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Wechseljahre: Östrogenwert viel zu hoch - was tun?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

25.04.2023 | 11:54 Uhr

Guten Tag Herr Prof. Bohnet,

Ich bin 52 Jahre alt, normalgewichtig und so weit gesund. Allerdings leide ich unter massiven rheumaähnlichen Schmerzen sowie Schlafstörungen. Eine rheumatische Krankheit wurde per Blutbild jedoch ausgeschlossen. Um abzuklären, ob die Wechseljahre schuld sein könnten, hat mein Hausarzt einen Hormontest gemacht. Das Ergebnis: Progesteron: 0,3 ng/ml, FSH 6,6 UI/l; Estradiol; 774 pg/ml - also drastisch erhöht.

Eine Überweisung zum Gynäkologen zwecks Abklärung per Ultraschalluntersuchung habe ich bekommen, allerdings habe ich erst Mitte Juni einen Termin.

Ich hatte bereits vor 1-2 Jahren mehrere Hormonuntersuchungen und damals hat sich gezeigt, dass die Werte sehr schwankten (ca. 60 / 600 / 73 / 200 pg/ml in 4 aufeinanderfolgenden Messungen alle 1-3 Monate).

Ultraschalluntersuchungen (1-2 mal pro Jahr) verliefen bislang alle so weit unauffällig, allerdings habe ich sehr viele Zysten im Brustgewebe und hin und wieder auch Zysten am Eierstock.

Meine Fragen: Sind solche Östrogen-Schwankungen normal und woher kommen sie? Und wäre es ratsam Progesteron zu einzunehmen, um diese extrem Östrogendominanz etwas auszugleichen? Kann ich sonst irgend etwas tun - auch mit Blick auf meine starken Gelenkschmerzen?

Vielen Dank für Ihren Rat!
Herzliche Grüße!

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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25.04.2023, 12:28 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Der hohe Ö-Wert weist auf eine sog. Follikelpersistenz hin, d.h. ein bis zwie Eibläaschen sind nicht geplatzt. In jedem Falle sollten Sie jetzt über 10 Tage eine Kapsel mit 200 mg (körpereigenem) Progesteron jeweils eine Stunde vor dem zu Bett gehen einnehmen. Danach dürfte es zu einer (heftigen) Blutung kommen. Biitte melden Sie sich danach wieder!

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25.04.2023, 14:46 Uhr
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Besten Dank, Herr Prof. Bohnet!
Das werde ich tun.

Experte-Bohnet
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25.04.2023, 20:58 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ja, gerne!

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12.05.2023, 07:27 Uhr
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Lieber Prof. Bohnet,

vielen Dank nochmal für Ihre Hilfe. Ich habe das Progesteron genommen, und es ist genauso gekommen, wie Sie vorhergesagt haben: Nach circa zehn Tagen haben sehr (!)  starke Blutungen eingesetzt. Diese sind jetzt fast vorbei und ich fühle mich deutlich besser.

Würden Sie mir empfehlen, Progesteron weiterzunehmen, um die starken Östrogenschwankungen etwas zu kompensieren?

Herzliche Grüße!

Experte-Bohnet
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14.05.2023, 15:13 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ja, nehmen Sie jetzt die Kapsel mit 200 mg P weiter jeden Abend. Falls dann wieder mal eine Symptomatik wie zuvor auftritt bzw. eine Dauerschmierblutung machen Sie einfach 4 Tage Pause. Wünsche nen schönen, hormonstabilen Frühling!

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16.05.2023, 11:08 Uhr
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OK. Vielen Dank! Sie haben mir sehr geholfen!