Avatar

Welche Therapie am Besten geeignet?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

15.04.2018 | 19:48 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Bohnet!

Ich bin zwar noch nicht in den Wechseljahren (bin erst 23 Jahre alt), aber da Sie sich ja generell mit Hormonen beschäftigen und ich ein hormonelles Problem habe, dachte ich mir, ich frage Sie mal nach Ihrer Meinung.

Und zwar leide ich unter folgenden Symptomen: Alopezie (nach dem Muster der androgenetischen Alopezie); Akne; trockene Haut; Übergewicht; Ödeme (Gesicht und Finger), Zyklusstörungen (der Zyklus ist, mit oft zwischen ca. 36 u. 90 Tagen, zu lange; Endometriose ist auch diagnostiziert worden, aber bereitet mir, bis auf Blut im Harn und Stuhl während der Periode, keine Probleme); eine immer wieder kommende Zyste am rechten Eierstock, die erst nach Wochen bis Monaten wieder abgeht (wieso passiert das eigentlich? Dies verursacht bei mir, nehme ich an, auch die langen Zyklen?); Phasen von Tachykardie (100-140 Schläge/Min.) verbunden mit Kreislaufproblemen; und psychische Symptome (Depression, Impulskontrollstörungen, Zwänge, Angststörung, Panikattacken und Einschlafstörung - wobei ich da weiß, dass das bei mir sicher auch mit der bei mir bestehenden komplexen posttraumatischen Belastungsstörung zutun hat).

Ich war deswegen schon bei einigen Ärzten der Gynäkologie, Endokrinologie, Dermatologie, Psychiatrie und Kardiologie und natürlich auch bei meiner Hausärztin, mit folgendem Resultat:

Etwaige Vitamin- oder Mineralstoff-Mängel wurden eigentlich nur im Bezug auf Eisen gefunden (aber es wurde auch nicht alles getestet - z.B. Vit. D) - hierfür nehme ich ein pflanzliches Eisenpräparat (21 mg./Tag). Zusätzlich nehme ich noch Vitamin D3 (4000 I.E./Tag), Vitamin K2 (100 µg/Tag), Jod (100 µg/Tag) und Vitamin B12 (400 µg/Tag).

Die Ursache der Tachykardie geht jedenfalls nicht vom Herz selbst aus; auch sonst ist mein Herz gesund - mir wurde Stressreduktion durch verschiedenste Übungen empfohlen (klappt leider nicht so gut).

Für meine psychischen Probleme nehme ich zurzeit bei Bedarf Dominal (für die Schlafstörung) und Xanor (bei Panikattacken) - beides natürlich nicht optimal, und Dominal hilft mir sowieso nicht so gut, um einschlafen zu können. Wahrscheinlich werde ich bald auch noch Aurorix (für die Depression und Angststörung) dazunehmen. Zusätzlich nehme ich auch hin und wieder etwas pflanzliches (aktuell in Form von Tees).

Die Dermatologin hat die androgenetische Alopezie bestätigt (seitdem verwende ich hierfür ein Haarwasser; aktuell bestehend aus Minoxidil, Finasterid und Östradiol).

Bei dem Blutbild, das die endokrinologische Gynäkologin (das war die Erste, bei der ich war) veranlasst hat, ist folgendes herausgekommen (die Hormone wurden zwischen dem 1. und 5. Zyklustag gemessen): Östradiol und SHBG erniedrigt, Androstendion und 17-OH-Progesteron erhöht, FSH und LH eher niedrig, Insulinresisrenz (hierfür nehme ich nun Metformin). Daraufhin wurden von ihr noch weitere Test veranlasst, die ich im Krankenhaus durchführen lassen musste. Dort wurde ich auf das late-onset Androgenitale Syndrom und Cushing-Syndrom getestet, welche beide negativ ausgefallen sind. Somit wurde mir die Diagnose des PCO-Syndroms gestellt, wofür mir, u.A., Andro-Diane empfohlen wurde, welche ich auch ca. ein Jahr lang nahm. Dies führte bei mir aber zu noch schlimmeren Zyklusstörungen (mit Zunahme des Auftretens von Zysten), und eine Besserung der Akne und Alopezie konnte ich auch nicht wirklich feststellen (aber vielleicht habe ich es auch einfach nicht lange genug genommen, um eine Besserung sehen zu können?); außerdem hatte ich das Gefühl, dass dieses Medikament meinen Knochen nicht gut tat... so als wären sie dadurch während dieser Zeit dünner/weicher/zerbrechlicher gewesen (bloße Einbildung oder könnte das wirklich mit dem Medikament zutun gehabt haben?).

