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Zunahme von Ängsten unter HET?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

04.12.2020 | 16:07 Uhr

Guten Tag Herr Doktor,

ich bin 49 Jahre alt, 165cm groß, 75 kg schwer und habe seit ca. 8 Jahren keine Periode mehr. 
Kein Hormonstatus, auch kein Vitamin D oder Selen, keine Knochendichtenmessung bisher

Ich habe im Februar (Arzt wollte 200 und 2 Hübe- Dosierung empfand ich als zu hoch) mit 100 Famenita und 1 Hub Gynokadin begonnen. War zu der Zeit auch 5 Wochen in psychosomatischer Reha, wegen "Burn-out", leichter Depression und Erschöpfung. Laut meinem Umfeld anschließend wesentlich ausgeglichener und leistungsfähiger, auch ich fühlte mich wesentlich besser.

Mein FA meinte im September, das ich viel,viel zu wenig nehme und ich auf 200 mg und 2 Hübe erhöhen sollte, mit 6 Wochen Abstand. Habe folglich erst das Progesteron erhöht und dann nach 6 Wochen das Gynokadin. 
Habe beides immer abends vorm schlafengehen eingenommen.

Bekam ca. 2 Wochen nach der Gynokadin Erhöhung nachts massive Bauch- Darmschmerzen, Unruhe, Ängste, negatives Gedankenkarusell, Kopfschmerzen, Rücken- bzw. anhaltende Muskelschmerzen.

Habe nach Rücksprache das Gynokadin wieder verringert, das Progesteron beibehalten. 

Die massiven Bauchschmerzen sind weg, Ängste und negative Gedanken über Tod/Krankheiten/Zukunft schwanken mal mehr oder weniger über den Tag und sind nicht wie in der Depression konstant. Rest wie gehabt.

Nun endlich zu meinen Fragen:

- sollte ich das Progesteron auch auf 100 reduzieren oder eher neuen Versuch mit einer Erhöhung von Gynokadin starten?

- können solche Nebenwirkungen überhaupt von "Zuviel" Gynokadin oder Famenita kommen?

- macht es denn keinen Sinn einen Hormonstatus zu machen, um das Verhältnis Progesteron zu Östrogen zu bestimmen und daraus eine Dosierungsempfehlung abzuleiten?

Entschuldigen Sie bitte die Länge des Posts, aber man möchte Ihnen ja auch viel Infomationen mitgegeben? ;-).

Lieben Dank im Voraus!

Nera1971 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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05.12.2020, 10:13 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ich verstehe nicht, warum Ihr FA Sie zur Dosiserhöhung gedrängt hat, obwohl Sie sich ganz wohl fühlten! Unter Berücksichtigung Ihrer Körpermaße würde ich es für sinnvoll erachten, einen Hub Gel mit 200 mg Progesteron zu kombinieren.

Die von Ihnen angebenen Symptome sind nicht typisch, aber im Einzelfall ...

Hormonbestimmungen sind da nicht zielführend!

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05.12.2020, 12:13 Uhr
Antwort

Guten Morgen,

wow, danke für die schnelle Antwort.

mein FA meinte die geringe Dosis hätte so gut wie keine Wirkung, vergleichbar mit einem Pups. 

Darf ich Sie noch folgendes fragen?:

- sollte ich das Gynokadin eher abends oder morgens auftragen?

- Sie raten das Progesteron zum Abendbrot zu nehmen...mich haut die Kapsel aber so aus den Socken, das ich die Augen kaum noch offen halten kann und sie erst zur Bettzeit nehme. Ist das vielleicht ein Zeichen das es doch zu hoch dosiert ist oder kann ich das beibehalten?

- wie schnell reagiert der Körper auf die HET? Manche raten, mit den Dosierungen zu experimentieren, aber wie lange sollte jede Dosierung beibehalten werden, um eine Veränderung wirklich darauf zurückzuführen zu können? Tage, Wochen oder sogar Monate?

- wieviel Vitamin D ist pro Tag ratsam?

Danke Ihnen vielmals für Ihre Mühen und wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!

Lieben Gruß 

Nera

Experte-Bohnet
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06.12.2020, 07:31 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Die Dosierung hat sich u.a. über Jahrzehnte bewährt und wird auch so u.a. im Beipackzettel empfohlen! Vielleicht sollte der FA den mal lesen! Es ist doch einleuchtend, dass u.a. das Körpergewicht eine Rolle spielt1?

Das Gel immer unmittelbar vor dem Schlafengehen auftragen. Das Prog macht müde; meist es gut, die Kapsel ca. 1 Std. vor dem Schlafengehen einzunehmen, es ist natürlich auch später möglich!

Die Standarddosierung sollte mindestens 4 - 6 Wochen konstant gehalten werden, bevor daran gedacht wird, etwas zu ändern!

Nach der Faustregel steigt der Vit D-Spiegel um 10 ng/ml, wenn 1000 E pro Tag eingenommen werden; das dauert allerdings ca. 3 Monate! Im Winter halte ich eine tgl. Dosis von 2000 E für essentiell, immer zu einer Mahlzeit! Dann pendelt sich der Spiegel über 20 ng/ml ein, d.h. optimal!

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