Sehr geehrter Herr Prof. Bohnet,
Vielen Dank zunächst für die Möglichkeit, Ihre Meinung hier in diesem Forum einholen zu können -
Ich bin 36, habe 2 Kinder(2+5), schlank, ernähre mich gesund. Habe meistens viel Stress (jobbedingt + 2 kleine Kinder, und wie immer zu wenig Schlaf..), vor ca. 6 Jahren einen burnout, beide Schwangerschaften waren von heftiger hyperemesis geprägt mit langen KH-Aufenthalten.
Seit den Schwangerschaften nehme ich nicht mehr die Pille, davor lange pramino ohne Probleme. Meine Periode kam seitdem regelmässig, eher kürzerer Zyklus, relativ starke Blutungen. Meine SD-Werte sind normal, SD - Ultraschall beim Internisten unaufällig. Alle Blutwerte normal, bis auf leicht erhöhten Blutzucker (+109) und hohes HDL (81).
Im letzten Jahr wurde mir klar, dass ich einfach viel zu viel Stress habe und unter ständiger Dauernervosität leide, habe dann einen Nebenjob gg. Ende letzten Jahres abgegeben. Im selben Zeitraum bemerkte ich eine leichte Periode und plötzliche Veränderungen an Haut (Akne), Haaren (struppig trocken) und eine etwas trägere Verdauung. Nach dieser Periode trat zum ersten mal eine leichte Zwischenblutung ca. Mitte Zyklus auf, die bis zur Periode dauerte, dazu gesellten sich ein leichtes Unterleibsziehen links, sowie Rückenschmerzen unterer Rücken und ganz schlimme Verspannungen.
Check-up beim Hausarzt ergab nichts, Vorsorgeuntersuchung beim FA mit Ultraschall auch nicht - alles 'super', eine 'schön' hoch aufgebaute Schleimhaut. Mit wurde dann die Pille zoely verschrieben, die nach einem wieder sehr kurzen Zyklus einzunehmen begann. Allerdings wurden die Beschwerden schlimmer, bin wieder zum FA - Verdacht auf Adnexitis (nichts im US zu sehen, Blutwerte ohne Entzündungshinweis), 2 Runden Antibiotika, die die Verdauung killten, ohne irgendeinen Erfolg. Auch unter der Pille traten die Schmierblutungen wieder in der Mitte des 1. Einnahmezyklus bis Beginn Periode auf, nur, dass mit der ersten Periode mit zoely sehr viel Schleimhaut mitabging. Danach war im US unter der Pille ein gleichmässig dünner Aufbau zu sehen. Im 2. Einnahmezyklus wieder zur selben Zeit Schmierblutungen, allerdings nur für 4 Tage.
In der Zeit der Pilleneinnahme ging es mir viel schlechter - Zu den SB gesellten sich wirklich schlimme Rückenschmerzen, Blähungen, Unterleibsziehen viel schlimmer, allg. Befinden schlecht, war sogar 3x in der Rettungsstelle, wo 3x gyn. US gemacht wurde, Blut, es waren keine Anzeichen für irgendetwas zu finden (ich dachte, die Adnexitis breitet sich aus...) Internistische Untersuchung + US, nichts, ich hatte nun sogar eine Darmspiegelung ohne Befund.
Unter der Pille habe ich ausserdem ganz schlimme Angst & Panikzustände entwickelt, was ich von mir gar nicht kenne! Hatte nächtliche Hitzewallungen, Frösteln, zittrige Hände & kalte Füsse, extrem trockener Mund, geschwollene Brüste mit sogar ein wenig Milchbildung (! steht sogar in den Nebenwirkungen dieser Pille), ...Kreislaufprobleme mit Atemproblemen, insgesamt fürchterlich.
Habe die Pille jetzt vor 2 Wochen abgesetzt und es geht mir schon viel besser. nach 3 Tagen war ich wieder normal im Kopf und schlafe nachts, wache zwar mal auf, aber es geht. Keine Angstattacken mehr, die Rücken & Gelenkprobleme sind viel besser und ich habe kaum noch Schmerzen, allerdings merke ich ab&an immer noch dieses Unterleibsziehen links. Hatte nach Absetzen ca. 1 Woche lang eine leichte Blutung, nun gerade nichts. Meine Ärzte können keine Ursachen finden und der allg. Ratschlag ist: ignorieren..! Kommt vielleicht von der KS-Narbe, Rückenverspannungen, ISG-Gelenk, usw., mannigfaltige Theorien...Zumindest ist die einhellige Meinung, nichts 'Schlimmes' zu verpassen (immerhin).
Ich habe eigentlich ganz stark die Hormone im Verdacht, ich habe ja auch in der Vergangenheit stark auf horm. Veränderungen reagiert. (Schwangerschaft) Auch deutet dieses regelmässige Muster der ZB mit hoher Schleimhaut wohl auf einen mal nicht erfolgten Eisprung/allg. Östrogendominanz hin? Als ich die Symptome recherchiert habe, kam das ja ziemlich gut hin...
Mein FA hat unter der Pille einen Hormonstatus gemacht, das war wohl alles o.b... Er hat verstanden, dass ich die zoely absetzen wollte, hat mir aber eine noch stärkere Pille im Anschluss aufgeschrieben - die ich nicht nehme. Von der Seite gibt es da also keine alternative Idee zur Pille...Habe aber keine Lust auf synth. Hormone und rein instinktiv auch nicht noch mehr Östrogen...
Wie hört sich das für Sie an & was würden Sie vorschlagen?
Habe einen Termin in der endokrin./Charite, aber erst für August bekommen. Ist auch sonst in Berlin unmöglich irgendwo vor dem Sommer einen Termin zu bekommen...Könnte aber viell. einen Hormonstatus über meinen Hausarzt (oder anderen FA) machen lassen, welche Werte wären da sinnvoll & wann nach Absetzen der Pille?
Habe ein bisschen Respekt vor der Möglichkeit, dass sich diese Schleimhaut wieder so hoch aufbauen könnte, bzw. andere Folgen eines Progesteronmangels...Habe das Problem einer befr. Ärztin/Freundin in England geschildert, die meinte alles klar, probiere mal Utrogestan und gucke, ob es besser wird, 1x vaginal abends. Kann man damit was falsch machen...?...bin mir nun doch nicht so sicher, das im Blindflug zu machen, wobei die Pille meines FA ja auch eher ein Versuch ist...
Würde mich sehr über Ihre Meinung freuen!