Ich war seitdem noch bei ein paar anderen Gynäkologen (einfach, um ein paar Fach-Meinungen einzuholen), aber leider wollten die mir alle nur die Pille verschreiben, was für mich überhaupt nicht in Frage kommt, da ich nicht nur übergewichtig bin und manchmal unter Migräne-Attacken leide, sondern auch eine Blutgerinnungsstörung habe - also gleich mehrere Kontraindikationen (schade, dass diesen Ärzten das offensichtlich egal war)! Für mich kommt deswegen nur mehr natürliches Östrogen und Progesteron in Frage, welches mir aber leider keiner der Ärzte verschreiben wollte (warum, verstehe ich nicht)!

Deswegen habe ich es mir dann eben von meiner Hausärztin verschreiben lassen, und zwar Estrogel-Gel und Utrogestan 100 mg. Kapseln. Was meinen Sie dazu? Sind das geeignete Mittel, um meine Symptome zu lindern? Und welche Art der Einnahme und Dosierung würden Sie empfehlen? Ich habe diesbezüglich natürlich auch schon im Internet (auch auf dieser Seite) recherchiert, aber insgesamt nicht genügend (einheitliche) Informationen finden können, um mich sicher genug bei der Einnahme zu fühlen.

Auf eine Antwort von Ihnen, würde ich mich sehr freuen, und ich bedanke mich schon mal im Voraus und sende freundliche Grüße aus Österreich!

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

5
Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
Beitrag melden
04.06.2018, 07:08 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Viel hilft nicht viel! Ich würde bei der Gel Dosis bleiben.

Damit hab ich keine Erfahrung! Waren Sie schon beim Hautarzt?

Beitrag melden
04.06.2018, 07:18 Uhr
Kommentar

Okay, dann bleib ich mal dabei!

Schade...

Ja, war ich. Wieso fragen Sie?

Experte-Bohnet
Beitrag melden
05.06.2018, 15:21 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Na ja, wg. der Symptomatik! Hatte wohl auch keine Idee!?

Beitrag melden
05.06.2018, 15:47 Uhr
Kommentar

Hatte ich in meinem ersten Beitrag schon erwähnt: Die Dermatologin hat mir androgenetische Alopezie diagnostiziert (sie hat sich die Kopfhaut bzw. Haarwurzeln mit einem Mikroskop angesehen) und mir daraufhin Regaine empfohlen, welches ich auch eine Zeit lang nahm. Aktuell verwende ich aber ein von der Apo zusammengestelltes Haarwasser (da dieses meine Krankenkassa nämlich zahlt), das aus Minoxidil, Estradiol und Finasterid besteht (Rezept ist von Prof. Dr. Johannes Huber aus Wien).

Experte-Bohnet
Beitrag melden
06.06.2018, 00:58 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Dann müsste doch der Haarausfall aufgehört haben!?

Beitrag melden
06.06.2018, 11:19 Uhr
Kommentar

An den Seiten ist ja auch alles wieder, ziemlich schnell, schön nachgewachsen und sind somit auch wieder dicht (vor der Behandlung hatten sich schon 'Geheimratsecken' entwickelt), aber im Vorderkopfbereich will es einfach nicht so schnell und gut klappen... wahrscheinlich reagieren da meine Haarwurzeln empfindlicher auf die Androgene?

Experte-Bohnet
Beitrag melden
07.06.2018, 05:45 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ja, das kann durchaus sein. Zumindest ist das bei Männern so!