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extreme Schlaflosigkeit

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

31.01.2016 | 17:18 Uhr

Sehr geehrter Herr Prof. Bohnet,

Ihre Ratschläge an meine Leidensgenossinen habe ich sehr interessiert verfolgt. Super das es diese Plattform gibt, man fühlt sich mit seinen Problemen nicht so alleine.

Ich bin 44 J, 163cm, 62 kg, keine Kinder, keine OP´s, Fructoseintoleranz, Histaminintrolerenz, div. Nahrungsmittunverträglichkeiten, selten Migräne

Seit Ende 2014 leide ich unter extremen Schlafstörungen (ca. 2-3 Std Schlaf tägl.), die mal etwas besser (6 Std Schlaf an einzelnen Tagen) und mal schlechter wurden. Manchmal habe ich mehrere Tage gar nicht geschlafen. Ich war antriebslos, schnell erschöpft, hatte Gelenkschmerzen, manchmal war ich nachts nass geschwitzt (aber keine Hitzwallungen in dem Sinne mit Röte und Kopfschmerzen)... nun ja nach dem meine Ärzte der Schlafstörung nicht Herr wurden. Dämmerte es mir im Sommer letzten Jahres nach einem Test im Internet, dass es auch die Wechseljahre sein könnten. Meine Ärzte hielten das alle für unmöglich ....

Der Hormontest bei meiner FÄ ergab: LH   7.8 lU/l;  FSH 20.0 lU/l; 17beta-Östradiol 6.6 pg/ml; Progesteron 0.17 pg/ml; Serotonin 70 mikg/l (26. Zyklustag- einnahmefreie Tage; Pille Petibelle)

AMH: 0,18 ng/ml

Die Ergebnisse des Tests wurden von mehreren Ärzten angezweifelt, da ich die Pille einnahm und auch regelmäßig meine Periode (wenn auch kürzer und schwächer) bekam. Meine Schlaflosigkeit wurde auf Stress reduziert. Bei der mittlerweile 10 Monate andauernden extremen Schlaflosigkeit grundsätzlich kein Wunder. Die weiteren Tests ergaben diverse Veränderungen im Bereich der Neurotransmitter, neben dem niedrigen Serotonin war auch Noradrenalin (sehr niedrig), Dopamin und Adrenanlin erniedrigt. Mit den Mitteln (5htp etc.) die ich hierfür bekam fühlte ich mich zwar etwas besser aber der Schlaf verbesserte sich nicht wirklich. Nach 2- 3 Std wache ich auf und wenn ich ganz viel Glück habe schlafe ich nach Stunden noch mal ein oder dämmere nur vor mich hin.

Habe jetzt aktuell noch mal einen Hormontest bei einem anderen FA machen lassen: 

Die Pille sollte ich erst mal weglassen, habe ich in diesem Zyklus direkt umgesetzt.

Habe Gynokardin (1Hub sollte ich nicht direkt vor dem schlafen nehmen, bis ca. 3 Std vorher ) und Utergogest (2 oral direkt vor dem schlafen gehen) bekommen. Die Tage in der Folge waren ein Horrortrip, ich bekam nachts Migräne mir war stark übel, Durchfall morgens und mein gelegentliches nächtliches schwitzen wandelte sich zu den klassischen Hitzewallungen mit vorherigen Kopfschmerzen inkl rotem Kopf, sehr ausgeprägt nachts aber auch vereinzelt tagsüber. Nach 4 Tagen ließ ich nach Rücksprache mit meinem Arzt das UG weg (evtl. Unverträglichkeit des Trägeröls) und benutzte hilfsweise bis zum Testergebnis wieder die Progesteron Creme.

Auf meine Schlaf hatten beide Varianten keinen positiven Effekt - evtl. zu kurze Anwendungszeit um eine Aussage zu treffen.... Die Creme hatte grundsätzlich nur geringe Effekte auf meinen Schlaf (habe seit Herbst 15 eine 10% bioid. Progesteron Creme vom 1- 21 ZT verwendet)

Nachdem das Testergebnis vorlag, Auskunft des Arztes definitiv WJ:

LH 16 ; FSH 37;  17beta-Östradiol 70 (ich glaube das Labor gibt den Wert in dl an, Testegebnis habe ich erst mal nur müdl); Progesteron 1.5; Serotonin 140 (immer noch sehr niedrig - deshalb Erhöhung von 5 htp)

AMH: 0,09

Ich sollte auf 2 Hübe Gynokardin (1 morgens ;1 abends) und abens 1 Tab Lutinus vaginal wechseln.

Mit dieser Medikation (Einnahme so seit 4 Tagen) sind meine Hitzewellen, Kopfschmerzen fast weg, ich habe wieder mehr Antrieb, meine Haut hat sich verbessert (Falten, Poren, leichte Akne ist weg) auch meine Rückenschmerzen haben sich gebessert. Meine Haut brennt allerdins etwas im Gesicht und ich habe geschwollene Beine. Meine Unterschenkel sind stärker geschwollen so dass ich schlecht in meine Jeans passe und meine Stiefel nicht mehr zu bekomme und sie sind auch wärmer als der Rest des Beines, fühlen sich aufgepumpt an und spannen - habe aber nicht direkt Schmerzen. Trotzdem unangenehm! Ich glaube das etwas zu viel ist - Gel oder Tablette? Was kann ich tun? Mein Schlaf hat sich leider auch nicht gebessert, haben Sie dazu einen Tipp? Muss ich bei den Werten tatsächlich nicht mehr zusätzlich verhüten? Mit der Familienplanung sind wir durch...

