Lieber Prof. Dr. Bohnet,
im Jahr 2014 traten bei mir plötzlich anhaltende Zwischenblutungen auf. Zugleich Gewichtzunahme (ich war immer eher sehr schlank) Stimmungstiefs, starken Regelschmerzen und Wasser in Unterschenkeln und Fingern. Der Versuch dieses mit dem Nuva-Ring, was in der Vergangeheit funktionierte, misslang. Im Frühjahr 2015 stelle meine FÄ ein 8x6 cm großes Myom fest, welches neben kleinen Endometrioseherden per BS entfernt wurde. Danach kam eine Odysee an Hormoneinstellungen auf mich zu.
Zunächst empfahl man mir die Visanne 2 mg zu nehmen, um neue Herde der Endo zu unterdrücken. Diese lösten dauerhafte schmerzhafte Blutungen bei mir aus, so dass wir sie nach wenigen Wochen wieder absetzten. Ich begab mich in die Hände von Endokrinologen, dort behandelte man mich mit Chlormadinon 2mg und Gynokandin. Während der Behandlung wurden meine Hormonwerte regelmäßig bestimmt. Das Ergebnis: ständig zu hohe Östrogenwerte. So wurde das Gynokadin immer wieder abgesetzt und das Chlormadinon von 2mg auf 4mg erhöht. Neben Dauerschmierblutungen über fast 1 Jahr änderte sich nicht viel. Ich brach die Therapie ab, da sich keine Besserung einstellte. Ein Versuch mit einem natürlichen Progestereon aus der Yums-Wurzel führte auch nicht wirklich zu einer Besserung. Meine FÄ versuchte nun eine Therapie mit Desogesterel... Über 6 Monate hinaus kein Erfolg die Zwischenblutungen komplett zu stillen. Ich behielt auch bei doppelter Dosis einen nahezu regelmäßigen Zyklus, bei dauerhafter/ununterbrochener Einnahme. Seit etwa 7 Monaten nehme ich nun wieder Visanne. Insgesamt wirkt sie sich gut auf mich aus und ich fühle mich besser damit als direkt nach der OP. Ich habe die Kilo´s die sich während der letzten Jahre zugenommen habe weitesgehend verloren, ich habe kein überschüssiges Wasser mehr und meine Stimmung ist stabil. Ich habe immernoch das Gefühl eines Zyklus, der nur nicht mehr mit starken Blutungen und Schmerzen einhergeht. Ich habe aber immernoch Zwischenblutungen die eigentlich nie ganz aufhören. Zudem ständig irgendwo eine Zyste am Eierstock. Ich halte Zeiten der Einnahme sehr genau ein. Vor drei Wochen machte meine FÄ auf meinen Wunsch wieder einen Hormonstatus der ergab, dass meine Ö-Werte trotz täglicher Einnahme von Visanne 2mg immernoch bei 200 liegt. Also verordnete sie mir, jeden zweiten Tag 2 x 2mg für vier Wochen zu nehmen. Innerhalb der ersten Woche stellten sich sehr starke Stimmungsschwankungen ein und zu guter letzt bekam ich eine richtige Blutung wie seit Monaten nicht mehr. Ich entschied mich täglich 3mg zu nehmen statt alle zwei Tage 4 mg. Ergebnis: bleibende Zwischenblutungen! Es hört einfach nicht auf und ich weiß keinen Rat mehr. Ich lebe jetzt seit fast vier Jahren mit ständigen Blutungen die mir auch mein Beziehungsleben komplett zerstört haben.
Ich möchte einfach meine Ruhe haben vor diesen ständigen Blutungen und das ohne die Gebärmutter zu entfernen. Ich bin 41 jahre alt und kinderlos...
Da ich das Gefühl habe, dass die Visanne der richtige Weg ist, frage ich mich ob man die Dosis noch weiter hinaufsetzen kann ohne die typischen Risikofaktoren zu erhöhen.
Leider finde ich überhaupt keine Hinweise im Internet dazu, weshalb ich Sie um Ihren Rat fragen möchte. Gerne auch nach einem ganz neuen Ansatz.
Es muss doch eine Möglichkeit geben diese Überproduktion des Östrogens zu unterdrücken. Ich habe das Gefühl, dass sich meine Körpereigenen Hormone immer wieder durchsetzen. Rein logisch gesehen liegt es doch auf der Hand, dass die Dosierung einfach zu niedrig ist, oder was sagen Sie dazu? Sind letzlich diese überhöhten Ö-werte nicht viel schädlicher als den synsthetischen Gegenspieler hochzusetzen? Meine damalige Entokrinologin sagte mal, dass z.B. in Frankreich generell mit viel höheren Dosierungen gearbeitet wird...
Ich würde mich sehr über Ihren Rat freuen.
Mit herzlichen Grüßen,
Nadine P.
26.11.2018 12:41 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.