeitige Erschöpfung Ihrer Eierstöcke könnte auf ein Immunprozess zurückzuführen sein, was aber schwer nachzuweisen ist. Die Ursache liegt deshalb nahe, da die Crohn´sche Erkrankung auf einer fehlgeleiteten Immunreaktion beruht.

Die eingeleitete Therapie hat sich sehr bewährt! Ein Dragee am besten zum Abendbrot.

Wichtig ist, dass Sie auch mindestens 2000 E Vit D pro Tag einnehmen (s. www.medivital.eu) und Ihre Knochendichte wäre zu dokumentieren.

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23.09.2020, 17:50 Uhr
Kommentar

Danke sehr!
Warum ist das PCOS ausgeschlossen? Ich hab auf netdoktor auch von erhöhtem FSH-Werten gelesen. 

Experte-Bohnet
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23.09.2020, 18:29 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Es ist modern, dass alle über PCO reden! Aber das ist, Entschuldigung, Unsinn!

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21.07.2021, 08:21 Uhr
Antwort

Guten Tag Doc,
ich nehme also die Ladivella nun seit 8 Monaten und der Haarausfall ist vielleicht etwas weniger geworden (sind ja auch weniger Haare insgesamt), ich weiß es nicht, aber er ist immer noch immens. Ich hab lockige relativ lange Haare. Noch keine kahlen Stellen, aber es sieht so aus als würden sich Geheimratsecken bilden so langsam. Einzelne Haare sind teilweise sehr dünn.

Was ich fürchte, ist eine Glatze. Ich hab leider ein Gesicht, das Haare braucht. Kann eine Glatze passieren? Kann der Haarausfall und die "immer dünner werdenden" Haare durch eine traumatische chemische Behandlung der Haare 2018 kommen? Also dass meine Haarwurzeln da unwiderbringlich geschädigt wurden und nun langsam ihren Dienst einstellen? Sie sind wahrscheinlich kein Haar- oder Hautspezialist, aber vielleicht können Sie das besser einordnen als ich als Hypochonder.

Lieber Gruß!

Experte-Bohnet
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22.07.2021, 07:47 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

In den WJ werden die Haare praktisch bei allen Frauen weicher und dünner! Das L wirkt dem eindeutig entgegen! Eine hormonelle Glatzenbildung tritt nicht auf! ggf. sprechen Sie doch mal bei einem Hautarzt vor!