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starke Hormonschwankungen trotz HET

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

07.05.2023 | 14:14 Uhr

Hallo lieber Herr Dr. Bohnet, ich bin 48 Jahre alt, werde im Sommer 49. Seit 10/21 mache ich eine HET und soll die Dosierung nach Gefühl und Bedürfnissen selbst einschätzen, ich wäre angeblich eine Bilderbuchpatientin, die sich super gut einschätzen könne. Naja...offensichtlich wohl nicht.

Grundsatz sind 1-2 Hübe Gynocadin Gel und ab 15.ZT dazu 100-200 mg Progesteron. Je nach Zyklus habe ich versucht, die Lage einzuschätzen. Ich hatte mit dieser Dosierung öfter wieder Eisprünge, aber dennoch starke Beschwerden in der 2. ZH im Sinne von schlimmen PMS. Mich quälen trotz Therapie starke Muskelschmerzen in der 2. ZH und ich bin extrem launisch. Gut geht es mir, wenn ich keinen Eisprung habe, was ja auch oft vorkommt. Dann beginnt der Zyklus zwar schon mit starken Hitzewallungen, ich benötige mehr Östrogen und schaffe die hormonfreien Tage kaum zu überstehen, quäle mich bis Tag 14 und setze dann mit Progesteron ein, das ich in solchen Zyklen dringend zum Schlafen brauche. Dann geht es mir mit Östrogen und Progesteron in den eisprungfreien Zyklen so gut, dass ich am liebsten hätte,  dass ich keine eigenen Eisprünge habe und Östrogen und Progesteron den gesamten Zyklus nehmen möchte, jedoch traue ich mich nicht, einfach umzustellen. Letzten Zyklus habe ich beides genommen nach der Pause, weil es mir sehr schlecht ging, bekam aber Zwischenblutungen und setzte Progesteron ab und nahm wieder nur Östrogen, dann allerdings bis Tag 16 und dann Progesteron dazu. 

Frage: bin ich zu jung für eine kontinuierliche Therapie mit Östrogen Progesteron ohne Pause,also nicht zyklisch? Wie kann ich hormonell im Rahmen der bioidentischen Therapie gegensteuern  um die Eisprünge zu verhindern, denn in diesen Zyklen leide ich nur. Ich quäle mich bis zum Eisprung ,während dessen geht es mir 3 Tage blendend und dann beginnt das Elend der 2. ZH. Ich möchte das nicht mehr aushalten, ohne Eisprünge aber mit kontinuierlicher Gabe von Östrogen und Progesteron geht es mir deutlich besser. Blutungen in der Pause nur wenig, früher eher stark und lange.

Ich bin 174 cm groß und wiege 75 Kilo, Gewichtszunahme von 7 Kilo in den letzten 4 Jahren. Blutzucker grenzwertig, Cholesterin plötzlich seit Beginn HET zu hoch, fand ich auch merkwürdig. Osteopenie bei mir und Osteoporose mütterlicherseits. Starker Haarausfall und Akne durch Östrogengel wieder gestoppt. 

Sport kaum möglich, ich habe das Marfan Syndrom mit Aortendilatation. Die Dilatation kam zum Stillstand unter HET. 

Tut mir leid wegen des langen Textes. Ich möchte diese Schwankungen nicht aushalten müssen, ich leide sehr darunter. Zur Zeit habe ich extreme Hitzewallungen und Unruhe und Muskelschmerzen am 4.Tag der Pause und beginne mit Östrogen, habe aber das Gefühl, es reicht nicht. 

LG Kathleen 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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10.05.2023, 08:46 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ihre Beschwerden sind so vielfaltig, dass man nicht weiss, wo man anfangen soll. Aus der Ferne kann ich allenfalls punktuell die Situation aufnehmen. Deshalb hielte ich es für sinnvoll, zumal Sie ja bei einem Endokrinologen bereits waren, diesen wieder aufzusuchen. Er hat die Möglichkeit, ggf. auch mit der Frauenarztpraxis in Kontakt zu treten! Alles Gute!