Zusätzlich nehme ich wegen der Schlafproblematik bzw. schlechter Werte DHEA, Pregnenolon und Melatonin entsprechend meiner Verordnung.

Ich bin sehr gespannt auf Ihre Antwort.

Vielen Dank schon jetzt!

Liz

 

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Bisherige Antworten
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01.02.2016, 20:12 Uhr
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Kann man eigentlich eine Aussage treffen um wieviel (pg/ml o.a.) man den Östradiolspiegel im Blut bei optimalem Auftrag von einem HUB GK (1,25 g) und optimaler Aufnahme über die Haut anheben kann? Wäre interessant eine Hausnummer zu haben. Oder anders gefragt wo liegt in der Regel der Zielwert von Östradiol den man erreichen sollte?

Ist es richtig das Gel auch nicht auf Hüfte und Oberschenkel aufzutragen? 

Vielen Dank nochmal.

Experte-Bohnet
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02.02.2016, 04:36 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Es ist eigentlich gut nachgewiesen, dass die Östrogen-Applikation den Tiefschlaf fördert. Prog macht "nur" müde; deshalb am besten zum Abendbrot. Vielleicht sollten Sie abends auch noch einen strammen Spaziergang machen.

Gibt es Depressionen in der Familie?!

Experte-Bohnet
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02.02.2016, 04:38 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Das Gel sollte überall da aufgetragen werden, wo Fett ist! und das ist doch besonders an der Hüfte!

Wenn abends vor dem Schlafengehen über einige Wochen ein Hub aufgetragen wird, dann findet man im Laufe des nä Vormittags meist Werte um 50 pg/ml. Aber um den Langzeiteffekt besser ein zu schätzen, misst man das SHBG!

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02.02.2016, 20:22 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Bohnet,

vielen Dank für die Informationen!

Zunächst wollte ich über meine Erfahrungen mit der gestrigen Uterogest Einahme berichten:

Habe zum Abendbrot 2 Kapseln mit Milch eingenommen, sehr bald danach bemerkte ich Müdigkeit und bin dann zügig ins Bett. Habe bis ca. Mitternacht tief geschlafen, wurde dann leider wieder wach und das erneute einschlafen war nicht möglich. Also habe ich noch ein kleines Glas Milch und 1 zusätzliche Kapsel UG eingenommen. Hatte von Studien mit schlaflosen Frauen gelesen die jeweils 300mg UG abends eingenommen hatten. Nach nicht langer Zeit bin ich ttasächlich wieder eingeschlafen bis mein Wecker klingelte. :-) Unverträglichkeiten hatte ich keine - evtl. war das beim 1. Versuch vor 2 Wochen das "Hormonloch", das zu den Beschwerden führte.

Habe vor zu experimentieren wie es mit 300 mg abends ist. Spricht aus Ihrer Sicht etwas dagegen?

Schwellung der Unterschenkel war heute schon besser.

Soweit mir bekannt ist hatte keiner in meiner Familie Probleme mit Depressionen. Sie fragen das sicher wg. des niedrigen Serotonins. Das meine Fructoseintoleranz darauf Auswirkungen hat wusste ich lange nicht. Habe soviel Fructose gegessen wie ich meinte zu vertragen. Fructose habe ich jetzt ganz und Zucker auf ein Minimum reduziert. Das war nicht leicht, weil ich noch bis vor kurzem nachts auf Zucker Jagd !!! gegangen bin..... Hab es aber jetzt im Griff.

Grundsätzlich bin ich ein positiv denkender Mensch. Mag aber sein, das ich vielleicht Ende 2014/ Anfang 2015 eine entsprechende Verstimmung hatte.

Damals hatte ich sehr viel Stress, auf einer Reise über mehrere Länder/Zeitzonen innerhalb von 10 Tagen (Dez. 14) fing es mit der dauerhaften Schlaflosigkeit an. Vorher hatte ich das sporadisch mal 1-3 Tage im Monat und dann auch wieder 6 Monate gar nicht. Deshalb kam ich auf die Idee das es vielleicht mit den Hormonen zu tun hat, weil ich einfach kein Muster feststellen konnte. 

Mein SHBG war bisher immer erhöht: 08/15 391 nmol/l ; 02/15 > 180; wie hoch er bei der Kontrolle vor 2 Wochen war erfahre ich nächste Woche. Habe bislang nur wenige Werte mündlich übermittelt bekommen. Der hohe SHBG wurde mit der Pille erklärt. Wo sollte der Wert dann idealerweise liegen?

Spazieren gehe ich seit 2 Mon. (mit Schrittzähler) fast täglich meine min. 10000 Schritte. Trotzdem hatte ich immer wieder Tage an denen ich ich "stramm spaziert" bin und trotzdem keinen Schlaf hatte. Habe bisher sehr viel versucht Yoga, progressive Muskelentspannung, Einschlafapps, diverse Tees....

Was meinen Sie innerhalb welchen Zeitfensters sollte es mit GK und UG zu einer Besserung meines Schlafes kommen?

Falls alles nichts nützt werde ich auf jeden Fall auch mal zu einem Neurologen gehen. Sicher ist sicher.

Herzlichen Dank für Ihre Mühe!

Liz